Was sind Hämorrhoiden? Symptome, Ursachen und Behandlung

Hämorrhoiden sind wichtig, um den Stuhlgang gezielt ausscheiden zu können. Wenn die Gefäßpolster am After jedoch anfangen zu jucken und zu brennen, ist das nicht nur unangenehm, sondern kann ohne gezielte Behandlung immer schlimmer werden. Welche Symptome für das Hämorrhoidalleiden typisch sind, welche Ursachen dem zugrunde liegen und wie Hämorrhoiden behandelt werden – der große Überblick über die weit verbreitete Krankheit.

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Schätzungen zufolge leidet etwa jeder zweite Erwachsene über 30 Jahren an vergrößerten Hämorrhoiden. Doch auch wenn das Hämorrhoidalleiden weit verbreitet ist, redet kaum jemand darüber – schließlich sind Probleme am After immer noch ein Tabu-Thema, was Betroffene oft dazu veranlasst, erst spät einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen. Die Vergrößerung des Gewebes kann dann schon einen Schweregrad erreicht haben, bei dem nur noch eine Operation möglich ist.

Dabei gibt es wirksame Maßnahmen, die schon zu Beginn der Krankheit angeraten sind, damit sich die Beschwerden nicht weiter verschlimmern. Hier erfahren Sie, bei welchen Symptomen Sie hellhörig werden sollten, welche Hämorrhoiden-Ursachen und Risikofaktoren es gibt und welche Behandlungsoptionen gängig sind.

Was sind Hämorrhoiden Grafik
Foto: PraxisVITA/Vivian Mule
Hämorrhoiden am After: 3 Fragen an eine Expertin

Die Ernährungsweise spielt eine wesentliche Rolle in der Entstehung von Hämorrhoiden. Daher beschäftigt sich Dr. Michaela Döll, Professorin für Lebensmittelchemie an der TU Braunschweig, mit diesem Thema. Die Expertin weiß genau, was unserem Verdauungssystem guttut und erklärt, was Betroffene selbst tun können und wann es unabdingbar ist, bei Hämorrhoiden zum Arzt zu gehen.

1. Woran erkennt man vergrößerte Hämorrhoiden?

„Zunächst verursachen leicht vergrößerte Hämorrhoiden keine Schmerzen“, erklärt Prof. Dr. Döll. „Gelegentlich kann es zu Ablagerungen von hellrotem Blut im Stuhl kommen oder auch entsprechend rot gefärbtem Toilettenpapier. Wachsen die Hämorrhoiden weiter, können sie Schmerzen beim Absetzen des Stuhles verursachen. Ebenso leiden viele Betroffenen unter Juckreiz, Brennen oder Nässen im Analbereich.“

2. Kann ich vergrößerte Hämorrhoiden zu Beginn selber behandeln?

„Ja, aber es ist wichtig die Beschwerden im Auge zu behalten, denn eine Verschlimmerung kann letztlich einen operativen Eingriff zur Folge haben. Dazu gilt: Wenn Sie Blut im Stuhl finden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen. Denn das kann auch ein Hinweis auf eine schwerwiegendere Erkrankung wie zum Beispiel Darmkrebs sein.“

3. Wann müssen Hämorrhoiden chirurgisch behandelt werden – und was hilft nach dem Eingriff?

„Wenn sich die Beschwerden verschlimmern, nässende, ekzemartige Hautveränderungen, Entzündungen oder gar Abszesse in der Analregion auftreten oder ausweiten, dann sollten chirurgische Verfahren zur Anwendung kommen“, sagt Prof. Dr. Döll. „Es sollte danach auf eine Änderung der Lebensführung mit einer ballaststoffreichen Kost, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und viel Bewegung geachtet werden“, betont die Expertin. „Es kann auch hilfreich sein, auf blähende Speisen zu verzichten.“

Was sind Hämorrhoiden?

Jeder Mensch hat ein sogenanntes Hämorrhoidalpolster. Dieses stark durchblutete Gewebe sitzt zwischen dem Enddarm und dem Analkanal. Hämorrhoiden unterstützen den Schließmuskel dabei, den After abzudichten. Normalerweise sind die inneren Hämorrhoiden gut verankert und von außen nicht sichtbar – anders sieht es aus, wenn ein sogenanntes ‚Hämorrhoidalleiden‘ vorliegt, was umgangssprach als ‚Hämorrhoiden‘ bezeichnet wird.

