Hautverletzungen
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Die meisten Hautverletzungen können Sie selbst behandeln. Bei größeren Wunden sollten Betroffene dagegen schnell einen Arzt aufsuchen oder sogar den Notarzt rufen.
Wie enstehen Hautverletzungen?
Hautverletzungen können durch alle möglichen Formen äußerer Einwirkung entstehen. Je nach Ausmaß und Tiefe sind die oberen, mittleren aber auch die tiefen Hautschichten bei Hautverletzungen betroffen.
Hautverletzungen-Ursachen nach Kategorien
Bei Hautverletzungen gibt es grundsätzlich vier Kategorien von Ursachen:
- Mechanische Einwirkung (z. B. Schnittwunde nach Schnitt in den Finger beim Kartoffelschneiden)
- Chemische Einwirkung (z. B. Verätzung nach Hautkontakt zu giftigen Chemikalien oder starken Säuren)
- Thermische Einwirkung (z. B. Verbrühung nach versehentlichem Überschütten von kochend heißem Tee)
- Einwirkung von Lichtstrahlung (z. B. Sonnenbrand nach einem ausgedehnten Sonnenbad mit niedrigem oder fehlendem UV-Schutz)

Welche Arten von Hautverletzungen gibt es?
Bisswunden
- Eine Bisswunde ist eine durch unmittelbare Gewalteinwirkung der Zähne hervorgerufene Verletzung von Haut und Gewebe. Symptome: Wundschmerz, eventuell starke Bltungen. Auch wenn die Bisswunde harmlos wirkt, sollte man sie wegen der Infektionsgefahr rasch vom Arzt untersuchen lassen.
Platzwunden
- Wo Knochen direkt unter der Haut liegen, etwa am Kopf, kann sie durch einen stumpfen Stoß aufplatzen. Die Wundränder klaffen auf, und das Blut schießt heraus. Meist reicht es aus, eine sterile Wundauflage mit einer Mullbinde auf der Verletzung zu befestigen.
Quetschwunden
- Quetschwunden sind oft nicht mehr als ein starker Bluterguss unter der Haut. Hier hilft nur eines: kühlen.
Schnittwunden
- Schnittwunden entstehen, wenn scharfe Gegenstände (Glasscherben, Dosendeckel) in die Haut eindringen. Symptome: Wundschmerz, zum Teil starke Blutungen. Schnittwunden sehen meist schlimmer aus, als sie sind. Nicht gleich mit einem Pflaster überkleben. Lassen Sie es kurz bluten – das Blut spült Keime heraus.

Schürfwunden
- Diese Schrammen kennen wir schon aus Kindertagen: Bei unfreiwilligem Kontakt mit Asphalt wird zwar nur die oberste Hautschicht verletzt, aber auch feinste Blutgefäße und Nervenenden sind betroffen. Die Wunden entzünden sich leicht, denn sie bluten meist nur wenig, und Keime wurden in die Haut gerieben. Schürfwunden reinigen Sie dagegen mit einem Wundreinigungsspray und versorgen sie anschließend mit einem Wundgel (Apotheke). So bleibt das Wundmilieu feucht und die Haut kann sich schneller und mit weniger Narbenbildung regenerieren.
Stichwunden
- Die Stichwunde ist eine kleine äußere Verletzung, die die durch einen Einstich in die Haut und das darunter liegende Gewebe entsteht. Eine Stichwunde hat meist keine größere Blutung zur Folge, allerdings kann sie wegen des Infektionsrisikos gefährlich sein. Wenn Sie sich eine Stichwunde zuziehen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, damit die Wunde gründlich gereinigt wird.
Erfrierungen
- Ungenügend geschützte Körperteile wie Finger, Nase oder Ohren können durch Kälte oder starken Wind Schaden nehmen. Patienten, die unter Durchblutungs- oder Empfindungsstörungen leiden, sind hier besonders gefährdet. Erste Warnsignale: Blass- bzw. Blaufärbung und Schwellung der Haut sowie Schmerzen, die an feine Nadelstiche erinnern. Wärmen Sie die Stellen langsam und behutsam auf, indem Sie sie unter lauwarmes Wasser halten.
Verätzungen
- Verätzung ist eine Schädigung von Haut oder Schleimhäuten durch chemische Stoffe (starke Säuren, Laugen). Symptome: Säureverletzungen sind sehr schmerzhaft, führen schlimmstenfalls zur Erblindung. Betroffene Stellen mindestens zehn Minuten unter fließendes Wasser halten. Bei Blutung oder Blasenbildung zum Arzt gehen.
Verbrühungen
- Haut und Bindegewebe enthalten Eiweißstoffe, zum Beispiel Kollagen. Hitze lässt Eiweiß stocken. Kommen wir etwa an eine Flamme, wird also Gewebe geschädigt. Bei einer Verbrühung besteht außerdem Infektionsgefahr, denn die schützende Hautbarriere ist zerstört. Mindestens zehn Minuten nicht zu kaltes Leitungswasser drüberlaufen lassen (ca. 15 °C). Nicht abtrocknen.
Verbrennungen
- Ob Herdplatte, Backofen oder Bügeleisen – die typischen kleinen Brandstellen auf der Haut werden rot und schmerzen stark, heilen aber meist schnell. Betroffene Stellen mindestens zehn Minuten unter kaltes Wasser halten, dann regelmäßig Brandgel auftragen.

Wie werden Hautverletzungen behandelt?
Die Behandlung von Hautverletzungen richtet sich in Anbetracht der Vielzahl möglicher Wunden vor allem nach Art und Ursache des entstandenen Hautschadens. Grundsätzliches Ziel der jeweiligen Wundbehandlung ist die professionelle Wundversorgung, das Ruhigstellen des verletzten Hautbereichs und das Anlegen eines passenden Wundverbands. Die Behandlung wird durch Maßnahmen ergänzt, die einer Infektion von Hautverletzungen vorbeugt oder ihnen entgegenwirkt.
Hautverletzungen im Gesicht
Hautverletzungen im Gesicht sollten innerhalb von sechs Stunden von einem Arzt versorgt werden, da es dort einige Feinstrukturen gibt und eine etwaige Narbe sehr auffällig sein kann.

Mit welcher Hautverletzung sollte ich unbedingt einen Arzt aufsuchen?
Hautverletzungen in Form von kleinen Kratz-, Schürf- und Schnittwunden können von Betroffenen in der Regel selbst versorgt werden. Aber auch hier gilt: Im Zweifelsfall besser den Arzt aufsuchen. Schwerere Verletzungen, egal welcher Art und Ursache, sollten Sie immer und unmittelbar ärztlich behandeln lassen.
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