Hohe Auslastung, zu wenig Personal – erstes Krankenhaus verhängt erneutes Besuchsverbot

Viele Krankenhäuser sind derzeit am Limit. Eins von ihnen zieht nun Konsequenzen: Besuche sind für mindestens zwei Wochen verboten. Um welches Krankenhaus es geht und welche Ausnahmen es gibt.

Patient im Krankenhaus, durchs Fenster fotografiert
Künftig bleiben die Türen einer Klinik für Besuchende geschlossen Foto: IMAGO / STAR-MEDIA
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Die verfrühte Grippewelle, die hohen Infektionszahlen mit dem RS-Virus und immer noch Corona-Patient:innen – die Krankenhäuser in Deutschland sind stark ausgelastet. Kinderintensivstationen haben kaum mehr freie Betten, Erkrankte müssen bereits ins nächste Krankenhaus gefahren oder auf die Erwachsenenstation verlegt werden. Ein Krankenhaus reagiert nun auf diese dramatische Lage.

Klare Konsequenz: Besuchsverbot

Die hohe Auslastung ist nicht das Einzige, was den Krankenhäusern zu schaffen macht. Zu dem ohnehin vorhandenen Personalmangel steigt auch der Krankenstand unter den Mitarbeitenden. Die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg im Kreis Segeberg (Schleswig-Holstein) reagiert mit einem sofort geltenden Besuchsverbot. „Wir möchten unsere Patient*innen und Mitarbeitenden vor Infektionen schützen und die Weiterverbreitung reduzieren (RSV, Influenza und SARS-COV 2)“, erklärt die Klinik auf ihrer Webseite.

Ausnahme für Notfälle

In bestimmten Situationen scheint das Krankenhaus jedoch Ausnahmen zu machen: „In medizinischen Ausnahmesituationen, die einen Besuch erforderlich machen, werden sich die Abteilungen mit den Angehörigen in Verbindung setzen“, heißt es weiter. Welche Situationen darunterfallen, wird nicht näher erläutert.

Der Besuchsstopp gilt zunächst für zwei Wochen. Danach wird entschieden, ob die Regel verlängert oder wieder aufgehoben wird.

Besuchsverbot in Krankenhaus: Meinungen zwiegespalten

Der Klinikmanager Sebastian Margaschewski begründet den Entschluss des Krankenhauses mit der bereits positiv eingetretenen Wirkung bei Besuchsverboten während der Corona-Pandemie. Allerdings erheben sich nach der Bekanntgabe dieser Konsequenz auch kritische Stimmen, die das Leid der einsamen Patient:innen betonen, wenn ein Besuchsstopp gilt.

Ob andere Krankenhäuser dem Schritt der Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg folgen, bleibt abhängig von der individuellen Auslastung sowie dem Personalstand abzuwarten.

Quelle:

Besuchsstopp zum Schutz unserer Patient*innen, in: paracelsus-kliniken.de