Herzmuskelentzündung durch Novavax: Behörde ermittelt möglichen Zusammenhang

Einer aktuellen Analyse der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zufolge könnte die Impfung mit dem Vakzin Novavax eine Herzmuskelentzündung zur Folge haben. Wie hoch ist das Risiko? Der Überblick.

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Eigentlich sollte der proteinbasierte Impfstoff Menschen überzeugen, die den anderen Corona-Vakzinen kritisch gegenüberstehen. Doch nun gab die FDA bekannt, dass Herzmuskelentzündungen auch bei Novavax auftreten könnten, wie unter anderem spiegel.de berichtet. Grundlage ist eine Analyse der Daten der klinischen Versuche mit dem neuen Impfstoff.

Herzmuskelentzündungen nach Impfung mit Novavax

Insgesamt 40.000 Proband:innen hatten an den Studien zu dem neuen Vakzin teilgenommen. Ein Teil bekam Novavax gespritzt, die andere Gruppe erhielt ein Placebo. Wie die FDA berichtet, sind dabei auffällig viele Fälle der sogenannten Myokarditis aufgetreten:

  • Bei 6 Teilnehmer:innen der Novavax-Gruppe kam es zu Herzmuskelentzündungen.

  • In der Placebo-Gruppe gab es hingegen nur einen Fall.

Die Behörde äußert sich besorgt wegen dieses deutlichen Unterschieds.

Novavax: Höheres Risiko von Herzmuskelentzündungen als bei anderen Impfstoffen?

Laut FDA könnte das Myokarditis-Risiko bei Novavax sogar höher sein als bei den mRNA- und Vektorimpfstoffen. Vor allem die mRNA-Vakzine von Biontech-Pfizer und Moderna waren zuvor in die Kritik geraten, weil sie bei jungen Männern in seltenen Fällen zu einer Herzmuskelentzündung führen können. Dies war jedoch erst nach den klinischen Versuchen festgestellt worden – bei Novavax zeigte sich das Risiko nun schon währenddessen.

Novavax-Hersteller erkennt keinen Zusammenhang zu Myokarditis

Nach der Veröffentlichung der FDA ist die Aktie des Herstellers um 20 Prozent eingebrochen. Das Unternehmen selbst sieht die Ergebnisse der Analyse kritisch: „Wir glauben, dass es keine ausreichenden Beweise für einen kausalen Zusammenhang zwischen den Myokarditisfällen und dem Impfstoff gibt“, so die Reaktion des Herstellers.

Auch in Deutschland ist das Vakzin zugelassen. Impfskeptiker konnten bisher jedoch kaum überzeugt werden; die Nachfrage ist gering. Nach den aktuellen Erkenntnissen zu Herzmuskelentzündungen durch Novavax könnte das Interesse nun noch weiter sinken.