Herzschwäche: Symptome und Hilfe bei Herzinsuffizienz
Eine Herzschwäche ist eine behandlungsbedürftige Erkrankung und keineswegs nur eine Begleiterscheinung fortschreitenden Alters. Wer die Symptome einer Herzinsuffizienz frühzeitig erkennt, kann rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen und seine Lebensqualität so entscheidend verbessern.
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Was ist eine Herzschwäche?
Von einer Herzschwäche, im Fachjargon Herzinsuffizienz genannt, sprechen Mediziner, wenn das Herz eines Menschen nicht mehr stark genug ist, um ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen und die Organe so mit Sauerstoff und Energieträgern zu versorgen. Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO) definiert die Herzinsuffizienz als verminderte körperliche Belastbarkeit durch eine Funktionsstörung der Herzkammern. Schätzungen zufolge litten 2019 rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland an einer Herzinsuffizienz. Die Erkrankung tritt häufig im Alter auf und wird deswegen umgangssprachlich auch Altersherz genannt. Die Patienten sind meist über 70 Jahre alt, Männer sind insgesamt häufiger betroffen als Frauen.
Ursachen einer Herzschwäche
Die Ursachen einer Herzinsuffizienz sind vielseitig. Zu den häufigsten gehören:
- Erkrankungen der Herzkranzgefäße
- Bluthochdruck
- Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie)
- Herzrhythmusstörungen
- überstandene Herzinfarkte
- Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
- verschiedene andere Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien)
- Herzklappenfehler (z.B. Mitralklappeninsuffizienz, Aortenklappenstenose)
- andere (angeborene) Herzfehler, beispielsweise ein Loch in der Herzscheidewand (der sogenannte Ventrikelseptumdefekt)
- Übergewicht
Formen der Herzinsuffizienz
Um eine Diagnose stellen zu können, auf die eine möglichst individuelle Behandlung erfolgt, wird die Herzschwäche in mehrere Formen unterteilt – festgemacht daran, wie stark ausgeprägt, wie plötzlich oder auch wo genau im Herzen sie auftritt. Die beiden Hauptformen sind die chronische und die akute Herzschwäche, sie werden bei der Diagnose weiter unterteilt.
- Chronische Herzschwäche: Die Pumpleistung des Herzens vermindert sich zunächst unbemerkt über Wochen, Monate und Jahre hinweg.
- Akute Herzschwäche: Die Leistung des Herzens nimmt von einem Moment auf den anderen dramatisch ab, sodass Organversagen bzw. Organschädigungen drohen. Diese Form der Herzinsuffizienz ist ein medizinischer Notfall, bei dem umgehend ein Notarzt gerufen werden muss.
- Linksherzinsuffizienz: Die linke Herzkammer arbeitet nicht mehr richtig.
- Rechtsherzinsuffizienz: Die rechte Herzkammer arbeitet nicht mehr richtig.
- Globale Herzinsuffizienz: Beide Herzkammern arbeiten nicht mehr richtig.
- Systolische Herzinsuffizienz oder "Störung der Pumpfunktion": Das Herz kann sich nicht mehr ausreichend zusammenziehen. In der Folge pumpt es weniger sauerstoffreiches Blut durch den Körper.
- Diastolische Herzinsuffizienz oder "Füllungsstörung": Das Herz kann weniger Blut aufnehmen, da es versteift ist. Diese Form der Herzschwäche kann nicht im Akutfall auftreten, da die Versteifung des Herzens über einen längeren Zeitraum entsteht.
Symptome einer akuten Herzschwäche
Wie bereits erwähnt, ist eine akute Herzinsuffizienz ein medizinischer Notfall, der kein Zögern zulässt. Ursache für die plötzlich auftretende Herzschwäche kann ein Herzinfarkt sein. Aber auch Herzmuskelentzündungen, Endstadien von Herzklappenfehlern, extremer Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen können eine akute Herzinsuffizienz auslösen.
Die Symptome treten innerhalb weniger Minuten bis Stunden auf. Zu den häufigsten gehören:
- stechende Schmerzen in der Brust
- Atemnot (verstärkt sich meist im Liegen)
- Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen
- angeschwollene Beine
- aufgeblähter Bauch ohne vorherige Nahrungsaufnahme
- Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen
- kalte, schweißnasse oder fahle Haut bis hin zu einer bläulichen Verfärbung der Haut (Zyanose)
- abfallender Blutdruck
- Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit
Behandlung einer akuten Herzschwäche
Bei einer akuten Herzinsuffizienz kann es zu einem lebensbedrohlichen Lungenödem (Wasseransammlung in der Lunge) oder einem kardiogenen Schock (ausgelöst durch die Störung der Pumpfunktion) kommen. In Extremfällen treten beide Gefahren zugleich ein.
Die Behandlung dieses Notfalls kann ausschließlich im Krankenhaus erfolgen.
