Hörsturz-Anzeichen: Auf diese 6 Symptome kommt es an

Woran erkennt man einen Hörsturz, welche Symptome können auftreten? Diese sechs Hörsturz-Anzeichen sind typisch.

Eine Frau hält sich den Kopf
Es gibt sichere Hörsturz-Anzeichen wie Hörminderung oder Schwindel Foto: iStock / vitapix

Jährlich erkranken über 150.000 Menschen in Deutschland an einem Hörsturz. Meist tritt er nur auf einem Ohr auf, nur in Ausnahmefällen sind beide Ohren betroffen. Gibt es keine direkt erkennbare Ursache wie eine starke Lärmbelästigung oder einen Unfall, nennt man eine plötzliche Hörminderung Hörsturz. Dabei kommt es ohne Vorwarnung zu einer Schwerhörigkeit im Innenohr. Manche spüren nur eine schwache und schnell vorübergehende Beeinträchtigung, bei anderen zeigt sich der Hörsturz deutlicher. Neben der Schwerhörigkeit gibt es weitere typische Hörsturz-Anzeichen.

Was sind die Anzeichen für einen Hörsturz?

Ein Hörsturz zeigt sich in vielen Fällen durch ein dumpfes, pelziges Gefühl rund um die Ohrmuschel. Es fühlt sich an, als habe jemand Watte in das Ohr gestopft. Alles hört sich fern und dumpf an. Stimmen und Musik hören sich plötzlich fremd an. Auch die Richtung, aus der ein Ton kommt, wird nicht mehr erkannt. Außer einem Druckgefühl auf dem betroffenen Ohr und einer Überempfindlichkeit des Ohres gegen Berührung ist ein Hörsturz meist schmerzlos.

Anzeichen des Hörsturzes ernst nehmen

Obwohl ein Hörsturz kein Notfall ist, sollten die Anzeichen ernst genommen werden. Denn die Ursache ist nicht immer harmlos. Beispielsweise können Durchblutungsstörungen hinter dem Hörsturz stecken. Diese können im schlimmsten Fall zu einem Schlaganfall führen. Deswegen sollte die Diagnose beim Arzt erfolgen, um ernstere Ursachen auszuschließen. Manchmal sind aber nur Infekte oder eine Stressphase die Ursache für den Hörsturz.

Anzeichen Hörsturz: die 6 Symptome

Der plötzliche Hörverlust auf einem Ohr ist sicher das eindeutigste Anzeichen für einen Hörsturz, doch es gibt weitere typische Symptome. Treten einige der nachfolgenden Anzeichen zusammen auf, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um einen Hörsturz handelt.

6 Anzeichen, die auf einen Hörsturz hinweisen:

  • Hörminderung

Ein Hörsturz geht mit einem plötzlichen Hörverlust einher. Meistens entwickelt sich dieser innerhalb weniger Sekunden. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen sich ein Hörsturz über mehrere Minuten und sogar Stunden aufbaut.

Manchmal macht sich ein Hörsturz gar nicht bemerkbar, dann ist der Hörverlust nur leicht und kaum spürbar. In einigen Fällen ist er so schwer, dass er zur Taubheit auf dem betroffenen Ohr führt.

  • Verändertes Hören

Ein verfremdeter Klang der eigenen Stimme oder von Musik kann ebenfalls auf einen Hörsturz hindeuten, genauso wie das „doppelte“ Hören von Tönen. Oder es ist unklar, aus welcher Richtung Klänge und Geräusche kommen. Denn für die Ortung der Töne benötigt man zwei intakte Ohren.

  • Gefühlsstörung

Die Ohrmuschel kann sich nach einem Hörsturz fremd anfühlen oder besonders empfindlich auf Berührung sein. Meistens fühlt sich das Ohr irgendwie „pelzig“ an.

  • Ohrendruck

Ein Hörsturz macht sich in vielen Fällen durch ein deutliches Druckgefühl im betroffenen Ohr bemerkbar – so, als würde ein Fremdkörper wie ein Ohrstöpsel oder ein Wattebausch im Gehörgang stecken. Wenn dieser Druck nicht von allein weggeht, kann es sich um ein Hörsturz-Anzeichen handeln.

  • Ohrgeräusche

Tauchen plötzlich störende Ohrgeräusche auf, können diese ebenfalls ein Anzeichen für einen Hörsturz sein. Diese Geräusche äußern sich meist durch ein Pfeifen, Rauschen oder Klingeln im Ohr. Sie sind subjektiv, d.h. diese Geräusche nimmt nur der Betroffene wahr, andere können sie nicht hören.