Bei einem Hämorrhoidalleiden sind die Blutgefäßpolster vergrößert, was zu verschiedenen Beschwerden am After führen kann. Es gibt drei ICD-Codes, unter denen die Erkrankung gelistet ist: K64, O87 und O22.

Welche Hämorrhoiden-Grade gibt es?

Krankhaft veränderte Hämorrhoiden am Po werden in vier Schweregrade unterschieden. Zu Beginn sind sie nur leicht vergrößert und lösen kaum oder gar keine Beschwerden aus (Schweregrad 1). Die Vergrößerung der Gefäßpolster kann jedoch so weit voranschreiten, dass die Hämorrhoiden außen sichtbar werden (Schweregrade 3 und 4).

Diese Hämorrhoiden-Grade gibt es:

  • Hämorrhoiden 1. Grad: Leicht vergrößerte Hämorrhoiden, die von außen nicht ertastbar sind und keine oder kaum Beschwerden auslösen.

  • Hämorrhoiden 2. Grad: Stärker vergrößerte Hämorrhoiden, die bei körperlicher Belastung oder beim Toilettengang nach außen treten können, sich danach aber zurückziehen.

  • Hämorrhoiden 3. Grad: Vergrößerte Hämorrhoiden, die bei körperlicher Belastung oder beim Toilettengang nach außen gedrückt werden. Mit den Fingern lassen sie sich wieder zurückschieben.

  • Hämorrhoiden 4. Grad: Vergrößerte Hämorrhoiden, die dauerhaft aus dem After herausragen und sich manuell nicht mehr zurückdrücken lassen.

Grafik Hämorrhoiden-Grade
Foto: PraxisVITA/Vivian Mule

Welche Hämorrhoiden-Symptome sind typisch?

Je höher der Schweregrad, desto stärker sind die Hämorrhoiden-Beschwerden am After. Diese Leitsymptome können bei einem Hämorrhoidalleiden auftreten:

  • Juckreiz am After kann ein erster Hinweis auf den Schweregrad 1 sein. Auch in fortgeschrittenen Stadien können Hämorrhoiden jucken. Der After kann brennen und nässen.

  • Wenn Hämorrhoiden bluten, sind beim 1. Schweregrad meist nur leichte, hellrote Blutspuren auf dem Toilettenpapier zu sehen. Im weiteren Krankheitsverlauf kann die Blutung stärker werden, sodass es in die Toilette tropft.

  • Auch Schleimbeimengungen im Stuhl sind möglich.

  • Neben Juckreiz und Blutungen können Hämorrhoiden schmerzen. Die Schmerzen am After treten vor allem in den Schweregraden 3 und 4 auf, wenn die Hämorrhoiden nach außen treten. Heraustretende Hämorrhoiden werden als ‚Analprolaps‘ bezeichnet.

  • Darüber hinaus haben Betroffene beim Stuhlgang das Gefühl, den Darm nicht vollständig entleeren zu können.

  • Je höher der Schweregrad, desto unangenehmer wird das Sitzen bei vergrößerten Hämorrhoiden, weil Betroffene ein Fremdkörpergefühl am After spüren.

Entzündete und thrombosierte Hämorrhoiden – Komplikationen

In einigen Fällen kann sich die Analregion entzünden. Das passiert vor allem dann, wenn die Hämorrhoiden anfangen zu nässen. Die Feuchtigkeit reizt die Haut und kann Analekzeme verursachen. Diese Hautreizungen lösen ähnliche Symptome wie beim Hämorrhoidalleiden aus: Rötungen, Juckreiz und Brennen. Auch Analfissuren, Analvenenthrombosen, Analabzesse und Analfisteln sind mögliche Komplikationen bei Hämorrhoiden im fortgeschrittenen Stadium.

Daneben kann es zu thrombosierten Hämorrhoiden kommen. Innerhalb der angeschwollenen Hämorrhoide verschließen sich die Venen, wodurch das Blut weiter gestaut wird, ähnlich wie bei einer Analvenenthrombose.

Wie entstehen Hämorrhoiden und was sind die Ursachen?

Welche Ursachen dem Hämorrhoidalleiden zugrunde liegen, ist noch nicht abschließend geklärt. Es sind jedoch mehrere Risikofaktoren bekannt, die dazu beitragen, dass sich die Gefäßpolster vergrößern:

  • Verstopfung: Ballaststoffarme Kost mit viel Weißmehl und zu viel Fleisch kann zu Verstopfung (Obstipation) führen und damit eine Ursache für Hämorrhoiden sein.

  • Starkes Pressen beim Stuhlgang: Chronische Verstopfung führt dazu, dass Betroffene den Stuhl mit Druck nach draußen pressen, wodurch die Hämorrhoiden gereizt werden.

  • Zu wenig Bewegung: Bewegungsmangel führt zu Darmträgheit und begünstigt somit Verstopfungen – daher haben vor allem Menschen, die viel sitzen, ein erhöhtes Hämorrhoiden-Risiko.

  • Bindegewebsschwäche: Ein schwaches Bindegewebe, in der Regel vererbt, gilt als Risikofaktor und Ursache für vergrößerte Hämorrhoiden, weil die Blutgefäßwände ihre Spannkraft verlieren.

  • Hämorrhoiden in der Schwangerschaft: Während einer Schwangerschaft können sich Hämorrhoiden bei Frauen vergrößern, da Schwangerschaftshormone das Bindegewebe am After als Vorbereitung auf die Geburt dehnbarer machen.

  • Hämorrhoiden nach der Geburt: Das Pressen während des Geburtsvorgang reizt die Hämorrhoiden. Auch im Wochenbett ist das Risiko gegeben, unter anderem aufgrund der Hormonumstellungen.

  • Übergewicht: Mit jedem zusätzlichen Kilogramm steigt der Druck auf die Bauchorgane – und auch auf den Enddarm und das Hämorrhoidalpolster. Ein hohes Gewicht kann zudem den Blutfluss behindern.

  • Schweres Heben: Wer berufsbedingt oder beim Krafttraining immer wieder schwer hebt, hat aufgrund des Drucks auf den Unterleib ein erhöhtes Risiko für Hämorrhoiden.

  • Hämorrhoiden durch Stress: Psychische Belastungen führen nicht unmittelbar zu einem Hämorrhoidalleiden. Allerdings kann anhaltender Stress das Verdauungssystem negativ beeinflussen und Verstopfungen oder Durchfall auslösen.

Hämorrhoiden: Häufigkeit bei Kindern und Erwachsenen

Mehr als die Hälfte der Deutschen leidet mindestens einmal im Leben unter vergrößerten Gefäßpolstern am After. Dabei kommen Hämorrhoiden bei Kindern selten vor.

Vielmehr trifft es Erwachsene, die einen eher ungesunden Lebensstil führen mit viel Fast Food und wenig Bewegung. Doch nicht jede:r sucht ärztlichen Rat: Nach Schätzungen wenden sich nur etwa vier von 100 Erwachsenen jährlich an ein:e Ärzt:in, um ihre hämorrhoidalen Beschwerden behandeln zu lassen.

Hämorrhoiden: Wann zum Arzt?

Auch wenn das Hämorrhoidalleiden im Anfangsstadium eigentlich harmlos ist, sollte man unbedingt eine:n Ärzt:in aufsuchen. Wer nämlich nicht rechtzeitig gegensteuert, riskiert eine Symptomverschlimmerung. Vor allem bei Blutbeimengungen im Stuhl sollte ein Arzttermin vereinbart werden

Es ist ratsam, die genaue Ursache der Beschwerden am After ärztlich diagnostizieren zu lassen, um die richtige Behandlung einzuleiten. Hämorrhoiden lösen nämlich ähnliche Beschwerden wie eine Analvenenthrombose (Schwellung am After, ausgelöst durch ein Blutgerinnsel) oder Marisken (harmlose Hautlappen am After) auf. Eine umfassende Diagnostik ist auch wichtig, um zum Beispiel bösartige Geschwüre im Dickdarm ausschließen zu können.

Zu welchem Arzt bei Hämorrhoiden?

