Hormonyoga: Was bringt die Sportart wirklich?
Hormonyoga gilt als wirksames Mittel für Frauen mit Wechseljahresbeschwerden oder dem prämenstruellen Syndrom (PMS). Es sind vor allem Meditation und Entspannungsübungen, die helfen sollen. Das steckt hinter der Yoga-Praxis.

Ausgleich des Hormonspiegels durch Entspannungsübungen? Mit Atemübungen und speziellen Yoga-Praktiken soll innere Ruhe und Gelassenheit erreicht werden.
Was ist Hormonyoga?
Ist die Produktion von Hormonen teilweise blockiert oder funktioniert nicht richtig, kann dies sowohl körperliche als auch psychische Auswirkungen haben. Neben einer medikamentösen Einstellung von starken Hormonschwankungen kann aber auch einiges neben der traditionellen Medizin getan werden, um das hormonelle Gleichgewicht herzustellen und zu erhalten.
Genau an diesen Punkt knüpft Hormonyoga an: Durch Meditation und Entspannungsübungen soll der Hormonproduktion ein Schubs gegeben werden. Auf diese Weise soll Energie (Prana) in die richtigen Bahnen gelenkt und auf natürliche Weise wieder ein Hormongleichgewicht im Körper hergestellt werden.
Hormonyoga wurde 1992 von der Brasilianerin Dinah Rodrigues entwickelt. Dinah Rodrigues, Philosophin, Psychologin und Yogalehrerin, therapierte sich auf Basis ihres Wissens zunächst selbst in ihren Wechseljahren und entwickelte daraus im Anschluss ein Therapiekonzept.
Wie funktioniert Hormonyoga?
Hormonyoga baut auf den immer gleichen Übungen aus verschiedenen Yoga-Stilen auf, vor allem auf Kundalini- und Tao-Yoga. Durch Meditation sowie Entspannungsübungen soll vor allem auf die Hirnanhangdrüse ein positiver Einfluss ausgeübt werden. Sie ist so etwas wie der Knotenpunkt zwischen Gehirn und Hormonproduktion.
Eine Hormonyoga-Einheit ist in drei Phasen aufgeteilt (Aufwärmphase, Hauptphase und Entspannungsphase) und basiert grundsätzlich auf vier Techniken, die immer wieder angewendet werden:
- Bhastrika: Hierbei handelt es sich um eine Atemübung, die sogenannte Feueratmung. Sie soll Energie im Körper freisetzen
- Ujjayi: Bei dieser Atemübung wird durch die sogenannte Stimmritze ein- und ausgeatmet und somit die Schilddrüse angeregt
- Bhandas: Bei den Bhandas werden kontrolliert Muskeln immer wieder angespannt und entspannt
- Tibetische Energielenkung: Durch eine meditative Art des Atmens und volle Konzentration auf den eigenen Körper wird Entspannung erreicht
Was bringt Hormonyoga?
An dieser Stelle muss es eher heißen: Was soll Hormonyoga bewirken? Da es keine unabhängigen wissenschaftlichen Studien zu dieser Form des Yoga gibt, stützt sich die Theorie der Wirksamkeit allein auf Erfahrungsberichte. Demnach soll diese Yoga-Praxis:
- ein Hormongleichgewicht herstellen
- Stress lindern
- Wechseljahresbeschwerden sowie Menstruations- und Zyklusbeschwerden lindern
Für wen ist Hormonyoga geeignet und für wen nicht?
Hormonyoga ist nicht ausschließlich, aber speziell eine Yoga-Form, die für Frauen entwickelt wurde.
Bei diesen Beschwerden/Problematiken soll Hormonyoga unterstützend wirken:
- unerfüllter Kinderwunsch
- Zyklusbeschwerden
- Rückgang der natürlichen Hormonproduktion
- Wechseljahren
- hoher seelischer und psychischer Druck
Unter folgenden Umständen sollte auf eine Ausübung der Yoga-Übungen verzichtet werden oder aber eine vorherige Absprache mit dem Arzt erfolgen:
- Schwangerschaft
- Menstruation
- Krebserkrankung
- Endometriose
- Osteoporose
- Schilddrüsenüberfunktion
- Herz-Kreislauf-Beschwerden
Grundsätzlich gilt: Wer sich nicht sicher ist, ob das Ausüben eines bestimmten Sports mit der eigenen Gesundheit kompatibel ist, sollte seinen Arzt konsultieren.