Hautekzem durch Chemie in der Kleidung

Wenn die Armbeugen plötzlich mit juckenden, roten Pusteln übersät sind, kann daran das neue T-Shirt Schuld sein. Manche Bekleidungstextilien enthalten eine Vielzahl von chemischen Substanzen – der Auslöser für juckende Hautreizungen wie beispielsweise ein Hautakzem.
800 verschiedene Chemikalien schuld an Hautekzem
Beim Kauf eines neuen Kleidungsstücks achten die meisten Menschen darauf, dass es modisch aktuell und bequem zu tragen ist. Auch an das Material werden gewisse Anforderungen gestellt: Wolle darf nicht filzen, Baumwolle muss angenehm weich auf der Haut liegen, und Kunstfasern sollten bügelfrei und waschmaschinenfest sein.
Um all diesen Ansprüchen gerecht zu werden, setzen Textilhersteller zahlreiche Chemikalien ein. Baumwolle wird beispielsweise schon beim Anbau mit Pestiziden behandelt, um eine möglichst hohe Ernte zu erzielen. Beim Verarbeiten verhindern chemische Hilfsstoffe, dass die Fasern reißen. Farbstoffe geben modischen Pep, und Veredelungsmaterialien sorgen dafür, dass die Stoffe knitterfrei und formbeständig bleiben. Laut Textilhilfsmittelkatalog werden hierfür 800 verschiedene Chemikalien eingesetzt. Früher oder später kommt unsere Haut mit all diesen Substanzen in Kontakt. Kein Wunder, dass sie darauf gereizt reagiert, beispielsweise mit einem Hautekzem.
Ein Hautekzem entsteht meist an den Achseln oder Leisten
Bei Hautreizungen, die durch Textilien verursacht werden, unterscheiden Dermatologen zwischen dem sogenannten irritativen Ekzem und dem allergischen Kontaktekzem. Ersteres entsteht in der Regel durch Textilfasern. So können raue Gewebe oder starke Reibung bei empfindlichen Personen Hautrötungen, Juckreiz oder sogar Hautekzeme hervorrufen. Von einem Hautekzem betroffen sind meist Körperstellen, an denen es schnell zur Schweißbildung kommt, beispielsweise Achseln oder Leisten.
Beim allergischen Kontaktekzem sind nicht die Fasern selbst, sondern Farb- und Veredelungsstoffe die Hauptursache. Da die Symptome denen des irritativen Ekzems ähneln, ist die Verteilung der Hautreizungen auf dem Körper entscheidend für die Diagnose.

Textilallergien wie ein Hautekzem gehören zu den sogenannten Spätreaktionen
Allergische Hautreaktionen wie ein Hautekzem entstehen meist an Körperstellen, die intensiv mit dem Kleidungsstück in Berührung kommen oder an denen sich schnell Schweiß bildet. Hierzu zählen Hals, Achseln, Kniekehlen und Füße sowie Vorder- und Innenseiten der Oberschenkel und die Taille.
Um herauszufinden, auf welche chemische Substanz der Körper allergisch reagiert, führt der Dermatologe einen Test durch. Das Problem hierbei ist allerdings, dass die Chemikalien, mit denen ein Kleidungsstück behandelt wurde, nicht im Etikett aufgeführt werden müssen.
Ein weiteres Problem ist, dass es sich bei der Textilallergie überwiegend um eine sogenannte Spätreaktion handelt. Das heißt, die Symptome treten frühestens nach acht bis zwölf Stunden auf, manchmal sogar erst nach vier bis fünf Tagen.
Soforthilfe bei juckendem Hautausschlag bietet eine Creme, die Hydrocortison enthält. Man bekommt sie rezeptfrei in Apotheken.