Viele Menschen haben Scheu davor, bei Beschwerden am After zum Arzt bzw. zur Ärztin zu gehen. Doch keine Sorge: Ärzt:innen haben tagtäglich mit Patient:innen zu tun, die über Schmerzen in der Analregion leiden.

Als erste Anlaufstelle dient der Hausarzt bzw. die Hausärztin. Diese:r kann eine Überweisung ausstellen, zum Beispiel an eine:n Proktolog:in, der bzw. die auf Erkrankungen am Enddarm und After spezialisiert ist. Auch Gastroentrolog:innen sind gute Ansprechpartner:innen, wenn Hämorrhoiden Beschwerden hervorrufen.

Wichtig:

Je früher vergrößerte Hämorrhoiden behandelt werden, desto eher können Betroffene ein beschwerdefreies Leben führen.

Wie läuft eine Hämorrhoiden-Untersuchung ab?

Zunächst erkundigt sich der Arzt bzw. die Ärztin in einem Gespräch nach den genauen Beschwerden. Anschließend nimmt er oder sie eine Untersuchung des Afters vor, schaut nach äußerlich sichtbaren Veränderungen (Inspektion) und tastet den After vorsichtig ab (Palpation).

Eine genaue Diagnose von Hämorrhoiden ist mit der sogenannten Proktoskopie (Enddarmspiegelung) und Rektoskopie (Mastdarmspiegelung) möglich. Beide Verfahren zählen zu den endoskopischen Untersuchungen (Spiegelung), die dem Arzt einen Blick in den Körper erlauben und mit denen gegebenenfalls kleinste Gewebeproben entnommen werden können.

  • Bei der Proktoskopie liegt der Patient meist in Seitenlage oder auf einem speziellen Untersuchungstisch. Mit dem sogenannten Proktoskop betrachtet der Arzt bzw. die Ärztin den Analkanal.

  • Eine Rektoskopie verläuft ähnlich und verhilft, den weiter innen liegenden Mastdarm zu begutachten.

Liegen Entzündungszeichen vor, kann eine Blutuntersuchung notwendig sein, um die Entzündungswerte zu bestimmen.

Wie lassen sich Hämorrhoiden selber behandeln?

Wichtig ist, die Selbstbehandlung zu Hause immer zuvor ärztlich abzusprechen, um zu schauen, was das richtige Mittel für die vorliegenden Beschwerden ist.

„Sind diese Beschwerden abgeklärt, dann kann man auf bewährte Mittel aus der Apotheke zurückgreifen“, sagt Prof. Dr. Döll. „Wichtig ist hier eine rasche Linderung der Akutbeschwerden (unter anderem Schmerzen und Jucken in der Analregion), die auch über ein paar Stunden anhält. Hier empfiehlt sich das Lokalanästhetikum Quinisocain, welches einen raschen Wirkungseintritt (innerhalb weniger Minuten) und eine lange Wirkungsdauer (bis zu 8 Stunden) zeigt.“

Daneben gibt es für die Eigenbehandlung von Hämorrhoiden diese sechs Möglichkeiten:

  1. Salben

  2. Zäpfchen

  3. Analtampons

  4. Hausmittel gegen Hämorrhoiden wie Sitzbäder

  5. Stuhlgang weich machen durch mehr Bewegung, ballaststoffreiche Kost, viel Trinken

  6. Hausmittel gegen Verstopfung

So wie die meisten Mediziner:innen empfiehlt Expertin Prof. Dr. Döll Salben auf pflanzlicher Basis: „Die Anwendung von Salben – zum Beispiel aus der Hamamelisrinde (Zaubernuss) oder des Odermenningkrauts – kann hilfreich sein. Diese sind besonders reich an entzündungshemmenden Gerbstoffen.“ Auch Arzneimittel mit Aloe Vera, Zink oder Panthenol sind bei hämorrhoidalen Beschwerden geeignet. Empfehlenswert ist es, die entsprechende Salbe für den Tag und nachts ein Zäpfchen oder einen Analtampon zu nehmen. 