  • Schwindel

Bei etwa 20 bis 50 Prozent der Betroffenen treten Schwindelgefühle auf. Dieses Symptom sollte unbedingt von einem Arzt genauer untersucht werden, denn Schwindel ist ein Begleitsymptom von vielen ernsteren Erkrankungen. Beim gleichzeitigen Auftreten von Ohrgeräuschen (Tinnitus), Drehschwindel und Hörverlust kann es sich um Morbus Menière handeln.

Ist ein Hörsturz Anzeichen für einen Schlaganfall?

Da mittlerweile davon ausgegangen wird, dass Durchblutungsstörungen die Hauptursache eines Hörsturzes sind, können diese beiden Erkrankungen zusammenhängen. Ein Hörsturz ist ein möglicher Vorbote eines drohenden Schlaganfalles.

Südkoreanische Forscher konnten zeigen, dass Patienten nach einem Hörsturz ein erhöhtes Risiko haben, einen Schlaganfall zu erleiden. Die Studie lief über elf Jahre und verglich jeden von 154 Hörsturz-Patienten mit jeweils vier Studienteilnehmern ohne Hörverlust. Bei den Teilnehmern der Studie wurde besonders auf Herz-Kreislauf- und Gefäßveränderungen geachtet.

Die Studie zeigte, dass die Hörsturz-Betroffenen ein doppelt so hohes Risiko für einen Schlaganfall hatten. Der Rat der südkoreanischen Ärzte: Hörsturz-Patienten sollten vor allem ihre Hirndurchblutung medizinisch überwachen lassen.

Wie lange dauert ein Hörsturz?

Ein Hörsturz bessert sich oft innerhalb von 24 Stunden von allein. Immerhin liegt die Spontanheilungsrate bei 50 Prozent. Innerhalb der ersten zwei Tage nach Auftreten der Symptome sollte ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden. Die Hörsturz-Dauer beträgt maximal 14 Tage – die Genesungszeit kann aber von Patient zu Patient variieren. Dauerhafte Beeinträchtigungen des Gehörs oder Fehlwahrnehmungen können bei den Betroffenen bestehen bleiben. Je eher gezielt behandelt wird, desto besser sind die Chancen, dass nach dem Hörsturz keine dauerhaften Beschwerden zurückbleiben.

Wie sollte bei Hörsturz-Anzeichen behandelt werden?

Zeit ist ein sehr wichtiger Faktor bei der Therapie des Hörsturzes. Eine angemessene Therapie, die bestenfalls innerhalb der ersten Stunde, spätestens jedoch innerhalb der ersten Woche nach Beginn der Symptome begonnen wird, stellt die Hörfähigkeit größtenteils wieder her.

Im Akutfall verabreicht der behandelnde HNO-Arzt meist Kortisonpräparate. Ist eine Verletzung wie zum Beispiel ein Riss im Innenohr für den Hörsturz verantwortlich, wird operiert.

Liegt ein Hörsturz ohne klar ersichtliche Ursache vor, dann sollte die zugrundeliegende Erkrankung behandelt werden. So werden bei bakteriellen Entzündungen des Ohrs Antibiotika verabreicht, bei Fehlstellungen der Halswirbelsäule kommt eventuell Chirotherapie zum Einsatz. Bei Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck, die negative Auswirkungen auf die Durchblutung haben können, liegt der Fokus auf einer optimalen Medikamenteneinstellung.

Natürliche Arzneipflanzen wie Ginkgo biloba können dabei helfen, die Fließfähigkeit des Blutes zu verbessern. Nach einem Hörsturz kann so einem Rückfall vorgebeugt werden.

Insbesondere eignen sich dazu Spezialextrakte aus Ginkgo biloba, um die Fließfähigkeit des Blutes und in der Folge die Durchblutung zu verbessern. In zahlreichen Studien hat sich Ginkgo-Spezialextrakt EGB 761 dabei als besonders wirksam erwiesen. Dieser Extrakt enthält Flavonglykoside, also sekundäre Pflanzenstoffe. Diese fördern die Flexibilität der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), sodass diese die feinen Kapillaren in den Innenohrgefäßen besser passieren können. Der Ginkgo-Extrakt EGB 761 sollte über mehrere Wochen in hochdosierter Form eingenommen werden, um seine optimale Wirkung zu entfalten. So sind die Chancen gut, dass keine erneuten Hörsturz-Anzeichen entstehen.

Quellen:

Hörsturz: Anzeichen, Unterschiede und Therapie, in: pharmazeutische-zeitung.de

Hörsturz, in: tinnitus-liga.de

Was ist ein Hörsturz, in: einfacher-hoeren.de

Nach einem Hörsturz ist das Schlaganfallrisiko erhöht, in: aerztezeitung.de