Grippewelle 2022/2023: Ist sie endlich vorbei?

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die zweite Grippewelle 2022/2023 für beendet erklärt. Wie ist die aktuelle Lage? Muss man sich in dieser Saison nicht mehr vor eine Grippe fürchten?

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Alle Neuigkeiten rund um die Grippewelle 2022/2023 finden Sie hier!

Grippekranke Frau liegt auf dem Sofa
Die Grippewelle fällt in der Saison 2022/2023 besonders heftig aus Foto: iStock/Dima Berlin

+++27.04. RKI: Zweite Grippewelle 2022/2023 endet mit der 14. KW+++

Laut dem Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI) vom Mittwoch ist die aktuelle Influenza-Welle mit der Woche zum 9. April vorbei.

Demnach sei die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung weiter zurückgegangen. In der aktuell untersuchten Kalenderwoche 16 wurden in 53 Prozent der 99 Proben respiratorische Viren gefunden. Grippeviren hatten nur einen geringeren Anteil:

  • 16 Prozent Rhinoviren

  • 12 Prozent Parainfluenzaviren (PIV)

  • 9 Prozent Influenzaviren

  • 8 Prozent humane saisonale Coronaviren (hCoV)

  • 4 Prozent humanen Metapneumoviren (hMPV)

  • 3 Prozent SARS-CoV-2

In den Krankhäusern liegt der Anteil der Patient:innen mit schweren Atemwegserkrankungen mittlerweile auf einem niedrigen Niveau. Influenza-Diagnosen liegen bei 2 Prozent.

„Nach Definition des Robert Koch-Instituts endete die zweite, Influenza B-dominierte Grippewelle der Saison 2022/23 mit der 14. KW 2023.“
RKI

Grippewelle 2022/2023 vorbei – aber andere Viren kursieren

Normalerweise beginnt eine Grippewelle im Januar und zieht sich drei bis vier Monate hin. In dieser Saison gab es jedoch schon ab Oktober 2022 eine außergewöhnliche Häufung von Influenza-A-Fällen (H3N2), die Anfang Januar 2023 abebbte. Ende Januar stieg die Zahl der Grippekranken dann wieder an, diesmal zirkulierten jedoch Influenza-B-Viren. Diese Welle ist nun offiziell beendet. Dass es trotzdem viele Fälle von Atemwegserkrankungen gibt, liegt an den typischen Erkältungsviren, die derzeit noch recht aktiv sind.

Quelle:

ARE-Wochenbericht, in: influenza.rki.de

+++19.04. Mehr Todesfälle im März registriert+++

Die aktuell zweite Grippewelle der Saison hat dazu geführt, dass die Zahl der Todesfälle im letzten Monat stark gestiegen ist. Einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamts zufolge sind im März etwa 94.000 Menschen verstorben. Zum Vergleich: Der Wert liegt acht Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2022 in dem Monat des Frühlingsbeginns.

Noch einen Monat davor, im Februar 2023, lag die Zahl der Todesfälle nur ein Prozent über dem Wert der letzten vier Jahre. Seit Ende Februar sind laut dem Robert Koch-Institut jedoch die Kriterien für eine Grippewelle zum zweiten Mal in dieser Saison erfüllt – offensichtlich mit dramatischen Folgen. Zurzeit entspannt sich die Lage glücklicherweise wieder, die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Welle bleibt bestehen.

+++11.04. Zuletzt steigende Grippe-Fallzahlen gemeldet+++

Im März registrierte das Robert Koch-Institut weiterhin steigende Grippe-Infektionszahlen. Bei einer generellen Betrachtung der neu gemeldeten Atemwegsinfekte wurde ein Plus von etwa acht Prozent registriert – und das in jeder Woche seit Ende Januar. Nun scheint sich die Lage jedoch zu entspannen.

Weniger Grippefälle lassen auf das Ende der zweiten Welle hoffen

Noch haben die Expert:innen die laufende zweite Grippewelle nicht als beendet erklärt. Doch der Trend sieht vielversprechend aus: In der 13. Kalenderwoche (bis zum 2. April) wurden 2.700 Neuinfektionen gemeldet, etwa 1.000 weniger als die Woche zuvor.

Weil aktuell vor allem Schulkinder und junge Erwachsene betroffen seien, erwarte das RKI durch die Osterferien einen weiteren Rückgang der Infektionen. Die zweite Grippewelle 2022/2023 könnte damit bald zu Ende sein.

Quelle:

ARE-Wochenbericht, in: influenza.rki.de

+++05.04 Ende der Sonderregel zur Grippeimpfung+++

Ältere Menschen ab 60 Jahren werden in der Regel mit einem Hochdosis-Impfstoff gegen die Grippe geimpft. Die Ständige Impfkommission (STIKO) stellte eine höhere Wirksamkeit dieser fest. Ab dem 8. März 2021 konnte über 60-Jährige jedoch auch mit inaktivierten, quadrivalenten Impfstoffen immunisiert werden. Der Grund: Lieferengpässe.

