So gefährlich ist es, wenn Sie einen Haargummi am Handgelenk tragen

Das Haargummi ist für viele Menschen mit längeren Haaren aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Oftmals wird das Zopfband am Handgelenk getragen, um es immer griffbereit zu haben. Warum das Haargummi aber ausgerechnet an dieser Körperstelle ungesund ist, erfahren Sie hier.

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Haargummis sind nicht nur praktisch, um sich schnell die Haare zurückzubinden, sondern zählen auch zu den gängigsten Mode-Accessoires und ergänzen als Armband das Outfit. Insbesondere spiralförmige Haargummis, sogenannte Invisibobbles oder farbenfrohe Scrunchies sind als Zopfhalter beliebt und werden gerne am Handgelenk getragen.

Was viele jedoch nicht wissen: Haargummis am Handgelenk können der Gesundheit schaden. Was genau macht das alltägliche Accessoire an dieser Körperstelle so gefährlich?

Darum sollten Haargummis nie am Handgelenk getragen werden

Wer kennt es nicht: Wenn das Zopfgummi nicht gebraucht wird, tragen viele es einfach intuitiv am Handgelenk. Je nachdem wie eng das Gummi um das Handgelenk sitzt, entsteht oftmals ein in die Haut einschneidender Abdruck. "Das ist bestimmt nicht schlimm", werden die meisten Haargummi-Nutzer*innen denken und verschwenden keinen weiteren Gedanken daran. Dass das jedoch gravierende Folgen für den Körper haben kann, musste Lisa McLennan aus Kanada erfahren.

Die 50-Jährige klagte immer wieder über stärker werdende Schmerzen und Taubheitsgefühle im Arm. Dann erhielt sie 2019 die Diagnose: Lisa litt am Karpaltunnelsyndrom. Dabei wird der Mittelhandnerv im Handgelenkstunnel eingeklemmt, verursacht unter anderem durch das ständige Tragen von Haargummis in dem Bereich. Das Handgelenk wird dabei einem stetigen Druck ausgesetzt, der sich im Armnerv ausbreitet.

So entsteht das Karpartunnelsyndrom

Beim sogenannten Karpartunnelsyndrom handelt es sich um eine Nervenerkrankung. Dabei wird der Karpartunnel, der sich inmitten des Handgelenks befindet, einer Verengung ausgesetzt. So eine Nervenklemmung kann sehr schmerzhaft sein und im schlimmsten Fall den Bewegungsapparat dauerhaft schädigen. Symptome des Karpartunnelsyndroms sind ein taubes Gefühl oder ein Kribbeln in den Fingern - es fühlt sich an, als wäre die Hand eingeschlafen. Die Schmerzen können dabei bis in den Arm strahlen, wie es auch bei Lisa McLennan der Fall war.

Dem britischen Magazin "Metro" erklärte die Kanadierin, dass sie ihre Haargummis schätzungsweise 30 Jahre lang am Handgelenk getragen hatte – wenn sie nicht gerade ihre langen Haare zusammenhielten. Für die vierfache Mutter war es undenkbar, dass ausgerechnet ein simples Haarutensil ihre Krankheit auslösen könnte.

Haargummi am Handgelenk: Abszess und Durchblutungsstörungen möglich

Auch Bakterien fühlen sich am Haargummi wohl, wenn es lange am Handgelenk getragen wird, denn durch Reibung entsteht Wärme. Insbesondere dicke und glitzernde Haargummis können in seltenen Fällen zu Hautirritationen oder gar Entzündungen führen – die Gefahr der Entstehung eines Abszesses ist dabei nicht auszuschließen. Deshalb ist es empfehlenswert, Haargummis regelmäßig zu wechseln oder dickere Varianten des Zopfgummis hin und wieder zu waschen.

Darüber hinaus kann der feste Gummizug für Durchblutungsstörungen sorgen, die im schlimmsten Fall Entzündungen des Nerves auslösen.

Haargummi gehört in die Tasche, nicht ans Handgelenk

Nicht jedes Haargummi am Handgelenk ist per se gefährlich. Gerade neugekaufte Zopfhalter sind anfangs noch recht eng und sollten lieber in einem Kosmetiktäschchen oder in der Hosentasche mitgeführt werden. Am Handgelenk haben sie nichts verloren.

Text: Regina Joos