Der Huflattlich - die Heilpflanze des Jahres 1994
Schleimlösend, hustenstillend und entzündungshemmend - so wirken die Inhaltsstoffe des Huflattichs. Dadurch lindern sie zum Beispiel Infektionen der Atemwege.

Huflattich: Anwendung und Heilwirkung
Bezeichnung: Tussilago farfara Familie: Korbblütler (Asteraceae) Gattung: Huflattich (Tussilago)
Verwendet werden vom Huflattich die Blätter, in der Volksmedizin auch die Blüten. Die in den Blättern des Huflattichs enthaltenen Inhaltsstoffe wirken schleimlösend, hustenstillend und entzündungshemmend. Haupteinsatzgebiet sind Infektionen der Atemwege. In der Volksmedizin kommt es auch zur äußerlichen Anwendung bei Verstauchungen, Ohrenschmerzen sowie zur Wundheilung.
Huflattich sollte in Summe nicht länger als vier oder fünf Wochen im Jahr eingenommen werden. Er enthält Pyrrolizidinalkaloide, die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verwist in der Kommission E Monographie zu Huflattich auf einen Grenzwert von einem Mikrogramm Pyrrolizidinalkaloide pro Tag.
Im Huflattich enthaltene Wirkstoffe
Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren, Pyrrolizidin-Alkaloide, Schleimstoffe (Polysaccharide)
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Huflattichs erstreckt sich über ganz Europa. Vor allem wächst er an feuchten Hängen, auf Dämmen sowie an lehmigen Böschungen und Straßen.
Botanik

Der Huflattich ist eine bis zu 30 Zentimetern hohe, krautige Pflanze mit einem weit austreibenden, unterirdisch kriechenden Wurzelstock. Zwischen Februar und April bringt er behaarte, 10 bis 15 Zentimeter lange Blütenschäfte hervor. An diesen wachsen goldgelbe, einköpfige Blüten. Nach der Blüte wachsen hufeisenförmige, leicht gezahnte Laubblätter mit einem Durchmesser von 20 bis 30 Zentimetern. Eine weiße Filzschicht bedeckt zunächst sowohl die Ober- als auch die Unterseite.
Andere Namen für Huflattich
Brustlattich, Eschhuflattich, Ackerlattich, Brandlattich, Brandletschenkraut, Eselshuf, Feldlattich, Heilblatt, Hitzeblätter, Hufblatt, Pferdehuf, Quirinkraut, Rosslattich, Tabakkraut
Sein wissenschaftlicher Name wird von den lateinischen Worten für Husten (tussis) und machen, tun (agere) abgeleitet. Er verweist auf die Heilkraft der Pflanze. Farfara ist zusammengesetzt aus den lateinischen Worten für Mehl (far, farina) und ferre (tragen). Damit wird auf die an Mehl erinnernde flaumige Beharrung des Huflattichs verwiesen. Den deutschen Namen verdankt die Pflanze ihren hufförmigen Blättern.
Der Huflattich war Deutschlands Heilpflanze des Jahres 1994 (Heilkräuterfreunde Deutschlands).