Symptome einer chronischen Herzschwäche
Da die chronische Herzinsuffizienz über einen längeren Zeitraum hinweg entsteht, bemerken viele Betroffene die Symptome zunächst nicht oder können sie nicht eindeutig zuordnen. Patienten erkennen eine Herzschwäche meist anhand dieser Symptome:
- Kurzatmigkeit
- Herzklopfen schon bei geringer Belastung
- Ungewöhnliche Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
- Niedergeschlagenheit
- Atemprobleme (verstärkt im Liegen)
- Husten
- Wassereinlagerungen und geschwollene Knöchel
- Kalte Finger und Füße
Die vier Stadien der chronischen Herzschwäche
Bei der chronischen Herzinsuffizienz werden vier Stadien unterschieden, von denen auch die Intensität der Symptome abhängt. Die Unterteilung hat die New York Heart Association (NYHA) vorgenommen:
- NYHA I: Die Herzschwäche besteht bereits, es treten aber noch keine Beschwerden auf.
- NYHA II: Im Alltag ist die Leistungsfähigkeit leicht eingeschränkt. Die Betroffenen können auf ebener Strecke zwar noch schnell gehen, aber nicht bergauf, ohne dass sich Symptome bemerkbar machen (Atemnot und Herzklopfen bei deutlicher Belastung, im Ruhezustand keine Beschwerden).
- NYHA III: Normales Gehen ist für die Betroffenen noch kein Problem, aber beim Treppensteigen kommt es schon nach wenigen Stufen zu Atemnot. Normale Alltagstätigkeiten lösen in diesem Stadium des Altersherzens Symptome aus.
- NYHA IV: Es sind keine körperlichen Aktivitäten mehr möglich, ohne dass Beschwerden auftreten. Die Betroffenen müssen größtenteils im Bett liegen und bleiben selbst im Liegen nicht von den Altersherz-Symptomen verschont.
Chronische Herzschwäche – und nun?
Eine chronische Herzinsuffizienz ist nicht heilbar, aber gut behandelbar. Dabei wird auf zwei Ebenen abgesetzt: Die jeweilige Grunderkrankung (z. B. Bluthochdruck) muss so gut wie möglich in den Griff bekommen werden, ebenso müssen die Symptome, die durch die Herzinsuffizienz entstehen, behandelt werden.
Dabei greift der behandelnde Arzt in den meisten Fällen auf Medikamente zurück.
Herzschwäche-Patienten können die Behandlung ihres Arztes aktiv unterstützen. Dabei gibt es drei Stützpfeiler: die richtige Ernährung, zielgerichtete Bewegung und Hilfe aus der Natur.
Ernährung
Es gibt keine spezielle Herzinsuffizienz-Diät, Patienten können ihrem geschwächten Herzen mit den richtigen Nährstoffen aber viel Gutes tun. Salzarm und mediterran sind die Schlagworte, wenn es um Ernährung bei Herzschwäche geht.
Salz belastet das Herz vor allem deswegen, weil es Wasser im Körper bindet. Das verschlimmert die Symptome einer Herzinsuffizienz. Ein Maximum von 6 Gramm Salz am Tag gilt als Richtwert. Das versteckte Salz in Fertigprodukten, Soßen, Snacks, Konserven, Wurst und Käse muss mit eingerechnet werden.
Mediterrane Ernährung, auch Mittelmeerdiät genannt, bringt überwiegend frisches Obst und Gemüse, sowie Früchte und gesunde Fette auf den Tisch. Sie schont das Herz, wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus und kurbelt den Stoffwechsel an.
Ein ebenso wichtiger Teil der richtigen Ernährung bei Herzinsuffizienz ist die Trinkmenge. Diese darf nicht zu hoch sein, da sonst Wassereinlagerungen –
eines der häufigsten Symptome bei Herzschwäche – begünstigt werden. In den meisten Fällen raten die Ärzte zu 1,5 bis 2 Litern Wasser pro Tag. Die ideale Menge kann allerdings von Patient zu Patient variieren und sollte mit dem Arzt abgesprochen werden.
Bewegung
Bewegung ist nicht nur wichtig, um Übergewicht zu bekämpfen und dadurch das Herz zu entlasten. Sondern die richtige Bewegung hilft nachweislich auch einem schwachen Herzen. Wichtig ist allerdings, dass herzschwache Patienten nicht einfach loslegen: Jegliche Form von Sport sollte unbedingt vorab mit dem Arzt besprochen werden.
Weißdorn: Hilfe aus der Natur
Weißdorn ist unter Experten schon lange dafür bekannt, eine positive Wirkung auf das Herz zu haben. Aus diesem Grund wurde die Pflanze 2019 auch zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Bei Herz-Kreislauf-Problemen kann Weißdorn schon frühzeitig zur Unterstützung von Herz und Kreislauf eingenommen werden. Zudem sind keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt, sodass bestehende Medikation, z.B. Bluthochdruck-Mittel, gut mit Weißdorn kombiniert werden können.
Weißdorn verbessert die sogenannte Endothelfunktion. Endothel ist die Innenauskleidung der Blutgefäße. Nur wenn sie intakt ist, können die Gefäße eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Sauerstoff sicherstellen. Ist diese Versorgung gesichert, kann unter körperlicher Belastung Stickstoffmonoxid (NO) aus dem Endothel freigesetzt werden, das in die Gefäßmuskelzellen gelangt und für Entspannung sorgt. Die Folge: Blutgefäße werden erweitert, das Herz wird entlastet. Eine Herzschwäche wird durch Weißdorn zwar nicht geheilt, aber die Herzleistung kann sich deutlich verbessern.
Quelle:
Herzinsuffizienz: Was ist das genau?, ratgeber-herzinsuffizienz.de