Hormonimplantat: Verhütungsstress adé?

Mit einem Hormonimplantat können Frauen besonders einfach verhüten. Alles über Risiken und Wirkung der Verhütungsmethode hier!

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Macht das Stäbchen die Liebe einfacher? Foto: iStock Vasyl Dolmatov

Hormonimplantat: Was ist das?

Bei einem Hormonimplantat handelt es sich um ein flexibles Stäbchen aus Kunststoff, das etwa vier Zentimeter lang und zwei Millimeter breit ist. Darin befindet sich das Geschlechtshormon Etonogestrel – ein Gestagen, das auch in Verhütungspräparaten wie dem Vaginalring oder der Pille enthalten sein kann. Dieses Stäbchen wird am Oberarm unter die Haut implantiert. Für gewöhnlich tut das kaum weh, zumal eine lokale Betäubung gegeben wird. Danach kann es unter der Haut ertastet werden. Der behandelnde Arzt oder die Ärztin sollte drei Monate nach dem kleinen Eingriff überprüfen, ob sich das Implantat noch immer am richtigen Platz befindet, um ein Wandern des Stäbchens auszuschließen. Bei einem fachgerechten Einsetzen ist eine Verschiebung allerdings gar nicht erst möglich.

So wirkt das Implantat

Das im Implantat enthaltene Hormon gelangt in den Blutkreislauf und kann so den Eisprung der Frau verhindern. Darüber hinaus mindert es den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und sorgt dafür, dass der Schleim am Gebärmutterhals verdickt wird, sodass Spermien nicht in den Uterus gelangen können.

Die verhütende Wirkung hält bis zu drei Jahre an. Danach muss das Stäbchen mit einem kleinen Hautschnitt unter örtlicher Betäubung entfernt und bei Bedarf ein neues eingesetzt werden.

Die Vorteile des Hormon-Stäbchens

Vor allem Frauen, die nicht gut mit dem Hormon Östrogen zurechtkommen oder wegen gesundheitlicher Risiken wie Embolien auf eine Einnahme verzichten sollten, wird mit dem Hormonimplantat eine gute Alternative geboten. Auch können durch das Implantieren in die Haut Einnahmefehler wie bei der Pille gänzlich ausgeschlossen werden.

Mit einem Pearl-Index von 0,05 (höchstens eine von 1.000 Frauen wird pro Jahr trotz Implantat schwanger) gilt die Verhütungsmethode als sehr sicher. Das kleine Röhrchen sollte allerdings von erfahrenen Ärzten eingesetzt werden, um die Wirksamkeit zu gewährleisten. Ein weiterer Vorteil ist: Wer sich entschließt, das Präparat zu entfernen oder nach der dreijährigen Wirksamkeit abzusetzen, kann schnell schwanger werden – verglichen mit der Verhütungsspritze reguliert sich der Körper zügiger.

Kosten für ein Hormonimplantat zur Verhütung

Das Hormonimplantat klingt also nach einer praktischen Verhütungsmethode – doch wer zahlt den kleinen Eingriff, der beim Arzt durchgeführt wird? Grundsätzlich gilt: Trotz Krankenversicherung müssen Frauen die Kosten für das Implantieren und Entfernen des Verhütungsmittels selbst zahlen. Es gibt allerdings Ausnahmen für Frauen, die das 22. Lebensjahr noch nicht vollendet haben – hier kann der behandelnde Arzt oder die Ärztin genaue Auskunft geben. Für ein Stäbchen und das Implantieren fallen Kosten in Höhe von 300 bis 350 Euro an, für die Entfernung werden rund 50 Euro berechnet.

Neben den hohen Kosten sollten Frauen aber auch bedenken, dass durch das Hormonimplantat die Regelblutung unregelmäßig, verspätet oder gar nicht auftreten kann. Auch harmlose Zwischenblutungen sind nicht auszuschließen. Wie bei vielen hormonellen Verhütungsmitteln kann auch das Implantieren des Stäbchens zu Veränderungen der Stimmung und der sexuellen Lust führen. Darüber hinaus haben Antibiotika und Johanniskraut sowie einige andere verschreibungspflichtige Medikamente gegen Epilepsie oder psychische Beschwerden Einfluss auf die Wirksamkeit – ganz ähnlich wie bei der Pille.

Sicheres hormonelles Verhütungsmittel

Wenn Sie auf der Suche nach einer hormonellen Verhütungsmethode sind, bei der Fehler bei der Einnahme oder Nutzung ausgeschlossen werden können, könnte das Hormonimplantat die richtige Wahl sein. Letztlich sollten Sie aber im Gespräch mit Ihrem behandelnden Frauenarzt klären, ob das Hormonstäbchen für Sie geeignet ist.

Quellen: