Harndrang

Harndrang ist ein ganz normaler Vorgang: Wenn sich die Blase mit Urin füllt, sendet sie an das Gehirn das Signal, dass sie wieder entleert werden muss. Unangenehm wird es, wenn der Harndrang ständig und stark auftritt oder kaum kontrollierbar ist.

Häufiger Harndrang kann sehr lästig sein – zum Beispiel beim Einkaufsbummel oder im Urlaub, wenn eine Toilette nicht immer sofort in Reichweite ist. Auch vermehrter nächtlicher Harndrang ist unangenehm und kann den Schlaf erheblich stören.

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Harndrang – was ist normal?

Harn oder Urin ist vereinfacht gesagt flüssiger „Abfall“ des Körpers. Er entsorgt darin unter anderem Stoffwechselprodukte, die nicht im Körper verbleiben können – sogenannte harnpflichtige Substanzen. Die Nieren filtern diese Stoffe aus dem Blut und scheiden sie über den Urin aus. Die Harnblase sammelt den Urin, bis sie voll ist – dann sorgt der Harndrang dafür, dass sie entleert wird. Die Blase kann etwa 300 bis 500 Milliliter Urin aufnehmen. Den ersten Harndrang verspüren wir, wenn etwa 150 bis 250 Milliliter in der Blase sind.

Ein vermehrter Harndrang kann harmlos sein, aber auch durch verschiedene Krankheiten entstehen

Wie viel Urin ein Mensch produziert, hängt maßgeblich davon ab, wie viel Flüssigkeit er zu sich nimmt – zum Beispiel über Getränke oder die Nahrung. Gesunde Erwachsene bilden täglich etwa 1 bis 1,5 Liter Urin. Weicht die Harnmenge von diesem Richtwert ab, kann auch der Harndrang verändert sein.

Störungen beim Wasserlassen durch veränderten Harndrang

Wenn der Vorgang des Wasserlassens in irgendeiner Weise gestört ist, bezeichnen Mediziner das als Miktionsstörung. Zu den Miktionsstörungen, die mit einem veränderten Harndrang verbunden sind, gehören:

  • Polyurie: stark vermehrter Harndrang bei Urinmengen über zwei Liter pro Tag
  • Pollakisurie: häufiger Harndrang, mehr als acht Mal täglich schmerzfreies Wasserlassen
  • Oligurie: verminderter Harndrang bei Urinmengen unter 500 Milliliter pro Tag
  • Anurie: stark verminderter Harndrang bei Harnmengen unter 100 Milliliter pro Tag
  • Harnverhalt: überhaupt kein Harndrang, Betroffene können die Blase auch dann nicht entleeren, wenn sie voll ist. Das ist ein absoluter Notfall und es sollte möglichst schnell ein Arzt aufgesucht werden
  • Nykturie: häufiger Harndrang in der Nacht
  • Harninkontinenz: unkontrollierbarer Harndrang
  • Imperativer Harndrang: unfreiwilliger Urinverlust, der zu Inkontinenz führen kann

Trotz Harndrang nicht weniger trinken

Manchmal treten Miktionsstörungen nur vorübergehend auf – zum Beispiel müssen viele nachts zur Toilette, wenn sie abends ein paar Gläschen Wein oder Bier getrunken haben. Wer viel trinkt, hat manchmal mit einer Pollakisurie oder sogar Polyurie zu kämpfen. Dennoch sollte die Sorge vor vermehrtem Harndrang kein Grund sein, zu wenig zu trinken! Für gesunde Erwachsene empfehlen Experten täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit – am besten Wasser.

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