Hitzewallungen nachts: Ursachen und Tricks, um weniger zu schwitzen

Nicht nur im Sommer oder in den Wechseljahren leiden viele unter Hitzewallungen nachts. Auch bei einigen Krankheiten oder Stoffwechselstörungen können nächtliche Hitzewallungen auftreten. Was die Gründe für die „fliegende Hitze“ sind und welche Tricks oder Hausmittel helfen, wenn die Nacht zu heiß ist und die Hitzewallungen den Schlaf rauben.

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Manchmal ist die falsche Bettwäsche oder ein zu fettes Essen schuld, wenn Sie der Nachtschweiß quält. Hitzewallungen nachts nach zu viel Alkohol kommen ebenfalls häufig vor. Oder die Raumtemperatur ist zu hoch und sorgt für nächtliche Schweißattacken, dann hilft es, das Fenster zu öffnen und auf leichtere Nachtwäsche zurückzugreifen. Aber nicht immer liegt der Grund für Hitzewallungen nachts so klar auf der Hand.

Krankheiten können Hitzewallungen in der Nacht auslösen

Nächtliche Hitzewallungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie plötzlich und unerwartet auftreten. Sie beginnen meist im Brustbereich und breiten sich nach oben Richtung Kopf aus. Auch der Rücken kann heiß werden. Hitzewallungen werden durch eine plötzliche Weitstellung der kleinen Blutgefäße in der Haut verursacht, die nicht willentlich beeinflusst werden kann. So fließt mehr warmes Blut aus dem Körperinneren durch die Gefäße der Haut, was sich als Hitzewallung bemerkbar macht. Auch das vegetative Nervensystem spielt eine Rolle bei der Entstehung einer nächtlichen Hitzewallung. Es steuert die vom Willen unabhängigen Körperfunktionen wie die Wärmeregelung.

Unangenehm werden diese Hitzewellen in der Nacht, wenn sie von Schweißausbrüchen begleitet werden. Manche Betroffene Schwitzen so stark, dass sie in der Nacht den Pyjama oder sogar die Bettwäsche wechseln müssen, weil alles klitschnass ist.

Neben Alkohol können auch Stress, Gewürze oder Medikamente Hitzewallungen auslösen. Hitzewallungen sind ein typisches Phänomen bei Frauen in den Wechseljahren, aber auch Männer können betroffen sein. Wenn nachts die Hitzewallungen nicht mehr aufhören, kann das auch ein Zeichen einer Erkrankung sein.

Diese Ursachen sind möglich:

  • Zu den häufigsten Verursachern der Hitzewallungen nachts zählen die Schilddrüse (Überfunktion) und Diabetes (hier kann der Nachtschweiß Signal für eine Unterzuckerung sein)

  • Oft sind Medikamente schuld am nächtlichen Schweiß. (Blutzuckersenker, Antidepressiva)

  • Infektionskrankheiten wie COVID-19, Grippe oder Pfeiffersches Drüsenfieber

  • Erkrankungen des Lymphsystems: Lymphome oder Tumoren des Lymphsystems können für nächtliches Schwitzen sorgen. Gewichtsverlust oder Fieber können zusätzliche Symptome sein

  • Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoide Arthritis oder Lupus erythematodes

  • Krebserkrankungen wir eine akute Leukämie können sich als erste Anzeichen durch Nachtschweiß bemerkbar machen

  • Angststörungen: Sorgen, Stress und Ängste beeinflussen das vegetative Nervensystem und können von nächtlichen Hitzewallungen begleitet werden

Hitzewallungen nachts und keine Wechseljahre? Das kann es noch sein

Neben Alkohol können auch Stress, Gewürze oder Medikamente Hitzewallungen auslösen. Hitzewallungen sind ein typisches Phänomen bei Frauen in den Wechseljahren, aber auch Männer können betroffen sein. Wenn nachts die Hitzewallungen nicht mehr aufhören und das nicht mit den Wechseljahren zusammenhängen kann, ist das möglicherweise ein Zeichen einer der beschriebenen Erkrankungen.

Hitzewallungen nachts können auch mit der Leber zusammenhängen. Wenn diese geschwächt ist, dann kann sie ihrer Entgiftungsaufgabe und Stoffwechselfunktion nicht ausreichend nachkommen. Das hat Auswirkungen auf das Hormonsystem und kann für nächtliche Hitzewallungen sorgen. Übrigens müssen Hitzewallungen nicht immer mit Schweiß einhergehen, Hitzewallungen ohne Schwitzen sind ebenfalls unangenehm. Denn die Hitze erfasst den gesamten Oberkörper, sie kann sich sogar brennend anfühlen.

