Hüftschmerzen beim Liegen: Ursachen und 3 Tipps für eine entspannte Hüfte
Sie haben Hüftschmerzen beim Liegen und nachts in der Seitenlage, sodass an einen erholsamen Schlaf nicht mehr zu denken ist? Welche Ursachen die Beschwerden auslösen können und wie Sie trotz Hüftschmerzen beim Liegen besser schlafen können.
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- Hüftschmerzen beim Liegen: Welche Bereiche sind anfällig für Beschwerden?
- Schmerzen in der Hüfte beim Liegen auf der Seite: Ursachen im Überblick
- Hüftschmerzen beim Liegen: Wann zum Arzt?
- Hüftschmerzen beim Liegen: Was hilft?
- Hüftschmerzen nachts in der Seitenlage: Diese Schlafposition hilft
- Wirksam gegen Hüftschmerzen im Liegen: Bewegung tagsüber sorgt für geschmeidige Hüftgelenke
- Effektiv gegen Hüftschmerzen im Liegen: Selbstmassage bei Muskelverhärtungen
Die Hüfte ist tagtäglich großen Belastungen ausgesetzt – beim Gehen, Stehen oder Sitzen sorgt sie für einen reibungslosen Bewegungsablauf. Deswegen kann es besonders im Alter zu Verschleißerscheinungen am Hüftgelenk kommen, die Schmerzen in der Liegeposition auslösen können. Welche Ursachen es noch gibt und welche Tipps bei Hüftschmerzen beim Liegen helfen können.

Hüftschmerzen beim Liegen: Welche Bereiche sind anfällig für Beschwerden?
Die Hüfte ist der Bereich zwischen dem Becken (Pelvis) und dem oberen Teil des Oberschenkelknochens (Femur) – und verbindet so das Becken mit den Beinen. Wenn die Rede von Hüftschmerzen (Koxalgie) ist, sind damit in der Regel Schmerzen im Hüftgelenk (Articulatio coxae) gemeint – dem zweitgrößten Gelenk (nach dem Knie) im menschlichen Körper.
Das Kugelgelenk ist von einer kräftigen Kapsel umschlossen und wird von den Gesäßmuskeln geführt. Das Hüftgelenk selbst umfasst den kugelförmigen Hüftkopf (Caput femoris), auch Gelenkkugel genannt, und die Gelenkpfanne (Acetabulum), die aus dem Schambein, Darmbein und Sitzbein gebildet wird.
Die beiden knöchernen Gelenkstücke sind mit einer Knorpelschicht überzogen, die eine stoßdämpfende Funktion haben und für reibungslose Beweglichkeit sorgen – der Gelenkknorpel ist besonders anfällig für Verschleißerscheinungen (Arthrose). Um die Strukturen des Hüftgelenks zu schützen, sorgen Schleimbeutel für einen zusätzlichen Puffer – sie sind jedoch empfindlich für Entzündungen.
Es lassen sich drei Arten von Hüftschmerzen unterscheiden:
artikuläre Hüftschmerzen, die das Gelenk betreffen
periartikuläre Hüftschmerzen, die die Strukturen um das Gelenk betreffen
austrahlungsbedingte Hüftschmerzen, deren Ursache auch im Knie oder der Lendenwirbelsäule liegen kann
Welche Bereiche besonders anfällig für Beschwerden sind und wie die Hüfte aufgebaut ist, veranschaulicht dieser kurze anatomische Überblick:

Schmerzen in der Hüfte beim Liegen auf der Seite: Ursachen im Überblick
Egal wie man sich dreht und wendet im Bett – Hüftschmerzen können die Nachtruhe erheblich stören. Vor allem Seitenschläfer nehmen Hüftschmerzen oft stärker wahr, weil Druck auf den Knochen lastet und die Hüfte einen Teil des Körpergewichts trägt.
Die Ursachen der Beschwerden im Liegen sind sehr vielfältig. Hüftschmerzen in der Nacht lassen sich zum Beispiel darauf zurückführen, wie hüftfreundlich der Alltag gestaltet ist: Stundenlanges Sitzen oder Bewegungsmangel können dazu führen, dass die Muskeln verspannen und die Gelenke steifer werden und schmerzen. Hüftschmerzen können also eine Folge von fehlender oder falscher Bewegung sein. Oftmals bemerken Betroffene erst im Liegen den Schmerz, wenn sie zur Ruhe kommen und nicht mehr (wie tagsüber) abgelenkt sind.
Eine schmerzende Hüfte im Liegen kann auch auf Erkrankungen zurückzuführen sein, zum Beispiel auf eine Schleimbeutelentzündung oder eine Hüftarthrose.
Mögliche Ursachen von Hüftschmerzen beim Liegen im Überblick:
zu harter oder zu weicher Schlafplatz (Lattenrost oder Matratze)
Stressfraktur bzw. Ermüdungsbruch: Überlastung der Hüfte, zum Beispiel durch ein gesteigertes Training
Fehl- oder Schonhaltungen, die zu Muskelverhärtungen und Haltungsschäden führen können, zum Beispiel am sogenannten Psoas-Muskel (Hüftbeuger)
altersbedingte Verschleißerscheinungen wie eine aktivierte Hüftarthrose, die von außen kaum Entzündungszeichen erkennen lässt
Schleimbeutelentzündung, zum Beispiel am großen Rollhügel des Hüftgelenks – bei einem chronischen Verlauf treten Schmerzen im Liegen auf
Beckenschiefstand – die Beine sind unterschiedlich lang
rheumatische Erkrankung
Stoffwechselerkrankungen wie Gicht
Bandscheibenvorfall
Hüftgelenksentzündung, als Folge von Gicht oder einer rheumatischen Erkrankung
Grippe oder Erkältung (grippaler Infekt), häufig zusammen mit Glieder- und Rückenschmerzen, betroffen sind die Muskeln
Schwangerschaft, zum Beispiel bei einer seitlichen Schlafposition
Oberschenkelhalsfraktur
Hüftkopfnekrose, stoffwechselbedingte Durchblutungsstörung
Hüftschmerzen beim Liegen: Wann zum Arzt?
