Herzinfarkt: Warum der Penis ein Warnzeichen sein kann
Probleme mit der Erektionsfähigkeit vom Penis können Auskunft darüber geben, ob ein Mann ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko hat, und das schon Jahre vorher. Früh erkannt, kann man gegensteuern. Wer Erektionsstörungen hat, sollte sich deshalb unbedingt untersuchen lassen.

Es geht nicht nur um einen Herzinfarkt: Probleme mit dem Penis und dessen Erektionsfähigkeit können auch auf andere Krankheiten hinweisen. Viele Männer reden aber nicht über diese Störungen – sie schämen sich, weil sich nicht mehr „ihren Mann stehen“ können. Doch man sollte die Warnzeichen sehr ernst nehmen und sich untersuchen lassen, denn so kann man eine Erkrankung schon Jahre im Voraus entdecken und vorbeugen.
Warum ist der Penis ein Warnzeichen?
Der Penis ist von feinen Gefäßen durchzogen, die Hochleistung vollbringen und sehr viel Blut transportieren müssen. Ist das Organ stimuliert, fließt 80- bis 90-mal so viel Blut hindurch wie im schlaffen Zustand. Dabei haben die Gefäße einen Durchmesser von nur ein bis zwei Millimetern, die Hauptversorgungsbahnen am Herzen im Vergleich drei bis vier Millimeter.
Ablagerungen in den Gefäßen machen sich daher schneller am Penis bemerkbar, es kommt zu Erektionsproblemen. Dadurch kann man schon früh auf ein Herzinfarkt-Risiko schließen, wie der Hamburger Urologe Professor Frank Sommer im Gespräch mit Focus Online erklärt.
Penis gibt Hinweise auf Herzinfarkt bis zu acht Jahre vorher
Wenn ein Mann Probleme mit der Erektion hat, die auf die Gefäße zurückzuführen sind, besteht ein hohes Risiko, dass er vier bis acht Jahre später einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erleidet. Der Penis kann also ein wichtiges Warnzeichen sein, dass man unbedingt ernst nehmen sollte.
Doch Probleme mit dem Penis können nicht nur Hinweise auf Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems liefern. Neben den Gefäßen kann es auch zu Veränderungen an Nerven oder im Hormonhaushalt kommen. Der Penis kann dann auf diese Krankheiten hinweisen:
Nervenerkrankungen wie Multiple Sklerose
Störungen der Schilddrüse
Testosteronmangel
Erektionsstörungen unbedingt untersuchen lassen
Scham und die Angst, als sexuell nicht mehr leistungsfähig zu gelten, sollten Männer nicht daran hindern, Arzt oder Ärztin aufzusuchen: Macht der Penis Sorgen, ist es wichtig, sich in ärztliche Behandlung zu begeben, um eine Erkrankung auszuschließen und das Risiko von Herzinfarkt oder Schlaganfall zu reduzieren, zum Beispiel durch mehr Bewegung und gesunde Ernährung. Noch besser wäre es, wenn auch Männer regelmäßig zur Vorsorge gingen: So können organische Ursachen für Erektionsstörungen und Probleme mit dem Penis erkannt werden – je früher, desto besser.