Handekzem: Neues Verfahren bringt sanfte Heilung

Ständige Handekzeme machten Nicole Angst, ihren Krankenschwester-Job zu verlieren. Ihre Patienten starrten entsetzt auf die offenen Stellen an ihrer Hand. Ein medizinisches Hautschutzprogramm konnte ihr Handekzem heilen.
Handekzem: Cortison und Bestrahlung brachten keine Heilung
Nicole liebt ihren Beruf. Die 43-Jährige ist Krankenschwester. Leider bekam sie es schon während ihrer Ausbildung immer mal wieder mit einem Handekzem zu tun. "Die Latexhandschuhe lösten bei mir Juckreiz aus", schildert sie. "Wenn ich Stress hatte, kratzte ich mich am Ekzem förmlich blutig."
Von einer Hautärztin wurde Nicole mit Cortison und Bestrahlungen behandelt. "Trotzdem sahen meine Hände zum Fürchten aus", beschreibt sie. "Wenn ich die Finger krümmte, platzte die Haut. Die Patienten starrten entsetzt auf die offenen Stellen. Ich hatte große Angst, deshalb irgendwann meinen Job zu verlieren."
Verfahren bringt sanfte Hilfe bei einem Handekzem
So weit kam es zum Glück nicht. Über eine Kollegin erfuhr Nicole Ende 2006 vom damals neu gegründeten, berufsdermatologischen Zentrum am Berufsgenossenschaftlichen Krankenhaus Hamburg (BUKH). Dort werden Patienten mit dem 'Stufenverfahren Haut' therapiert. "In Stufe eins erlernen sie – parallel zur ambulanten Behandlung beim Hautarzt – hautschonende Arbeitstechniken sowie die richtige Hautpflege", erläutert die leitende Oberärztin Dr. Kristine Breuer. "Greift das allein nicht, werden sie in Stufe zwei stationär aufgenommen und drei Wochen lang intensiv behandelt. Zudem erhalten sie einen individuellen Hautschutzplan."
Nach 3 Wochen verschwand das Handekzem
Wegen ihres desolaten Zustandes ließ sich Nicole im Juni 2007 direkt ins BUKH einweisen. "Ich bekam cortisonfreie Salben, Bestrahlungen und ein Strombad, damit meine Hände weniger schwitzten", erzählt sie. "Außerdem lernte ich viel über optimalen Hautschutz. Nach den drei Wochen war das Handekzem weg und ich fühlte mich wie neu."
Handschuhe schützen im Alltag vor einem Handekzem
Seitdem setzt sie das erworbene Wissen beruflich wie privat konsequent um. Sie verwendet pH-neutrale Körperpflegeprodukte ohne Duft- und Konservierungsstoffe und cremt ihre Hände mehrmals täglich ein. Beim Umgang mit Chemikalien trägt sie unter den Standardhandschuhen solche aus Baumwolle, "wegen meiner Latexallergie". Der Lohn sind gesunde, heile Hände. "Nicht jeder begreift, wie wichtig Hautschutz ist", weiß Nicole. "Deshalb liegt mir Aufklärung so sehr am Herzen."