Ipecacuanha: Mit Homöopathie gegen Atemwegsinfekte und Übelkeit

Ipecacuanha ist ein homöopathischer Wirkstoff der Brechwurzel. Heilpraktiker empfehlen diesen bei Übelkeit, Erbrechen und Husten. Bei der Selbstbehandlung sind einige Dinge zu beachten.  

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Ipecacuanha: Was ist es?

Ipecacuanha ist ein Strauch aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae), der in den tropischen Regenwäldern Brasiliens und Mexikos vorkommt. Der homöopathische Wirkstoff wird aus der getrockneten Wurzel der Pflanze gewonnen.

Der Ausgangsstoff ist stark giftig und enthält Alkaloide, die den Auswurf fördern und – in größeren Mengen – Erbrechen und Durchfall hervorrufen. In der Homöopathie verwendet man den Wirkstoff der Pflanze in potenzierter Form, also stark verdünnt.

Bei welchen Beschwerden wird Ipecacuanha angewandt?

Als typische Anwendungsgebiete von Ipecacuanha gelten Krankheiten, die mit Beschwerden wie Brechreiz und Übelkeit verbunden sind, sowie Atemwegserkrankungen.

Ipecacuanha kommt bei folgenden Erkrankungen und Symptomen zum Einsatz:

Homöopathen achten auf typische Beschwerden und Begleiterscheinungen, um das passende Arzneimittel für eine Behandlung zu finden. Folgende Leitsymptome weisen darauf hin, dass der homöopathische Einsatz von Ipecacuanha Erfolg verspricht:

  • anhaltende Übelkeit, die sich auch durch Erbrechen nicht bessert
  • saubere Zunge, ohne Belag
  • würgende Hustenanfälle bis zum Erbrechen
  • reichlich Schleimbildung und Speichelfluss
  • Schleim löst sich schwer
  • kein Durst
  • Neigung zu Blutungen
  • Besserung der Symptome durch Ruhe und frische Luft
  • Verschlimmerung der Symptome abends und nachts, durch Essen (Eis, Fleisch, schwere Speisen), Bewegung und feucht-warmes Wetter

Welche Dosierung und Anwendung werden bei Ipecacuanha empfohlen?

Als homöopathisches Arzneimittel wird Ipecacuanha in Form von Globuli, Streukügelchen aus Saccharose, Tabletten und Tropfen angeboten. Generell empfiehlt der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) für die Selbstbehandlung eine Dosierung mit der Potenz C12.

Eine Einzeldosis besteht aus zwei bis drei Globuli. Pro Tag kann diese Dosis bis zu viermal eingenommen werden. Dazu lässt man die Globuli im Mund zergehen. Empfehlenswert ist es, 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der Einnahme von Ipecacuanha nichts zu essen oder zu trinken.

Was gilt für die Anwendung bei Baby und Kind?

Bei Babys und Kleinkindern kann Ipecacuanha laut der homöopathischen Lehre bei der Behandlung von schleimigem Husten und Keuchhusten hilfreich sein. Auch Asthma bronchiale bei Kindern ist eines der Anwendungsgebiete.

Typische Anzeichen dafür, dass ein krankes Kind auf den Wirkstoff ansprechen kann, sind rote Wangen und eine saubere Zunge. Bei der Atmung sind rasselnde Geräusche hörbar. Die Hustenanfälle enden häufig mit Erbrechen. Heilpraktiker empfehlen für Kinder drei Globuli in der Potenz (Verdünnung) D6 dreimal täglich. Im Akutfall kann diese die Gabe von Ipecacuanha halbstündlich erfolgen, insgesamt aber nicht öfter als zehnmal in 24 Stunden.

Bei schweren Erkrankungen und langanhaltenden Beschwerden sollte man vor der Behandlung mit Ipecacuanha jedoch einen Kinderarzt hinzuziehen.

Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Homöopathie wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch ist Homöopathie als sanfte Heilmethode sehr beliebt.

Quellen:

Eisele, M. et al. (2020): Homöopathie für die Kitteltasche. Indikations- und wirkstoffbezogene Beratungsempfehlungen. Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart. 

Ipecacuanha – Brechwurzel. In: Deutscher Zentralverband homöopathischer Ärzte. 

Ipecacuanha Globuli. In: ENB – Europäischer Naturheilbund e.V.

Wiesenauer, M. (2018): Quickfinder - Homöopathie für Kinder. Gräfe & Unzer, München