Händewaschen: Der beste Grippeschutz

Viren lauern überall – sie bevölkern Treppengeländer und Geldscheine. Besonders im Winter bedrohen uns mehr als 200 verschiedene Krankheitserreger. Forscher haben jetzt den besten Grippeschutz gefunden: Händewaschen.
Grippeschutz in kalten Monaten besonders wichtig
Auf der Handfläche eines Menschen wimmelt es nur so von Krankheitserregern. Durchschnittlich leben dort mehr als 150 verschiedene Viren, die unentwegt versuchen, in den menschlichen Körper einzudringen. Und ständig kommen neue Erreger hinzu. Mindestens fünf Minuten überlebt jedes einzelne Virus in der Handfläche eines Menschen, bevor es sich zersetzt – auf glatten, kalten Flächen oder Geldscheinen überstehen Grippeviren sogar bis zu 17 Tage.
Gerade deshalb ist der richtige Grippeschutz in kalten Monaten besonders wichtig. Denn Viren und Bakterien werden nicht nur durch eine Tröpfcheninfektion weitergegeben. Auch beim Händeschütteln oder Berühren von Gegenständen wechseln sie den Wirt. Allein das Berühren einer Türklinke birgt ein hohes Infektionsrisiko. Man infiziert sich quasi selbst mit einer Grippe, wenn man sich mit der Hand an die Nase, den Mund oder die Augen fasst. Denn dort ist es ein Leichtes für Erreger, durch die Schleimhäute in den Körper einzudringen.
Grippeschutz: Die einfache Hygiene-Formel fürs Händewaschen
45 Sekunden Händewaschen mit Seife und die richtige Technik beseitigen 99,9 Prozent der Viren auf der Hand:1. Hände mit warmem Wasser befeuchten.2. Reichlich Seife auftragen.3. Die Handflächen aneinanderreiben.4. Mit ineinander verschränkten Fingern die rechte Handfläche über den linken Handrücken reiben und umgekehrt.5. Die Handflächen mit ineinander verschränkten Fingern aneinanderreiben.6. Bei geschlossener Faust die Fingerrücken und Nägel über den Ballen der anderen Hand reiben.7. Den linken Daumen rundum in der geschlossenen rechten Hand reiben und umgekehrt.8. Die Hände gut mit Wasser abspülen und mit Einwegpapier trocken reiben.
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Bester Grippeschutz bleibt die Impfung
Und: Ist die Haut an den Händen trocken, bilden sich fast unsichtbare Risse – ebenfalls eine optimale Chance für Viren, um ungehindert in den Körper einzudringen. Forscher der Universität von Colorado wiesen auf den Handflächen von 51 Studenten 4742 unterschiedliche Bakterien- und Virenarten nach.
Der beste Grippeschutz ist zwar noch immer die Impfung. Doch auch regelmäßiges Händewaschen mit ganz normaler Seife senkt das Risiko, sich mit einer Grippe zu infizieren. Der Grund: Seife enthält Stoffe, sogenannte Tenside, die die Schutzhüllen von Viren zerstören.
Um außerhalb des menschlichen Körpers zu überleben, brauchen Grippeviren Nässe und Kälte. Trockenheit stört das Zusammenspiel zwischen Eiweiß- und Lipidmolekülen im Influenza-Virus. Folge: Das Virus platzt. Eine Änderung der Luftfeuchtigkeit um 60 Prozent kann darüber entscheiden, ob ein Virus wenige Stunden oder bis zu drei Wochen außerhalb des menschlichen Körpers überlebt. Temperaturen zwischen 25 und 50 Grad Celsius wirken auf Viren wie Beruhigungsmittel, sie legen die Erreger lahm – ab 60 Grad werden diese unschädlich.
Masken dienen nicht als Grippeschutz
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie aus Kanada wurden Masken auf ihren Grippeschutz hin untersucht. Ergebnis: Krankenschwestern, die einen besonderen Mundschutz bei der Arbeit tragen, erkranken ebenso an Influenza wie Krankenschwestern, die ihn nicht tragen.
Aber was schützt dann vor einer Infektion? Wissenschaftler fanden in einer Studie mit Mäusen eine Antwort. Bevor die Forscher Mäuse mit Grippeviren infizierten, verordneten sie einigen Tieren eine Runde Sport. Ergebnis: Schon eine einzige Sporteinheit minderte den Schweregrad der Infektion.
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