Herzrasen nachts selbst stoppen mit diesen Tipps
Wenn Herzrasen nachts oder beim Einschlafen auftritt, kann es schnell zu Angst und Panik kommen. In den meisten Fällen sind die Hintergründe aber harmlos. Alles über Ursachen und Tipps, wie Sie Herzrasen nachts selbst stoppen können.
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Gerade in der Nacht, wenn wir ruhen oder schlafen, sollten wir eigentlich einen ruhigen Puls haben, der sich eher im unteren Bereich des normalen Rhythmus befindet. Tritt ein schneller Herzschlag oder sogar Herzrasen nachts ohne ersichtlichen Grund auf, kann bei den Betroffenen Angst vor einem Herzinfarkt oder einer schweren Herz-Kreislauferkrankung aufkommen. Doch das ist aber nicht immer der Fall. Die Ursachen sind oft harmlos. So können Sie Herzrasen nachts selbst stoppen.

Von Herzrasen sprechen Mediziner, wenn die Schläge 140 bis 180 pro Minute betragen (Tachykardie). Das menschliche Herz schlägt normalerweise zwischen 60 und 90 Mal pro Minute.
Nachts Herzrasen bei Herzinfarkt oder Kammerflimmern
Liegt eine akute Herzerkrankung wie zum Beispiel ein Herzinfarkt vor, macht sich dieser durch deutliche Symptome bemerkbar. Dazu gehören starke Schmerzen im Brustbereich, die zum Teil in die Arme ausstrahlen sowie Atemnot, Schwindel, Übelkeit und Kaltschweißigkeit. Bei diesen und ähnlichen Symptomen sollte unverzüglich der Notarzt gerufen werden.
Einzelne Extraschläge verkraftet das gesunde Herz. Schlägt es allerdings mit einer Frequenz von etwa 240 Schlägen pro Minute, spricht man nicht mehr vom Herzrasen sondern vom Kammerflimmern. Der Kreislauf kommt zum Erliegen, der Betroffene wird bewusstlos. In solchen Fällen sind sofortige Notfallmaßnahmen wie eine Herzdruckmassage notwendig.
Diese Notfälle kommen natürlich vor, aber häufig sind die Ursachen für Herzrasen in der Nacht harmloser.
Nächtliches Herzrasen durch Koffein, Stress oder hormonelle Störungen
Ist der Herzschlag nachts aus dem Gleichgewicht, können auch andere Faktoren die Ursache sein. Betroffene sollten sich fragen, ob sie tagsüber vielleicht zu viel Kaffee oder Energydrinks konsumiert haben. Vielleicht war der Tag richtig stressig? Oder es gab Grund zum Ärgern in der Familie oder im Beruf? Das vegetative Nervensystem, das durch Stress oder Emotionen beeinflusst werden kann, steuert nämlich auch den Herzschlag. Auch ein hormonelles Ungleichgewicht durch Erkrankungen der Schilddrüse oder in den Wechseljahren kann für nächtliches Herzrasen sorgen.
Weitere Faktoren für Herzrasen in der Nacht:
Alkoholkonsum
Drogenmissbrauch
Medikamente
Schilddrüsenüberfunktion
Hormonschwankungen (Periode, Schwangerschaft, Wechseljahre)
Geringer Sauerstoffgehalt im Blut
Schlafstörungen
Angststörungen
Koronare Herzkrankheit
Wolff-Parkinson-White-Syndrom
AV-Knoten-Reentry-Tachykardie
Nicht alle dieser Ursachen sind gefährlich oder bedürfen einer Behandlung. So reicht es manchmal, den Verursacher des Herzrasens wegzulassen wie zum Beispiel Alkohol oder Koffein. Bei den meisten der genannten Ursachen spricht man vom gutartigen Herzjagen. Behandlungsbedürftig wird es, wenn das nächtliche Herzjagen weitere Beschwerden verursacht oder Komplikationen zu befürchten sind. Tritt das Herzrasen in der Nacht häufiger auf, sollte ein:e Hausärzt:in oder Kardiolog:in zu Rate gezogen werden.
Herzklopfen nachts kann auch durch Sport ausgelöst werden
Wer regelmäßig Ausdauersport wie Joggen oder Radfahren betreibt, bringt sein Herz auf Hochtouren. Das ist gut für den Kreislauf. Das Herz passt sich der gestiegenen Belastung an. Der Herzmuskel wächst, das gesamte Organ wird größer. Man spricht von einem Athletenherz. Jedoch kommen Herzen mit einem vergrößerten Vorhof leichter aus dem Rhythmus, die Folgen können Herzrasen und Schlappheit sein. Meist tritt dies nicht im Training auf, sondern nachts, wenn die Sportler:innen zur Ruhe kommen. Deswegen wird das nächtliche Herzrasen gar nicht auf das Übertraining zurückgeführt.
