Herzmuskelentzündung: Ursachen sind oft Viren
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Für eine Herzmuskelentzündung finden sich vielfältige Ursachen, wobei der Arzt zwischen infektiösen (durch Krankheitserreger) und nicht-infektiösen Formen der Erkrankung unterscheidet.
Zu den auslösenden Krankheitserregern gehören in der Mehrzahl der Fälle Viren, aber auch verschiedene Bakterien, seltener Pilze und Parasiten. Ist der Auslöser keine vorausgehende oder begleitende Infektion, so kommen als Ursachen Medikamente infrage, die herzschädigend sein können. Aber auch das körpereigene Immunsystem kann eine Herzmuskelentzündung auslösen, wenn es das Herzgewebe fälschlicherweise angreift und so eine Entzündungsreaktion auslöst.
Für eine infektiöse Herzmuskelentzündung zählen in etwa der Hälfte aller Fälle vorausgegangene Virus-Infektionen zu den Ursachen. Häufiger Auslöser einer solchen viralen Herzmuskelentzündung ist vor allem das sogenannte Coxsackie-B-Virus, das zu fieberhaften Infektionen mit Muskelschmerzen führt. Darüber hinaus kommen Adeno-Viren in Frage, die unterschiedlichste Erkrankungen wie etwa eine Kehlkopfentzündung, eine Bronchitis, Durchfall oder eine Blasenentzündung verursachen können. Weitere mögliche Virus-Typen, die eine Herzmuskelentzündung verursachen, sind Influenza-, Herpes-, Masern- oder ECHO-Viren.
Auch verschiedene Bakterien kommen bei einer Herzmuskelentzündung als Ursachen infrage. Das Spektrum möglicher Krankheitserreger erstreckt sich von Bakterien aus der Klasse der Streptokokken oder Staphylokokken über den Borreliose-Erreger Borrelia burgdorferi, der durch Zeckenbisse übertragen wird, bis hin zum Diphterie-Erreger. Seltene Auslöser einer Herzmuskelentzündung sind Pilzinfektionen oder Infektionen durch Toxoplasmen (zum Beispiel Toxoplasma gondii). Diese treten vor allem bei Menschen mit einem deutlich geschwächten Immunsystem auf, etwa durch eine fortgeschrittene HIV-Infektion oder die Einnahme immunsuppressiver Medikamente. Weitere seltene Erreger der Herzmuskelentzündung sind Parasiten wie der Fuchsbandwurm oder der Erreger der sogenannten Chagas-Krankheit, Trypanosoma cruzi.
Für eine nicht-infektiöse Herzmuskelentzündung kommen als Ursachen Fehlregulationen des körpereigenen Immunsystems in Betracht, wie sie etwa im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis (Rheuma) in Erscheinung treten. Das Immunsystem attackiert und schädigt hierbei fälschlicherweise Zellen des Herzgewebes und löst eine lokale Entzündungsreaktion im Herzmuskel aus. Des Weiteren können verschiedene Giftstoffe eine Herzmuskelentzündung, medizinisch als toxische Myokarditis bezeichnet, verursachen. Zu ihnen zählen starker Alkoholmissbrauch, Schwermetalle und verschiedene Medikamente (zum Beispiel bestimmte Zytostatika für die Chemotherapie). Auch eine im Rahmen einer Krebsbehandlung durchgeführte Strahlentherapie des Brustraums kann den Herzmuskel schädigen und zur Entzündung führen.