Hexenschuss: Medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapie

Aus der Serie: Hexenschuss (Lumbago)

Die Hexenschuss-Therapie richtet sich nach den Beschwerden und den zugrunde liegenden Ursachen. In der Regel besteht bei einem Hexenschuss die Behandlung aus Medikamenten und nicht-medikamentösen Maßnahmen. Ziel der Behandlung ist es, dass die Betroffenen möglichst schnell wieder ihren normalen Aktivitäten nachgehen können.

Eine Art „Erste-Hilfe-Maßnahme“ bei einem Hexenschuss ist die Stufenlagerung. Dabei legt sich der Patient auf einer festen Unterlage auf den Rücken. Die Beine legt er zum Beispiel auf einem Stuhl ab, sodass die Knie- und Hüftgelenke jeweils einen rechten Winkel bilden. Diese Position entlastet die Lendenwirbelsäule und lindert die Schmerzen. Auch Wärme hilft schnell gegen Schmerzen und entspannt die Muskulatur. Fangopackungen und Rotlicht sind deshalb ebenfalls mögliche Bestandteile der Hexenschuss-Therapie. Auch Entspannungsverfahren wie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson können sinnvoll sein.

Eine längere Bettruhe ist dagegen nicht empfehlenswert. Aufgrund der Schmerzen kann es manchmal nötig sein, dass Betroffene für wenige Stunden oder Tage liegen bleiben. Sie sollten jedoch so schnell wie möglich wieder versuchen, wieder ihrem normalen Tagesablauf nachzugehen. Damit dies möglich ist, können Medikamente gegen die Schmerzen die nicht-medikamentösen Maßnahmen unterstützen. Dazu kommen unter anderem die Wirkstoffe Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen infrage. Wirken diese Schmerzmittel nicht ausreichend, können Betroffene zusätzlich Medikamente einnehmen, welche die Muskeln entspannen (Muskelrelaxanzien). Hexenschuss-Patienten sollten die medikamentöse Therapie aber nur so lange wie unbedingt nötig durchführen. Muskelrelaxanzien sollten sie nicht länger als zwei Wochen einnehmen. Der Arzt kann bei einem Hexenschuss auch eine „Schmerz-Spritze“ direkt in die Haut, die Muskulatur am Rücken oder an die Wirbelgelenke geben, die meist ein örtliches Betäubungsmittel (wie Lidocain) enthält.

Je nach Ursache der Beschwerden, können weitere Behandlungen notwendig sein. Geht der Hexenschuss zum Beispiel auf ein blockiertes Wirbelgelenk zurück, kann ein Therapeut diese Blockade im Rahmen einer manuellen Therapie lösen. Krankengymnastik und weitere physiotherapeutische Maßnahmen sind bei akuten Rückenschmerzen bei einem Hexenschuss weniger empfehlenswert. Sie können jedoch sinnvoll sein, um nach dem Abklingen der Beschwerden weiteren Rückenproblemen vorzubeugen.