An sich ist es nicht gefährlich, aber die Gefahr für einen Schlaganfall kann durch diese Rhythmusstörungen steigen. Deshalb sollte bei nächtlichem Herzrasen das Training zurückgefahren werden. Dann bildet sich das vergrößerte Herz wieder zurück.
Herzrasen beim Einschlafen im Liegen
Man hat sich gerade hingelegt, alles war vorher normal und plötzlich beginnt das Herz wild zu schlagen? Das hat meist eine harmlose Ursache. Wenn gerade die Liegeposition eingenommen wurde, kommt es zu einer Umverteilung des Blutes. Das erhöhte Blutvolumen drückt auf das Herz und es schlägt schneller.
Kommt es im Liegen auf der linken Seite vorrübergehend zum Herzrasen? Dann drückt vielleicht etwas auf den Herzmuskel, was dieser mit einem erhöhten Herzschlag beantwortet. Bei diesen Phänomenen kann es helfen, sich kurz aufzusetzen und dann langsam wieder hinzulegen.
Herzrasen kann durch einen Kurzschlaf wie den Mittagsschlaf ausgelöst werden
Nicht nur nachts kann es zu plötzlichem Herzrasen kommen. Auch nach einem Kurzschlaf oder einem Nickerchen zur Mittagszeit kann es passieren, dass das Herz beim Aufwachen auf einmal rast. Das kann Betroffene ganz schön erschrecken, denn eigentlich wollten sie sich nur kurz entspannen. Keine Angst: im Liegen fährt der Kreislauf herunter, wenn Sie zusätzlich richtig tief eingeschlafen sind und plötzlich erwachen, muss das Herz auf Hochtouren arbeiten, um den Kreislauf wieder in Gang zu setzen. Atmen Sie in einer solchen Situation ruhig und tief in den Bauch. Versuchen Sie, ganz behutsam aufzustehen: Setzen Sie sich zunächst langsam auf und warten Sie etwas ab. Wenn sich das Herzklopfen beruhigt hat, können Sie aufstehen.
Nachts Aufschrecken mit Herzrasen: Psyche als Ursache
Oft liegt eine psychische Ursache vor, wenn sich nachts Herzrasen bemerkbar macht. Unverarbeiteter Stress belastet auch im Schlaf weiter, wird in die Träume integriert und führt zum plötzlichen nächtlichen Aufschrecken mit Herzrasen, Angst oder auch Schweiß. Stecken keine organischen Ursachen hinter diesem nächtlichen Aufschrecken sollten sich Betroffene bewusst machen, welche Probleme sie mit in den Schlaf nehmen und für Entspannungstechniken sorgen.
Herzrasen in der Nacht – was tun?
Regelmäßiges Herzrasen in der Nacht sollte zunächst medizinisch abgeklärt werden. Dabei kann das Schreiben einer Checkliste helfen, die Ursachen für das Herzrasen zu ermitteln.
Ist das Herz an sich gesund, können Betroffene selbst aktiv werden. Bei Stress oder Schlafstörungen helfen Entspannungstechniken wie Meditationsübungen oder Yoga.
Ein guter Tag-Nacht-Rhythmus und ausreichend Bewegung an der frischen Luft helfen zusätzlich, dass Betroffene nachts besser zur Ruhe kommen.
Sind Hormonschwankungen die Ursache für das nächtliche Herzrasen, können pflanzliche oder homöopathische Mittel eingesetzt werden. Um das Herz und das Kreislaufsystem zu stärken, haben sich pflanzliche Arzneien aus Weißdorn bewährt.
Nachts Herzrasen? Erste Hilfe durch diese Tricks
Nächtliche Anfälle von Herzrasen, die plötzlich ohne erkennbare Ursache auftreten, können mit diesen einfachen Tricks gestoppt werden:
Vegetatives Nervensystem beruhigen: ruhig atmen, dabei den Bauch sanft kreisförmig streicheln
Den Blutdruck senken: Im Sitzen oder Liegen mit Mittel- oder Zeigefinger die Stelle am Hals leicht massieren, an der man den Pulsschlag spürt.
Druck im Brust- oder Bauchbereich erhöhen: Die Nase wie beim Tauchen zuhalten und bei geschlossenem Mund Luft in die Nase pressen. Oder schnell ein kohlensäurehaltiges Getränk trinken und danach aufstoßen.
Helfen diese Tricks nicht, das Herzrasen nachts zu stoppen, ist ein Arztbesuch angeraten.
Quellen:
Herzrasen: Ursachen unbedingt abklären lassen, in: herzstiftung.de
Was bei plötzlichem Herzrasen zu tun ist, in: internisten-im-netz.de
Herzrasen: Ursachen herzbedingter Art, in: ratgeber-herzinsuffizienz.de