Die Expertin rät dazu, bei den Salben auf den Kunststoffapplikator zu verzichten, der oftmals dem Präparat beiliegt. Das kleine Gerät, das an eine Plastikspritze erinnert, ist zwar hilfreich, um die Salbe leichter auftragen zu können, aber: „Ich halte diese Applikatoren nicht für sinnvoll, da sie ein überflüssiges Verletzungspotenzial bergen. Es ist besser, die Creme einfach mit der Hand aufzutragen. Das minimiert das Risiko, sich zu verletzen, und es ist trotzdem möglich, die Salbe an den notwenigen Stellen aufzutragen.“

Kortison bei vergrößerten Hämorrhoiden

Liegt eine Entzündung vor, kann der Arzt bzw. die Ärztin nicht nur pflanzliche Präparate verschreiben, sondern auch kortisonhaltige Salben, die entzündungshemmend wirken.

Die genannten Maßnahmen und Verhaltensweisen lindern die Symptome am After – sie sind aber kein Garant dafür, dass sich die vergrößerten Hämorrhoiden tatsächlich zurückbilden. Aber ein Voranschreiten der Erkrankung kann möglicherweise verhindert werden.

Welche medizinische Hämorrhoiden-Behandlung gibt es?

Die Behandlung von Hämorrhoiden umfasst nicht nur Salben und Hausmittel. Je nach Schweregrad kann der Arzt bzw. die Ärztin dazu raten, einen Eingriff vorzunehmen.

Mit diesen chirurgischen Verfahren lassen sich Hämorrhoiden entfernen:

  • Hämorrhoiden veröden: Die sogenannte Sklerotherapie ist ein gängiges Verfahren, um Hämorrhoiden der ersten beiden Schweregrade zu behandeln. Dabei wird in das Gewebe ein Verödungsmittel gespritzt, was bewirkt, dass sich die Durchblutung verringert und somit die Hämorrhoiden weiter nach innen gezogen werden.

  • Hämorrhoiden mit Gummibandligatur behandeln: Dieser Eingriff findet ebenfalls ambulant statt und ist insbesondere beim 2. Grad angezeigt. Dabei werden die Hämorrhoiden abgebunden, sodass das Gewebe abstirbt und nach einiger Zeit unauffällig ausgeschieden wird. In Einzelfällen ist diese Behandlung auch beim 1. und 3. Schweregrad möglich.

  • Hämorrhoiden operieren: Es gibt verschiedene operative Verfahren, mit denen die Gefäßpolster entfernt werden. Beim Schweregrad 3 ist die Stapler-Operation gängig. Auch Eingriffe mit Schere, Laser und Skalpell sind denkbar, insbesondere beim 4. Schweregrad.

Wie kann man Hämorrhoiden vorbeugen?

Veranlagung, das Alter oder eine Schwangerschaft – Hämorrhoiden kann man nicht sicher vorbeugen. Doch gibt es viele Möglichkeiten, das Risiko zu senken.

Wichtig sind zum Beispiel alle Maßnahmen, die Verstopfungen entgegenwirken, um starkes Pressen beim Stuhlgang zu vermeiden. Dazu gehören Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Trinkmenge von 1,5 bis zwei Litern am Tag. Es gibt Hinweise, dass auch Flohsamenschalen bei Verstopfung helfen können – hier ist es allerdings wichtig, mehr als die empfohlene Menge zu trinken, da Flohsamen Wasser binden.

Darüber hinaus ist es ratsam, auf Abführmittel möglichst zu verzichten, auch wenn diese Präparate bei Verstopfung hilfreich sind. Der dadurch ausgelöste Durchfall reizt die Hämorrhoidalpolster.

Die richtige Analhygiene sollte nicht außer Acht gelassen werden: Normales Toilettenpapier kann die Analregion reizen. Besser ist es, feuchtes Toilettenpapier zu verwenden oder den After nach dem Stuhlgang mit lauwarmem Wasser zu reinigen. Seife und Duschgels sollten nicht an den Schleimhäuten im Intimbereich angewendet werden, weil sie die natürliche Hautbarriere stören können.

Quellen:

Vergrößerte Hämorrhoiden (Hämorrhoidalleiden), in: gesundheitsinformation.de

Hämorrhoiden, in: gesund.bund.de

Hämorrhoidenleiden, in: usz.ch