Hat sich mein Blinddarm entzündet?

Dickdarm mit Blinddarm
Der Blinddarm befindet sich im rechten Unterbauch und ist eine Verlängerung des Dickdarms Foto: istock/yodiyim
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Wenn einen plötzlich rätselhafte, schlimme Bauchschmerzen quälen, kann es sein, dass sich der Blinddarm entzündet hat. Wir haben die fünf wichtigsten Warnsignale für eine Blinddarmentzündung aufgelistet.

Der Blinddarm, eine sechs bis acht Zentimeter lange Verlängerung des Dickdarms, spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem, ist aber gleichzeitig auch eine der größten Gefahrenquellen des Körpers. Denn der Blinddarm kann sich plötzlich und ohne erkennbaren Anlass entzünden. Wird diese Entzündung dann nicht rechtzeitig behandelt, kann es zu einem Durchbruch des Organs kommen.

Nach 36 Stunden steigt die Wahrscheinlichkeit dafür bereits auf über 65 Prozent an. Und im schlimmsten Fall entwickelt sich daraus eine tödliche Infektion. Daher sollte jeder die fünf Warnsignale einer Entzündung des Blinddarms kennen.

Blinddarm entzündet
Bei einer Blinddarmentzündung entzündet sich der Wurmfortsatz Foto: istock/Nerthuz

Blinddarmentzündung erkennen an diesen Anzeichen

1. Warnsignal: Wandernder Bauchschmerz

Die Bauchschmerzen beginnen in der Region des Magens oder Bauchnabels und wandern dann innerhalb weniger Stunden in den rechten Unterbauch – hier befindet sich der Blinddarm.

2. Warnsignal: Fieber

Bei einer akuten Entzündung des Blinddarms steigt die Körpertemperatur auf über 38 Grad Celsius an. Mit dem Fieber tritt meistens auch ein erhöhter Puls auf. Bei Menschen über 55 Jahren fällt das Symptom allerdings häufig weg.

3. Warnsignal: Bewegungs- und Druckschmerz

Das rechte Bein liegend anziehen. Entstehen dabei starke Bauchschmerzen, ist das ein deutlicher Hinweis auf eine Blinddarmentzündung. Außerdem sinnvoll: der Los-lass-Test. 15-30 Sekunden mit einem Finger auf die linke Bauchseite drücken. Tut es beim Loslassen auf der rechten Seite weh, können alle Ursachen außer einer akuten Blinddarmreizung ausgeschlossen werden.

Bauchschmerzen durch Blinddarmentzündung
Bei einer Blinddarmentzündung wandern die Schmerzen innerhalb weniger Stunden in den rechten Unterbauch Foto: istock/martin-dm

4. Warnsignal: Magenbeschwerden

Übelkeit, Appetitlosigkeit und Erbrechen treten in den meisten Fällen bei einer Blinddarmentzündung zugleich auf.

5. Warnsignal: Verdauungsprobleme

Häufig kommt es bei einer Entzündung des Blinddarms zusätzlich zu Verstopfungen, seltener aber auch zu länger anhaltendem Durchfall.

Erbrechen bei Blinddarmentzündung
Typische Anzeichen für eine Blinddarmentzündung sind Druckschmerzen, Erbrechen und Fieber ©  Foto: Fotolia

Jedes Anzeichen ernst nehmen

Bei den ersten Anzeichen einer Blinddarmentzündung (Druckschmerz im rechten Unterbauch, Verdauungsprobleme) sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Ist es bereits für mehrere Stunden zu Erbrechen und hohem Fieber gekommen, sofort den Rettungsdienst rufen. Denn: Mit jeder Stunde steigt das Risiko eines Blinddarmdurchbruchs.

Was passiert bei einer Blinddarmentzündung?

Bei einer „Blinddarmentzündung“ (Appendizitis) ist eigentlich nur ein ein kleines Anhängsel des Blinddarms, der sogenannte Wurmfortsatz (Appendix) betroffen. Er wird von Bakterien befallen, die seine Schleimhaut zersetzen. Dadurch quillt der Appendix auf. Wird die Entzündung nicht mithilfe von Antibiotika bekämpft oder der Appendix herausoperiert, platzt das Organ dadurch auf. Die Bakterien befallen dann die Bauchhöhle und können so in die Blutbahn gelangen. Dort lösen sie im schlimmsten Fall eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (septischer Schock) aus.

Zusatz-Info: Nur etwa 10 Prozent der rund 80.000 akuten Blinddarmentzündungen jährlich in Deutschland treten bei Kindern und Jugendlichen auf.

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