Haarefärben in der Schwangerschaft: Ist das gefährlich?

Das Haarefärben während der Schwangerschaft ist ein heikles Thema, das mit Sorgen und Unsicherheit verbunden ist. Dürfen schwangere Frauen ihre Haare färben? Wie schätzen Experten das Risiko des Haarefärbens für das Baby ein?

Eine schwangere Frau kämmt sich vor einem Spiegel die Haare
Es schwangere Frauen gibt es viele schonende Alternativen zu chemischen Haarfarben Foto: istock_LightFieldStudios

Welches Risiko birgt das Haarefärben in der Schwangerschaft?

Die Haare zu färben oder zu tönen, ist auch in der Schwangerschaft ein Bedürfnis, das viele Frauen haben. Doch in herkömmlichen Haarfärbemitteln stecken eine Vielzahl an Chemikalien. Diese können unter anderem die Kopfhaut reizen und Allergien auslösen. Werden die Färbemittel direkt auf den Ansatz aufgetragen, können sogar geringe Mengen über die Kopfhaut in den Körper gelangen. Doch wie gefährlich ist es für das ungeborene Kind, wenn die Mutter in der Schwangerschaft ihre Haare färbt?

Experten geben Entwarnung: Laut dem unabhängigen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) dürfen sich Frauen sowohl während der Schwangerschaft als auch während der Stillzeit die Haare färben, ohne das ein Risiko für das Baby bestehe. Auch der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks hat keine Bedenken.

Worauf muss ich beim Haare färben in der Schwangerschaft achten?

Haare färben in der Schwangerschaft gilt also als unproblematisch. Dabei dürfen auch die auf dem Markt erhältlichen Mittel verwendet werden. Spezielle Haarfarben für Schwangere ohne Chemie gibt es ohnehin nicht. Wer dabei dennoch ein ungutes Gefühl hat, kann folgende Tipps von Ärzten und Haarstylisten berücksichtigen:

Haare färben erst ab dem dritten Schwangerschaftsmonat

Im ersten Trimester ist das Risiko, eine Fehlgeburt zu erleiden, für Frauen am höchsten. Daher sollten sie in dieser kritischen Phase darauf verzichten, ihre Haare zu färben. Ihr Körper könnte außerdem eher mit Hautirritationen oder Allergien reagieren.

Farbe aus der Natur

Henna ist eine pflanzliche Haarfarbe und macht für Schwangere das Haarefärben ohne Chemie möglich. Der Begriff Pflanzenhaarfarbe“ ist jedoch nicht gesetzlich geschützt. Daher kann es vorkommen, dass natürlichen Inhaltsstoffen chemische Zusätze beigemischt werden. Der Friseur weiß, ob pflanzliche Mittel infrage kommen und ob diese biologische Qualitätsstandards erfüllen.

Haarsträhnen färben

Über die Kopfhaut könnten geringe Mengen schädlicher Substanzen in den Organismus gelangen. Eine Alternative sind Strähnchen. Dabei gelangen weniger Chemikalien in den Körper, weil die Farbe nicht direkt am Ansatz aufgetragen wird.

Neuer Haarschnitt

Eine Alternative kann auch ein neuer, kurzer Haarschnitt sein, der die herauswachsende Farbe bestens kaschiert. Denn dabei werden gefärbte Haarpartien abgeschnitten. Da viele Frauen nach der Geburt aufgrund der hormonellen Umstellung unter Haarausfall leiden, sorgt ein stufiger, Kurzhaarschnitt für mehr Volumen. Und: Mit einem frischen Haarschnitt macht das Haarefärben nach der Schwangerschaft noch mehr Spaß.

Quellen:

Haare färben in der Schwangerschaft, in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 

Fragen und Antworten zur Risikobewertung von kosmetischen Mitteln, in: Bundesamt für Risikobewertung