Hilfsmittel

Aufstehhilfe Bett – für mehr Selbstständigkeit im Alter

Aufstehhilfe Haltegriff
Eine Aufstehhilfe für das Bett ist sinnvoll zur Erhaltung der Mobilität Foto: istock/CasarsaGuru

Können sich pflegebedürftige oder körperlich behinderte Menschen nur noch eingeschränkt bewegen, sind sie auf Hilfsmittel angewiesen. Ein besonders wichtiges Instrument ist eine Aufstehhilfe im Bett. Lesen Sie hier, welches Pflegebetten-Zubehör Ihnen das Aufrichten erleichtert.

Mehr als 1,8 Millionen Senioren in Deutschland sind auf Pflege angewiesen. Viele von ihnen müssen ihr Leben im Alten- oder Pflegeheim verbringen, weil sich die Familie nicht um sie kümmern kann. Einige haben jedoch das Glück, von Kindern, Enkeln oder vom Pflegedienst liebevoll umsorgt zu werden. Damit Pflegebedürftige dennoch so gut es geht selbstständig bleiben können, erleichtern Hilfsmittel den Alltag der Betroffenen. Das können eine Gehhilfe, ein Badewannenlift, ein Toilettenstuhl oder eine Aufstehhilfe für das Bett sein.

Aufstehhilfen zur Verbesserung der Mobilität

Mit zunehmendem Alter wird es für Senioren eine Belastung, aus eigener Kraft von einer liegenden oder sitzenden Position in eine stehende Haltung zu wechseln. Die Muskeln und Gelenke werden beim Aufrichten viel stärker gefordert als beim Stehen. Gerade dieser Bewegungsapparat ist jedoch bei älteren und behinderten Menschen eingeschränkt. Aufstehhilfen für das Bett sind daher eine gute Möglichkeit, um körperliche Defizite auszugleichen und Senioren eine hohe Mobilität zu gewährleisten.

Eine Aufstehhilfe im Bett hat zwei Anwendungsgebiete: Einerseits macht sie ein selbstständiges Aufrichten aus dem Bett möglich. Andererseits erlaubt eine Aufstehhilfe einen Positionswechsel von einer Seite auf die andere.

Aufstehhilfe Bett – Sicherheit

Bett-Aufstehhilfen bieten sich für alle pflegebedürftigen Personen an, die noch ein wenig Kraft im Oberkörper und in den Armen vorweisen. Jede Aufstehhilfe muss genau auf einen Menschen zugeschnitten sein, um das Aufstehen erleichtern zu können. Wichtig ist, dass die angegebenen Belastungsgrenzen bezüglich des Körpergewichts beachtet werden. Pflegebedürftige sollten Aufstehhilfen beim Kauf (z.B. im Sanitätshaus) bestenfalls selbst ausprobieren. Karin Dieckmann vom Verein Barrierefrei Leben in Hamburg empfiehlt Pflegebedürftigen bzw. deren Angehörigen bei der Auswahl der Aufstehhilfe auf Siegel wie das CE-Zeichen zu achten. Die Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik (GGT) prüft ebenfalls Hilfsmittel und vergibt ein eigenes Siegel.

Halterungen sollten stets von einem qualifizierten Fachmann angebracht werden, um Stürze zu vermeiden.

Aufstehhilfe Bett
Aufstehhilfen leisten Pflegebedürftigen wertvolle Unterstützung, wenn sie aus eigener Kraft nicht mehr aus dem Bett aufstehen können Foto: istock/Dean Mitchell

Aufstehhilfe Bett – Kosten

Eine Aufstehhilfe für das Bett kann für gesetztlich Krankenversicherte als Hilfsmittel von der Krankenkasse gezahlt werden, wenn sie der Arzt verordnet. Die Aufstehhilfe wird im Hilfsmittelverzeichnis in der Produktgruppe 22 der „Mobilitätshilfen“ aufgeführt und umfasst neben den Umsetz- und Hebehilfen außerdem die Aufstehvorrichtungen für Sessel/Stühle. Interessierte klären am besten vorab mit ihrer Kranken- oder Pflegekasse, welche Aufstehhilfen bezahlt oder bezuschusst werden. Werden die Kosten übernommen fällt lediglich ein gesetzlich festgelegter Eigenanteil von zehn Prozent und maximal 25 Euro an.

Bett-Aufstehhilfen im Überblick

Wir stellen Ihnen fünf verschiedene Bett-Aufstehhilfen vor.

Haltegriff

Der untere Teil dieser Bett-Aufstehhilfe wird einfach unter der Matratze mit robusten Gurten auf dem Lattenrost installiert. Sie schenkt Sicherheit und Unabhängigkeit beim Aufstehen und Hinlegen sowie Umdrehen im Bett. Haltegriffe gibt es ab circa 25 Euro.

Strickleiter

Eine Strickleiter wird mit kräftigen Schnüren am Bettende – nicht an der Decke – befestigt. Sie erleichtert Sprosse für Sprosse das Aufrichten. Neben Modellen mit Holzstücken werden auch Varianten angeboten, die ganz aus festem Stoff sind. Die Strickleiter startet preislich ab circa 15 Euro.

Tipp: Einmalhandschuhe & Co. kostenfrei geliefert bekommen

Ist Ihnen bekannt, dass es einen gesetzlichen Anspruch auf kostenfreie Pflegehilfsmittel gibt? Wer pflegebedürftig ist, eine Pflegestufe hat und zu Hause oder in einer Wohngemeinschaft lebt, der kann sich Pflegehilfsmittel von der Pflegekasse erstatten lassen, da diese gesetzlich bis zu einem monatlichen Betrag von 40 Euro erstattungsfähig sind. Das sind Einmalhandschuhe, Hand- und Flächendesinfektionsmittel, Schutzschürzen, Mundschutz und Bettschutzeinlagen. Wir empfehlen Ihnen, diese Pflegehilfsmittel am besten je nach Bedarf und in ausreichender Menge vorrätig zu haben. Bestellen Sie zum Beispiel die Pflegehilfsmittel-Box der Firma Curablu, erhalten Sie die von Ihnen benötigten Hilfsmittel monatlich und versandkostenfrei zugestellt.

Trapezgriff

Mit einem Trapezgriff zieht sich der Pflegebedürftige aus der Liege- in die Sitzposition. Er ist höhenverstellbar und wird am Fußende des Bettes verankert. Trapezgriffe sind ab circa 80 Euro erhältlich.

Boden-Decken-Stange

Eine Boden-Decken-Stange erleichtert und unterstützt das selbständige Aufstehen. Sie wird nicht in Boden und Decke verschraubt, sondern lediglich zwischen Boden und Decke eingeklemmt. Boden-Decken-Stangen sind ab ungefähr 250 Euro erhältlich.

Seitengitter

Ein Seitengitter hilft beim Aufrichten des Oberkörpers, verhindert das Herausfallen aus dem Bett und kann an die Größe des Betts angepasst werden. Das verstellbare Seitengitter wird mit Sicherheitsgurten an der Bettmatratze befestigt. Die Kosten dafür starten ab circa 50 Euro.