Grüner Schleim beim Husten – was bedeutet das?

Husten kann trocken und kratzig oder schleimig sein. Der sogenannte produktive Husten mit Auswurf kann ein Anzeichen für einen harmlosen bakteriellen Infekt sein. Doch es könnte sich auch um eine andere Erkrankung handeln. Erfahren Sie alles, was Sie über grünen Schleim beim Husten wissen müssen. 

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Grüner Auswurf beim Husten – was ist das?

Mediziner unterscheiden zwischen unproduktivem (trockenem) und produktivem Husten. Letzterer äußert sich durch Auswurf, es wird Schleim (auch: Sputum) abgehustet. Das heißt: Beim produktiven Husten wird Sekret vom Rachenraum ausgeworfen. Verschleimter Husten ist meistens mit dem ständigen Ausspucken des Schleims verbunden. Das Sputum besteht zu 95 Prozent aus Wasser, der Rest aus weißen Blutkörperchen, Eiweißen, Fremdkörpern (z.B. Staub) und Mikroorganismen (z.B. Bakterien). Je nachdem, um was für eine Erkrankung es sich handelt, ist das Sputum zusammengesetzt. Bei einem bakteriellen Infekt wie einer Bronchitis befinden sich vergleichsweise mehr Bakterien im Sekret. Desto mehr Eiweiß im Schleim, desto zäher ist seine Konsistenz. 

Bei produktivem Husten mit Auswurf hustet ein Mensch täglich im Durchschnitt ca. 30 Milliliter Schleim ab.

Ursachen: Was sagt grüner Schleim über meine Gesundheit aus?

Je nach der Ursache kann die Farbe des schleimigen Auswurfs variieren. Je gelber das Sekret ist, desto mehr Eiter befindet sich darin. Grüner Schleim weist meist auf einen bakteriellen Befall der Atemwege hin.

Häufige Farben beim Auswurf sind:
FarbeMögliche Ursachen

Braun, schwarz

Auch bekannt als sogenannter Raucherhusten, besonders bei morgendlichem Husten mit Auswurf deutet dies auf Erkrankungen wie eine chronische Bronchitis oder COPD hin.

Gelb

Ein Indiz für eine Eiterbildung in den Bronchien infolge eines bakteriellen Infekts. Gelber Auswurf kommt aber auch bei viralen Infekten oder Asthma vor.

Grüner Auswurf

Meistens liegt bei grünem Schleim beim Husten ein bakterieller Infekt vor, der mit Fieber und rasselnden Atemgeräuschen einhergeht.

Rot, blutig

Mögliche Erkrankungen: Lungenentzündung, Lungenembolie, Lungenkrebs, chronische Bronchitis oder Fremdkörper in den Atemwegen.

Transparent bis weißlich

Häufig stecken akute Atemwegsinfekte durch Erkältungsviren oder (bei zähem Schleim) chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD dahinter.

Weiß, grau

Bei weiß-gräulichem Schleim, der auch krümelig ausfallen kann, könnte eine Pilzerkrankung oder Tuberkulose vorliegen.


Hinweis: Hält der Husten mit Auswurf mehrere Wochen lang an und kommt es zusätzlich zu blutigem, schaumigen oder eitrigem Auswurf, so ist sofort ein Arzt aufzusuchen. 

Grüner Auswurf beim Husten – was hilft?

Generell sollten Sie darauf achten, über den Tag verteilt die richtige Menge Wasser zu trinken und nicht zu rauchen. 

Dadurch wird der grüne Schleim flüssiger und Sie können ihn leichter abhusten. Um die Schleimhäute zu befeuchten und den Schleim zu lockern, können Sie zusätzlich mit Kochsalz oder anderen Inhalationszusätzen inhalieren. Erkundigen Sie sich hierzu in einer Apotheke oder bei Ihrem Arzt. Zielführend können auch schleimlösende Medikamente wie ACC (Acetylcystein) wirken. 

Wer bei sich übermäßig viel Auswurf feststellt, der sollte keineswegs Hustenstiller einnehmen. Der Schleim muss abgehustet werden. Hilfreich sind dabei Hausmittel gegen Husten

Wann sollte ich mit grünem Schleim beim Husten zum Arzt?

Wenn der produktive Husten mit (gelbem oder grünem) Auswurf nicht von selbst nachlässt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er wird sich etwa über Vorerkrankungen, Allergien, Begleitsymptome, Farbe, Konsistenz und Menge des Sekrets informieren sowie der eigentlichen Ursache auf den Grund gehen. Er hört Herz und Lunge ab, denn einige Atemwegserkrankungen verursachen Geräusche wie ein Rasseln. Zusätzlich kann das Blut auf Entzündungswerte untersucht und der Auswurf selbst auf Keime werden. 

Bei einer Entzündung der Schleimhaut kann der Arzt etwa Kortison verschreiben, bei einem bakteriellen Infekt hingegen ein Antibiotikum. Hilfe beim Abhusten können auch Atemtrainingsgeräte leisten, besonders bei chronischen Atemwegserkrankungen (z.B. COPD).

Schleim richtig abhusten – hilfreiche Tipps

Zum Abhusten des meist gelben oder grünen Schleims sollten Sie eine angenehme und zugleich atemerleichternde Körperhaltung einnehmen. Stützen Sie sich im Sitzen mit den Händen auf die Oberschenkel ab und neigen Sie Ihren Oberkörper leicht und vorsichtig nach vorne. 

Zwischen den Hustenanfällen sollten Sie die sogenannte Lippenbremse hinzuziehen. So geht’s: So lange und gleichmäßig wie möglich durch die beinahe geschlossenen Lippen ausatmen. Am Ende der Ausatmung pressen Sie dann mit etwas Kraft vollständig die restliche Luft hinaus. Auf diese Weise kann der Schleim besser abtransportiert werden. 

Außerdem kann es Erleichterung bringen, gegen die geschlossenen Lippen zu husten oder gegen die Faust. Hier ist der Effekt ähnlich wie bei einem Atemtrainingsgerät und das Verkrampfen der Bronchien kann verhindert werden.