Heiserkeit (Dysphonie)
Morgens ist plötzlich die Stimme weg? Viele kennen diese Art von Heiserkeit, die meist aufgrund einer einmaligen Überanspruchung der Stimme oder einer Erkältung auftritt. Doch Heiserkeit kann auch ernstzunehmende Ursachen haben.
- Überblick
- Ursachen
- Behandlung
- Vorbeugung
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Was ist Heiserkeit?
Mit Heiserkeit ist eine Beeinträchtigung der Stimme gemeint. Meist ist bei Heiserkeit nur die Stimmstärke eingeschränkt oder der Klang verändert. In manchen Fällen kann Heiserkeit aber bis zur Stimmlosigkeit führen, sodass der Betroffene nur noch flüstern kann.
Heiserkeit selbst ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom, das bei vielen anderen Grunderkrankungen, aber auch durch Überanstrengung oder Reizung der Stimmbänder, auftreten kann.
Welche Symptome treten bei Heiserkeit auf?
Ein typisches Heiserkeits-Symptom ist, dass die Stimme nicht mehr voll und klar klingt. Stattdessen ist sie rau, kratzend, dünn, flach, brummig oder piepsig. In manchen Fällen versagt die Stimme vollkommen. In den meisten Fällen bleibt sie nur kurze Zeit bestehen und verschwindet von alleine wieder.
Häufig tritt Heiserkeit im Rahmen einer Grippe auf. Gleichzeitig kommt es dann meist zu Schnupfen und Husten, Kopf- und Gliederschmerzen und Fieber.
Je nachdem, welche Ursachen die Heiserkeit hat, können aber viele verschiedene andere Begleitsymptome bei Heiserkeit auftreten.
- Reizhusten
- Fremdkörpergefühl im Hals
- anhaltende Stimmveränderungen
- Schluckstörungen
- Halsschmerzen
- Atemnot
- Stimmverlust
- Anschwellen des Halses
- Schwellung der Augenlider, Lippen und des Gesichts
Heiserkeit-Symptom: Frosch im Hals
Bei Sprechbeschwerden klagt man oft über einen Frosch im Hals – ein besonders häufiges Heiserkeits-Symptom. Tatsächlich schwillt bei einer Halsentzündung auch gelegentlich eine kleine Geschwulst unter der Zunge an. Die nennen Ärzte lateinisch "Ranula" – übersetzt so viel wie "Fröschlein". Daraus entstand die Redensart, einen Frosch im Hals zu haben, was medizinisch gesehen auch richtig ist. Wenn wir etwas im Hals haben, das da nicht hingehört, räuspern wir uns. Der natürliche Reflex erzeugt einen starken Luftstrom, der den Frosch im Hals beseitigt. Doch wenn der Drang auffällig häufig und anhaltend besteht, kann auch eine andere Ursache dahinterstecken.
Oft ist eine verstärkte Schleimbildung für den Räusperzwang verantwortlich. Tropft das Sekret in den Rachen, reizt es dort die Schleimhaut, was dann den Reflex auslöst.
Auch die Refluxkrankheit (Symptom: häufiges und starkes Sodbrennen) kann dafür verantwortlich sein. Denn wenn aggressiver Magensaft in die Speiseröhre zurückfließt, greift das ebenfalls die Schleimhäute an.
Und sogar Verspannungen können dazu führen, dass wir uns ständig räuspern müssen. Eine verspannte Kaumuskulatur kann ein Kloßgefühl im Hals hervorrufen.
Welche Ursachen kann Heiserkeit haben?
Die menschliche Stimme wird im Wesentlichen im Kehlkopf gebildet. Dieser sitzt am oberen Ende der Luftröhre. Im Kehlkopf befinden sich zwei sogenannte Stimmlippen, deren freie Ränder die Stimmbänder bilden. Atmen wir ein, sind die Stimmlippen entspannt und geöffnet. Wenn wir sprechen, spannen die Stimmlippen sich an und verschließen die Stimmritze fast vollständig. Durch den entstehenden schmalen Spalt strömt beim Ausatmen Luft und bringt die Stimmlippen in Schwingung. Dadurch vibriert auch die Luft zwischen Kehlkopf und Mundhöhle. Auf diese Weise entstehen Töne.
Ist dieser Vorgang beeinträchtigt, kommt es zur Heiserkeit. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein. Sie reichen von völlig harmlosen bis hin zu ernstzunehmenden Ursachen.

