Honig bei Verbrennungen: Wundheilung effektiv beschleunigen
Salben, Gels, Sprays: Es gibt viele konventionelle Mittel, um das Abheilen von Brandwunden zu unterstützen. Studien zeigen aber, dass Honig bei Verbrennungen noch besser wirken und die Heilungsdauer um bis zu fünf Tage verkürzen kann. Warum Honig als Hausmittel so gut hilft und was man bei der Selbstbehandlung beachten sollte.
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Honig gilt bei Verbrennungen als echte Geheimwaffe. Denn laut wissenschaftlichen Erkenntnissen kann er die Wundheilung enorm beschleunigen. Aber warum ist das so? Und wie wirkt er am besten?
Wie wirkt Honig bei Verbrennungen?
Die Wissenschaft weiß schon lange, dass Honig bei einer Verbrennung die Wundheilung beschleunigen kann: Bereits 2008 lag das Cochrane-Zentrum, eine Vereinigung aus unabhängigen Wissenschaftlern und Ärzten, eine Meta-Analyse von 19 klinischen Studien vor, die erstaunliche Ergebnisse zutage brachte. Die Daten von insgesamt 2554 Patienten zeigten, dass Honig gegen mittelschwere Verbrennungen wirksamer war als Wund- und Sprühverbände – die Wunden heilten mithilfe des Naturprodukts schneller ab.
Honig bei Verbrennungen: Wundheilung bis zu 5 Tage verkürzt
Im Jahr 2014 führten die Forscher erneut eine Meta-Analyse zur Wirkung von Honig bei Verbrennungen durch. In elf von 26 Studien verkürzte Honig im Vergleich zu Wundauflagen den Heilungsprozess im Schnitt um vier bis fünf Tage. Nicht nur das: In den analysierten Studien soll Honig synthetischen Mitteln mit dem Wirkstoff Silbersulfadiadzin (SSD) oft ebenbürtig oder sogar überlegen gewesen sein. SSD-Brandsalben, die die Wunde keimfrei halten soll, hätten den Heilungsprozess dagegen verlangsamt.
Honig hilft nur auf Brandwunden
Die Wissenschaftler untersuchten zudem die Wirkung von Honig bei unterschiedlichen Hautverletzungen. Dabei konnten die Vorteile einer Honig-Behandlung gegenüber der Behandlung mit herkömmlichen synthetischen Produkten für andere Arten von Wunden, wie Platz-, Schürf- oder Operationswunden, nicht nachgewiesen werden.
Warum wirkt Honig als Hausmittel bei Verbrennungen?
Die genaue Wirkungsweise von Honig auf Brandwunden ist noch nicht gänzlich geklärt. Man vermutet aber, dass Honig zur Hautbildung und zur Entfernung von abgestorbenem Gewebe beitragen kann. Auch die starke antibakterielle Wirkung von Honig unterstützt die Wundheilung bei einer Verbrennung. Die darin enthaltene Glukose entzieht den Bakterien Wasser, woraufhin sie absterben. Aufgrund eines Enzyms, das in desinfizierendes Wasserstoffperoxid umgewandelt wird, kann Honig auf Brandwunden zudem Entzündungen vorbeugen.
Forscher der Universität Oxford haben erst kürzlich herausgefunden, dass Honig aufgrund seiner antientzündlichen und antibakteriellen Eigenschaften sogar besser wirkt als Antibiotika. Durch zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Enzyme unterstützt das Naturprodukt das Immunsystem, was auch die Wundheilung bei einer Verbrennung positiv beeinflusst.
Honig auf Brandwunden: Nur keimfreien Honig auf Brandblasen
Zwar stecken in jeder Honigsorte jede Menge Nährstoffe, von denen der Körper sowohl innerlich als auch äußerlich profitiert. Jedoch wies eine Studie der University of Wales darauf hin, dass nicht jeder Honig antibakteriell wirkt: Lediglich neun von insgesamt 19 untersuchten Sorten wiesen diese Eigenschaft auf. Außerdem ist herkömmlicher Honig aus dem Supermarkt mit Keimen belastet, da es sich um ein Naturprodukt handelt.
Für die Selbstbehandlung sollte man daher ausschließlich auf medizinischen, keimfreien Honig aus der Apotheke zurückgreifen. Mit einem Arzt oder Apotheker sollte auch geklärt werden, wie die Selbstbehandlung mit Honig bei Verbrennungen erfolgen soll.
Quellen:
Abuelgasim, Hibatullah u.a (2020): Effectiveness of honey for symptomatic relief in upper respiratory tract infections: a systematic review and meta-analysis, in: BMJ Journals
Jull, A. u.a (2008): Honey as a topical treatment for acute and chronic wounds, in: Cochrane
Cooper, Rose A./ Jenkins, Leighton (2009): A Comparison Between Medical Grade Honey and Table Honeys in Relation to Antimicrobial Efficacy, in: Wounds Research