Nächtliches Schwitzen während der Wechseljahre

Dreiviertel aller Frauen rund um die Menopause leiden unter Nachtschweiß. Die Ursache ist der stark abfallende Östrogenspiegel. Dieser hat zahlreiche Auswirkungen auf den weiblichen Körper. Unter anderem beeinflusst er den Teil des Gehirns, der für die Temperaturregelung des Organismus zuständig ist. Dieser reagiert mit der Aufforderung zum Kühlen.

Die Folge sind schweißtreibende Hitzewallungen in der Nacht während der Wechseljahre. Hitzewallungen nachts bei Frauen und auch bei jungen Frauen hängen also meistens mit einem veränderten Hormonhaushalt zusammen. Manche Frauen leiden mehr als andere, denn nächtliche Hitze stört den Schlaf und damit das Allgemeinbefinden.

Hitzewallungen nachts beim Mann

Wenn Männer unter Hitzewallungen nachts leiden, sind die Ursachen prinzipiell ähnlich wie bei Frauen. Allerdings schwanken die männlichen Sexualhormone nicht so stark wie bei Frauen, weswegen Männer in der Regel nicht so deutliche Symptome in den Wechseljahren zeigen (auch Männer machen in den mittleren Lebensjahren körperliche Veränderungen durch, dieses Phänomen wird als Wechseljahre beim Mann bezeichnet). Wenn Männer nachts vermehrt schwitzen, sollten sie auch an mögliche Krankheiten als Verursacher denken oder ihren Lebensstil überprüfen. Vor allem dann, wenn die Hitzewallungen nur nachts auftreten.

Hitzewallungen nachts sorgen für Schlafstörungen

Bei Frauen in den Wechseljahren hängen Schlafstörungen nicht nur mit nächtlicher Hitze zusammen, sondern auch mit Hormonabfall von Östrogen und Melatonin. Generell sorgen Hitzewallungen in der Nacht dafür, dass sich der Herzschlag beschleunigt. Betroffene werden öfter wach. Sie müssen die Bettdecke beiseitelegen, dann schlafen sie wieder ein. Irgendwann wird ihnen wieder kalt und sie decken sich erneut zu. Bei starken Hitzewallungen nachts, wenn der Schweiß fließt, leiden Männer und Frauen oft jahrelang und können ihren Alltag kaum mehr bewältigen. Sind die Hitzewallungen so extrem, sollten Sie in jedem Fall ärztlichen Rat einholen.

Hitzewallungen nachts - was hilft?

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Wenn hinter den nächtlichen Hitzewallungen keine ernsteren Erkrankungen stecken, können diese Tipps helfen, um den Schlaf ungestörter und erholsamer zu gestalten:

  1. Achten Sie auf eine optimale Raumtemperatur: Sie sollte zwischen 16 und 18 Grad Celsius betragen. Falls Sie normalerwiese zum Frösteln neigen, wählen Sie lieber eine dickere Bettdecke, als dass Sie den Raum heizen

  2. Schlafen Sie bei geöffnetem / gekipptem Fenster: Frische, kühle Luft in der Nacht ist gut für Kreislauf und Atmung und sorgt dafür, dass Sie weniger schwitzen

  3. Benutzen Sie atmungsaktive Kleidung und Bettwäsche aus Baumwolle für die Nacht: Synthetische Fasern sind weniger geeignet, in ihnen schwitzt man leichter

  4. Lernen Sie leichte Atemtechniken und Entspannungsübungen, mit denen Sie eine Hitzewallung in der Nacht bei Bedarf „weg atmen“ können

  5. Achten Sie auf Ihre Ernährung: Gemüse, Obst, Eiweiß und Ballaststoffe anstelle von fettreichen, schweren Mahlzeiten am Abend

  6. Nutzen Sie Hausmittel wie Salbei. Salbeitee soll helfen, das Schwitzen zu mindern. Einfach ein paar Blätter frischen Salbeis mit heißem Wasser übergießen, 10 bis 15 Minuten ziehen lassen und trinken

Scharfe Gewürze wie Chili, Koffein in Kaffee oder Energy Drinks oder rotes Fleisch haben einen negativen Einfluss auf den Blutkreislauf. Um Hitzewallungen nachts zu bessern, sollten Sie diese Nahrungsmittel meiden.

Quelle:

Hitzewallungen, in: sprechzimmer.ch