Ist Heiserkeit gefährlich?
In den meisten Fällen ist eine Heiserkeit sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen ungefährlich und verschwindet nach kurzer Zeit wieder. Heiserkeit ist häufiges Symptom einer Erkältung. Nachdem die Erkältung abgeklungen ist, verschwindet auch die Heiserkeit wieder. Viele Menschen kennen es auch, dass die Stimme weg ist – zum Beispiel wenn sie an einem Abend viel gesungen oder geredet haben. Spätestens nach ein paar Tagen ist diese Heiserkeit überstanden.
Chronische Heiserkeit
Heiserkeit kann aber auch unabhängig von einer Erkältung über einen längeren Zeitraum hinweg auftreten. Mediziner sprechen in diesem Fall von einer chronischen Heiserkeit. Vor allem Personen, die viel und laut reden oder singen müssen, wie Lehrer, Schauspieler, Sänger oder Pfarrer, können von einer chronischen Heiserkeit betroffen sein. Bei diesen bilden sich häufig durch die ständige Überanspruchung Knötchen an den Stimmbändern, die sogenannten Sängerknötchen.
Experte Prof. Markus Hess beantwortet die wichtigsten Fragen zu Heiserkeit
Prof. Markus Hess, HNO-Arzt und Phoniater, erklärt, was bei einer Heiserkeit hilft
„Erst, wenn die Stimme einmal nicht funktioniert, merken wir, wie wichtig sie für uns ist“, sagt Professor Markus Hess von der Deutschen Stimmklinik in Hamburg. Er beantwortet die wichtigsten Fragen rund um unsere Stimme und Heiserkeit:
Wie gefährlich ist ständiges Räuspern?
Beim Räuspern handelt es sich um einen Schutzreflex des Körpers. Eine mögliche Ursache ist Reflux: Magensäure steigt bis zum Rachenbereich auf, die den Kehlkopf reizt. Wer sich dann räuspert, strengt den Kehlkopf stark an. Auf Dauer wird die Stimme geschädigt. Gehen Sie deshalb nach spätestens drei Wochen zum Arzt.
Wie lange ist Heiserkeit normal?
Meistens tritt Heiserkeit bei Infekten auf. Das ist eine normale Begleiterscheinung. Kommt es jedoch nach drei Wochen zu keiner Besserung, sollten Sie zu einem HNO-Arzt gehen.
Welche Untersuchung empfehlen Sie bei Heiserkeit?
Der Arzt führt ein Mini-Endoskop über die Nase in den Hals ein. Bei dieser meist schmerzfreien Kehlkopf-Spiegelung können Veränderungen im Rachen detailliert überprüft werden. Häufig lautet die Diagnose: Stimmlippen-Veränderung, etwa durch Reflux, Entzündungen oder gutartige Knötchen. Diese können mit einem kleinen Eingriff entfernt werden.
Ich halte beim Familienfest eine Rede. Wie bereite ich meine Stimme darauf vor? Kann ich meine Stimme trainieren?
Wärmen Sie die Stimme mit einer Summübung auf. Dabei Lautstärke erhöhen und dann wieder absenken (etwa fünf Minuten). Flüstern oder schreien Sie im Vorfeld nicht. Trinken Sie außerdem ausreichend Wasser, denn die Stimmbänder sind von Schleimhaut überzogen und müssen deshalb stets feucht gehalten werden.
Prof. Markus M. Hess ist HNO-Arzt und Phoniater. Frühzeitig hat er sich auf das Gebiet Stimmstörung, Phonochirurgie und Behandlung von Berufsstimmstörungen spezialisiert. Website: https://stimmklinik.de
- So heilt klassische Homöopathie
- Ständig heiser – was kann ich tun?
- Heiserkeit: Was tun, wenn die Stimme weg ist?
- Frosch im Hals?
- Sechs Mittel gegen Heiserkeit
- Tee gegen Heiserkeit – welcher hilft wirklich?
- Salzwasser gurgeln bei Heiserkeit?
- Anhaltende Heiserkeit kann Krebs anzeigen
- Wie entstehen Halsschmerzen und was hilft dagegen?
- Sprechtraining: Das Geheimnis unserer Stimme
- Aphthen: Wenn der Hals entzündet ist
- Sexy oder langweilig? Auf diese Stimmen stehen wir
- Kehlkopfentzündung: Symptome, Dauer und Behandlung