Haarausfall-Behandlung hängt von der Ursache ab

Aus der Serie: Haarausfall (Alopezie): Was ist das und was hilft dagegen?

Um eine Haarausfall-Behandlung vornehmen zu können, müssen zunächst die Ursache und die Form der Erkrankung klar sein. PraxsVITA erklärt, welche Haarausfall-Behandlung wirklich hilft.

Haarausfall-Behandlung: Medikamente bremsen den Haarverlust

Um Haarausfall behandeln zu können, ist es wichtig zu wissen, dass es sich nicht im eigentlichen Sinne um eine Erkrankung handelt. Der Haarausfall entwickelt sich immer über viele Jahre bis Jahrzehnte hinweg und führt nicht zu einer plötzlichen Glatze. Die charakteristischen Schübe, in denen er auftritt, werden auch ohne Haarausfall-Behandlung mit zunehmendem Alter immer seltener. Allerdings gibt es Mittel, die das Fortschreiten des Haarausfalls verlangsamen beziehungsweise herauszögern können, sofern eine Haarausfall-Behandlung frühzeitig begonnen wird. Werden diese Medikamente abgesetzt, setzt der Haarausfall allerdings wieder ein.

Wenn Erkrankungen den Haarausfall auslösen

Wenn Betroffene beispielsweise unter Schilddrüsenproblemen leiden, werden sie mit Hormonen so eingestellt, dass die Haare wieder nachwachsen. Liegt es an falscher Ernährung, Diäten oder einem Mangel an Spurenelementen, wird das Haar oft spröde und fühlt sich an wie Stroh, bevor es schließlich ausfällt. Dann sollten wir Biotin, Zink und Eisen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zuführen.

Haarausfall als Nebenwirkung

Sollte der Haarausfall Symptom einer anderen Grunderkrankung oder einer Mangelernährung sein, muss diese adäquat behandelt werden – nur so ist auch eine Haarausfall-Behandlung möglich. Bei Haarausfall als Nebenwirkung eines Medikaments verschwindet er in den meisten Fällen automatisch, nachdem das Medikament wieder abgesetzt wurde – dies sollten Sie aber nur in Rücksprache mit dem Arzt tun.

Haarausfall-Behandlung bei erblich bedingtem Haarverlust

Bei erblich bedingtem Haarausfall werden bestimmte Substanzen in die Kopfhaut massiert. Manchmal sogar solche, die man sonst schluckt. Auch Präparate, die Koffein enthalten werden eingesetzt. Durch das Koffein wird die Kopfhaut stärker durchblutet. In der Folge werden auch die Haarwurzeln besser mit Nährstoffen versorgt. Meist ist der langanhaltende Effekt aber eher minimal.
Wesentlich vielversprechender zeigt sich dagegen die äußerliche Behandlung mit Thiocyanat. Ein Haarserum mit dem Wirkstoff (erhältlich in der Apotheke) konnte in einer klinisch-dermatologischen Studie einen Rückgang des Haarausfalls um bis 86 Prozent und eine deutliche Verbesserung der Haardichte belegen.

kreisrunder Haarausfall
Beim kreisrunden Haarausfall ist es meist nicht nötig zu behandeln, da er sich häufig innerhalb von Wochen bis zu drei Jahren von alleine wieder zurück bildet. Foto: iStock

Haartransplantation als Haarausfall-Behandlung

Eine Möglichkeit, um die Symptome von Haarausfall behandeln zu können, vor allem die Bildung einer Glatze, abzumildern oder rückgängig zu machen, sind Haartransplantationen. Dabei werden Haargruppen, Haarstreifen oder einzelne Haare, die an anderen Stellen entnommen werden, in die kahlen Bereiche zum Beispiel der Kopfhaut eingesetzt. Die Operation wird in der Regel ambulant durchgeführt und dauert mehrere Stunden. Nach der Haartransplantation fallen die verpflanzten Haare erst einmal wieder aus. Diese Reaktion des Körpers ist als völlig normal zu bewerten. Nach drei Monaten werden jedoch neue Haare gebildet. Nach neun bis zwölf Monaten kann die kahle Stelle wieder bewachsen sein. Kosten für Haartransplantationen sind schwer zu verallgemeinern, da sie für jede Person individuell sind. Bereits für das Auffüllen von Geheimratsecken muss man allerdings mit mindestens 2.000 Euro rechnen.

Bei extremem Haarausfall kann auch über das Tragen einer Perrücke nachgedacht werden. Ob aus Echt-, Kunst- oder Mischhaar – moderne Perücken sehen ganz natürlich aus. Ist der Haarverlust z.B. Folge einer Chemotherapie, übernehmen die Kassen die Kosten (200–1000 Euro). Spezielle Haftmembrane geben festen Halt ohne Klebstoff und lassen die Kopfhaut atmen. Der Bundesverband für Zweithaar-Spezialisten e. V. hilft bei der Expertensuche.