Herzschwäche an Zunge erkennen: Das sind die Warnzeichen

Die Zunge von Menschen mit Herzschwäche unterscheidet sich deutlich von der gesunder Personen. Eine Studie liefert Erkenntnisse, die eine Rolle bei Früherkennung und Diagnose einer Herzinsuffizienz spielen.

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Eine veränderte Zungenbeschaffenheit könnte ein Symptom einer Herzinsuffizienz sein. Laut einer Studie der European Society of Cardiology (ESC) geben Zunge und Zungenbelag Hinweise darauf, ob eine Herzschwäche vorliegt.

Herzschwäche an der Zunge erkennen

Die Zunge von Menschen mit Herzschwäche unterscheidet sich deutlich von der gesunder Personen, wie Studienautorin Dr. Tianhui Yuan in einer Pressemitteilung erklärt: "Normale Zungen sind hellrot mit einem hellweißen Belag. Patienten mit Herzinsuffizienz haben dagegen eine rötlichere Zunge mit gelbem Belag, deren Aussehen sich bei Fortschreiten der Erkrankung verändert."

Dr. Yuan von der Universität Guangzhou für chinesische Medizin und ihr Team untersuchten für ihre Studie die Zungen von 42 Patient:innen mit chronischer Herzinsuffizienz. Als Kontrollgruppe dienten 28 gesunde Personen, bei denen Mund-, Zungen- oder Zahnerkrankungen im Vorfeld ausgeschlossen worden waren.

Herzinsuffizienz und Zunge: Bakterien im Fokus

Mittels Gensequenzierung entschlüsselten die Forschenden die mikrobielle Zusammensetzung auf den Zungen aller Proband:innen.

Das Ergebnis: Sämtliche Herzinsuffizienzpatient:innen wiesen die gleichen Bakterien auf und auch die Personen der Kontrollgruppe hatten die gleichen Bakterien im Mund. Zwischen den Gruppen aber gab es mit Blick auf die Arten von Mikroorganismen keine Überschneidungen.

Fünf Bakteriengattungen konnten eindeutig den Personen mit Herzschwäche zugeordnet werden:

  • Capnocytophaga

  • TM7-Bakterien incertae sedis

  • Peptostreptococcus

  • Solobacterium

  • Eubacterium

Nährt mikrobielles Ungleichgewicht Entzündungsprozesse?

Mikrobiome auf der Zunge sind nicht erst in Zusammenhang mit einer Herzschwäche interessant. Vergangene Studien haben bereits ergeben, dass sich die Bakterienbesiedelung auf der Zunge von Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs erheblich von der gesunder Personen unterscheidet. Da bestimmte Bakterien mit einer Immunität einhergehen, könnte es sein, dass ein mikrobielles Ungleichgewicht Entzündungsprozesse und Erkrankungen fördert.

Dr. Tianhui Yuan sieht in den Studienergebnissen lebensrettendes Potential. "Es sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, aber unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Zungenmikroben bei der breit angelegten Früherkennung sowie der Diagnose und Langzeitüberwachung der Herzinsuffizienz helfen könnten."