Grüner Tee: 3 häufige Nebenwirkungen
Dass grüner Tee gesund ist, darüber lässt sich eigentlich nicht streiten – oder doch? In den Blättern stecken Nährstoffe, die der Gesundheit zugutekommen. Grüner Tee kann aber auch Nebenwirkungen haben.
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Für die Herstellung von Grünem Tee werden die Blätter der Camellia-sinensis-Pflanze verwendet. Anders als beim schwarzen Tee werden die Blätter nicht fermentiert, sondern schonend mit Wasserdampf erhitzt. Darum stecken in Grüntee mehr Nährstoffe, besonders Polyphenole und Flavonoide – sekundäre Pflanzenstoffe, die zahlreiche gesundheitsförderliche Eigenschaften besitzen. Grüner Tee soll den Blutdruck und die Blutfette senken, das Herz-Kreislauf-System schützen und sogar das Krebsrisiko reduzieren, wie auch Studien nahelegen. Es sprechen viele Gründe dafür, regelmäßig Grünen Tee zu trinken. Es gibt aber auch Nebenwirkungen, die nicht unterschätzt werden sollten.

1. Grüner Tee: Nebenwirkungen auf Herz-Kreislauf-System
Menschen, die nur selten oder nie koffeinhaltige Getränke zu sich nehmen, können starke Nebenwirkungen verspüren, wenn sie Grünen Tee trinken. Eine Tasse enthält etwa 20 bis 30 mg Koffein. Das ist zwar im Vergleich zu einer Tasse Kaffee, in der bis zu 100 mg Koffein stecken können, gar nicht so viel. Aber für Menschen, die nicht daran gewöhnt sind, kann selbst diese geringe Menge für Beschwerden sorgen.
Häufige Nebenwirkungen sind Herzrasen, Zittern, innere Unruhe und verstärktes Schwitzen. Weil das Koffein in Grüntee an Polyphenole gebunden ist, wird es zudem langsamer vom Körper aufgenommen, wodurch die anregende Wirkung länger anhält. Das kann zu Einschlaf- und Durchschlafstörungen beitragen.
Wer einen hohe Blutdruck hat, sollte auf Grünen Tee genau wie auf andere koffeinhaltige Getränke besser verzichten. Zwar kann auf lange Sicht hin Grüner Tee den Blutdruck senken, aber direkt nach dem Verzehr steigt der Blutdruck für einige Stunden an. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass Grüntee die Wirkung von Betablockern, die bei der Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden, mindern kann.
2. Grüner Tee kann Durchfall auslösen
Das Koffein in Grüntee kann auch Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen. Bei vielen Menschen sorgt Koffein dafür, dass die Darmbewegungen zunehmen. Das bedeutet, dass der Nahrungsbrei schneller durch die verschiedenen Darmpassagen transportiert wird. Der Dünndarm hat dadurch weniger Zeit, aus der Nahrung Nährstoffe und Flüssigkeit zu absorbieren – es kommt zu Durchfall.
Auch der Magen kann darunter leiden, wenn Grüner Tee regelmäßig getrunken wird. Denn in den Teeblättern stecken Tannine. Das sind starke Antioxidationsmittel, die im Körper als Säuren reagieren. Dadurch können sie die Magenschleimhaut reizen, was besonders für Menschen mit empfindlichem Magen problematisch ist.
Zudem gehen Tannine mit Verdauungsenzymen eine Verbindung ein, die bewirkt, dass Nährstoffe vom Körper schlechter aufgenommen werden. Bekannt ist beispielsweise, dass Grüner Tee die Eisenresorption im Dünndarm hemmt. Bei einem Eisenmangel oder Anämie sollte der Konsum von Grüntee daher reduziert werden.
Tannine und Koffein können Magen und Darm belasten. Es gibt aber auch positive Effekte von Grünem Tee auf das Verdauungssystem. So legen Studien nahe, dass die enthaltenen Katechine aus der Gruppe der Flavonoide gegen Darmentzündungen helfen und die Durchlässigkeit des Darms für Krankheitserreger senken können.
3. ECGC-Nebenwirkungen: Grüntee-Extrakt kann Leber schaden
Grüner Tee verdankt seine gesundheitsfördernde Wirkung unter anderem den Antioxidantien. Besonders dem Antioxidans ECGC (Epigallocatechingallat) werden zahlreiche positive Effekte zugeschrieben. So soll es entzündungshemmend wirken, das Immunsystem regulieren und die Fettverbrennung beschleunigen. Bei Nahrungsergänzungsmitteln mit Grüntee-Extrakt kommt es daher vor allem auf den ECGC-Gehalt an.
Die vermuteten positiven Effekte stehen jedoch in keinem Verhältnis zu den möglichen Nebenwirkungen von ECGC. So kann die Substanz in hoher Dosierung den Blutdruck erhöhen und sogar die Leber schädigen. Aus diesem Grund müssen Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln mit ECGC Warnhinweise auf ihre Produkte anbringen, dass die zulässige Tagesmenge von 800 mg nicht überschritten werden darf.
Aber auch wenn ECGC nicht überdosiert wird, kann Grüntee-Extrakt Nebenwirkungen haben, wie etwa Magen-Darm-Beschwerden. Zudem kann es zu Wechselwirkungen mit Gerinnungshemmern und Cholesterinsenkern kommen.
Wann darf man keinen grünen Tee trinken?
Bei akuten und chronischen Magen- und Darmproblemen sollte man lieber darauf verzichten, Grünen Tee zu trinken. Auch für andere Personengruppen ist der regelmäßige Konsum nicht empfehlenswert:
Schwangere müssen ihren Koffeinkonsum reduzieren – darum sollten täglich nicht mehr als zwei bis drei Tassen Grüner Tee getrunken werden.
Menschen, die sensibel auf Koffein reagieren und unter Herzrhythmusstörungen leiden
Blutdruckpatient:innen, die Betablocker einnehmen
Menschen, die eine chronische Schlafstörung haben
Menschen, die unter Eisenmangel oder einer Anämie leiden
Bei dauerhafter Medikamenteneinnahme sollte grundsätzlich mit dem behandelnden Arzt bzw. der behandelnden Ärztin Rücksprache dazu gehalten werden, ob der Konsum von Grünem Tee mit Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen einhergehen kann.
Quellen:
Grüner Tee, in: praxisklinik-marburg.de
Hypertonie: Grüner Tee mindert Wirkung von Betablockern, in: aerzteblatt.de
ECGC, in: uniklinikum-saarland.de