Wenn die Schmerzen die Schlafqualität einschränken, sich verschlimmern oder länger anhalten, sollte die Ursache immer ärztlich abgeklärt werden. Erste Anlaufstelle ist der Hausarzt bzw. die Hausärztin. Nach eingehender Anamnese überweist diese:r bei Bedarf an eine:n Expert:in mit den Fachrichtungen Innere Medizin, Orthopädie, Rheumatologie oder Chirurgie.
Der Facharzt bzw. die Fachärztin wird nach der Diagnosestellung die Beschwerden mit einer entsprechenden Therapie behandeln. Bei einer Hüftarthrose kommen zum Beispiel schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente (zum Beispiel Ibuprofen) zum Einsatz. Bei einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte können Medikamente, Physiotherapie und Stoßwellentherapie helfen.
Akut auftretende Hüftschmerzen, die zum Beispiel im Zuge eines Unfalls oder Sturzes auftreten, sollten umgehend ärztlich behandelt werden.
Hüftschmerzen beim Liegen: Was hilft?
Die Behandlung von Hüftschmerzen richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Diese Tipps helfen, die Hüfte zu lockern und den Beschwerden entgegenzuwirken – sie können vor allem bei Schmerzen, die auf Arthrose, Fehlhaltungen oder Bewegungsmangel zurückzuführen sind, Linderung verschaffen. Bei anderen Ursachen, wie zum Beispiel einer Schleimbeutelentzündung oder Stressfraktur hilft es, die Hüfte zu schonen.
Wenn Sie die Ursache Ihrer Hüftschmerzen nicht kennen, sollten Sie den Auslöser zunächst ärztlich abklären lassen – und auch mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen, ob die nachfolgenden Tipps bei Ihren Beschwerden infrage kommen.
Hüftschmerzen nachts in der Seitenlage: Diese Schlafposition hilft
Wenn Schmerzen in der Ruheposition auftreten, ist es gar nicht so einfach, die richtige Schlafposition zu finden und den betroffenen Bereich zu entspannen. Abhilfe kann hier ein Lagerungs- bzw. Stillkissen oder auch ein Beinkissen schaffen: Seitenschläfer können ihre Hüfte entlasten, indem sie das Kissen zwischen die Beine zu klemmen, sodass sich beide Beine parallel übereinander befinden. In dieser Haltung können sich die Hüftgelenkspfanne und der darin anliegende Hüftkopf entspannen.
Für eine Entlastung der Lendenwirbelsäule und des Beckens kann das Kissen zwischen die Knie geschoben werden.
Wirksam gegen Hüftschmerzen im Liegen: Bewegung tagsüber sorgt für geschmeidige Hüftgelenke
Sich trotz Gelenkschmerzen, die zum Beispiel bei einer Hüftarthrose auftreten, bewegen? Unbedingt! Auch wenn Gelenkschonung bei Beschwerden auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, kann dieses Verhalten die Hüftschmerzen verstärken. Denn für geschmeidige Gelenke ist Bewegung unerlässlich.
Doch die heutige Arbeitswelt ist nicht immer hüftfreundlich: So können stundenlanges Sitzen vor dem Computer oder körperliche Tätigkeiten mit einseitigen Bewegungen zu Hüftschmerzen führen. Deshalb ist es wichtig, öfters mal die Körperstellung zu wechseln und Kraft- sowie Ausdauersport in seinen Alltag zu integrieren. Gelenkschonende Sportarten sind zum Beispiel Wassergymnastik, Nordic Walking oder Wandern.
Effektiv gegen Hüftschmerzen im Liegen: Selbstmassage bei Muskelverhärtungen
Schmerzen in der Hüfte können durch Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur oder des umliegenden Fasziengewebes entstehen. Bei diesen Beschwerden kann es helfen, das Gewebe mithilfe von Faszientraining oder Faszien-Yoga zu lockern. Hierfür gibt es verschiedene Übungen, zum Beispiel:
Gesäßmuskeln lockern: Faszienball auf den Boden legen und mit einer Gesäßhälfte daraufsetzen. Das Bein dieser Seite auf das andere Bein ablegen und sitzend auf dem Ball hin- und zurückrollen. Ist ein schmerzhafter Punkt gefunden, darauf ca. 15 Sekunden sitzen bleiben.
Hüftbeuger-Muskeln lockern: Auf den Bauch legen, die Arme vor den Körper bringen und das Gesicht auf den Handrücken ablegen. Den Faszienball oberhalb der Leiste platzieren, zwischen dem seitlichen Beckenkamm und den Bauchmuskeln. Den Körper allmählich auf den Boden absinken lassen, sodass der Ball ins Gewebe drücken kann. Ist ein schmerzhafter Punkt erreicht, das Bein der zu behandelten Seite abspreizen und Richtung Arm bewegen, dann zurück.
Diese Tipps und Übungen helfen, um bei Hüftschmerzen beim Liegen schnell eine Linderung herbeizuführen.
Quellen:
Hüftschmerzen in Ruhe oder im Liegen, in: gelenk-klinik.de
Die Anatomie der Hüfte, in: deutsches-zentrum-fuer-orthopaedie.de
Tipps für die Hüfte, in: rheumaliga.ch