Eigentlich sollte die Sonderregel nur bis zum 31. März 2022 gelten. Sie wurde jedoch noch einmal verlängert und nun am 1. April beendet. Senior:innen müssen ab jetzt wieder mit einem Hochdosis-Impfstoff geimpft werden. Sollte der empfohlene Impfstoff jedoch in Zukunft einmal wieder nicht lieferbar sein, könne ein konventioneller quadrivalenter Impfstoff vergeben werden.

+++29.03 Zahl der Grippefälle weiter steigend+++

Im Januar galt die Grippewelle nach elf Wochen bereits als beendet. Einen Monat später, seit Ende Februar, sind dem Robert Koch-Institut zufolge jedoch die Kriterien für eine zweite Welle erfüllt. Der Unterschied zur ersten: Kaum Influenza A-Viren mehr, dafür viele Fälle mit B-Viren. Dieser Trend sei nicht untypisch. Doch wann endet diese zweite Grippewelle?

Ende der Grippewelle noch nicht in Sicht

Die Erkältungssaison läuft nach wie vor auf Hochtouren. Das RKI schätzt die Zahl der neuen Atemwegsinfekte auf 6,6 Millionen Menschen in Deutschland, das sind 7,9 Prozent der Bevölkerung. Seit Ende Januar seien die Zahlen jede Woche um etwa 8 Prozent gestiegen.

Ein Blick auf die Neuansteckungen mit dem Grippevirus zeigt, dass auch diese nicht abnehmen. In der Woche bis zum 19. März registrierte das Institut 3.418 neue Fälle, davor die Woche waren es 3.123. In 88 Prozent der analysierten Proben wurden Influenza B-Viren nachgewiesen. Bei den steigenden Neuansteckungen und mit den bevorstehenden Ostertagen, an denen wieder viele Familien und Verwandte aufeinandertreffen werden, ist ein Ende der Grippewelle derzeit noch nicht in Sicht.

+++17.03. Kriterien für eine zweite Grippewelle erfüllt+++

Nachdem Anfang des Jahres bereits ein Rückgang der positiven Influenza-Fälle registriert wurde, meldet das Robert Koch-Institut nun wieder steigende Zahlen. Der Unterschied: Mittlerweile kursieren weniger Influenza A-Viren, die B-Viren machen nun den Großteil der Erkrankungen aus. Jetzt meldet die Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI, dass die Kriterien für eine zweite Grippewelle bereits seit der neunten Kalenderwoche 2023, die am 27. Februar begann und am 5. März endete, erfüllt seien.

Influenza A, B und C

Innerhalb der Influenza-Viren gibt es die Arten A, B und C. Der Unterschied liegt in den bestimmten Eigenschaften an ihrer Oberfläche. Influenza C-Viren verursachen nur gelegentlich leichte Erkrankungen mit Erkältungssymptomen. Auf die B-Variante reagieren Menschen bereits mehr. Am stärksten ist die Viruserkrankung in der Regel bei der A-Variante.   

Weiterhin ungewöhnlicher Verlauf

Die Grippewelle 2022/2023 startete und endete in dieser Saison bereits ungewöhnlich früh. Genauso untypisch geht es mit der zweiten Welle nun weiter. Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie begann die Grippewelle meist im Januar und hielt drei bis vier Monate an. 2020/2021 fiel die Saison weltweit aus, 2021/2022 wurden erst nach den Osterferien steigende Infektionszahlen gemeldet.

Der weitere Verlauf und ein endgültiges Ende der diesmaligen Grippesaison ist somit noch nicht abzusehen.

+++24.02. Grippe-Infektionen nehmen wieder zu+++

Es ist die höchste Zahl an Erkrankten seit drei Wochen: 2.400 Grippefälle meldet das Robert Koch-Institut für die vergangene Woche. Während zu früheren Zeitpunkten der laufenden Saison eher Influenza A-Viren kursierten, ist der Anteil der B-Viren nun erheblich gestiegen. Untypisch ist das jedoch nicht – auch in früheren Grippewellen gab es diesen wechselnden Anstieg bereits.

Droht eine erneute Welle?

Grund für die steigenden Neuinfektionen ist unter anderem der diesjährige Karneval. Anschließend an das Fest sind die Hausärztepraxen voll, die Krankmeldungen gehen abrupt in die Höhe. Die meisten Patient:innen klagen über Erkältungssymptome, viele leiden unter einer Grippe oder Corona. In den nächsten Tagen wird mit einer weiteren Zunahme an Krankheitsfällen gerechnet, denn die Keime verbreiten sich gerade erst noch.

Bilanz der Grippewelle 2022/2023

Seit dem Start der laufenden Grippesaison sind dem RKI rund 267.420 Influenza-Fälle gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle mit Grippeinfektion liegt derzeit bei 904. Wie schwer die Grippewelle dieses Mal tatsächlich ausgefallen ist, beurteilen die Expert:innen jedoch erst im Nachhinein.

+++21.02. Extrem hohe Todeszahlen im Januar+++

Bundesweit sind im Januar 2023 fast 100.000 Menschen gestorben – die genaue Zahl beläuft sich laut dem Statistischen Bundesamt auf 98.632. Im Vergleich zum ersten Monat der Vorjahre 2019 bis 2022 gab es einen Anstieg um 13 Prozent beziehungsweise 11.000 Fälle. Allein in der ersten Kalenderwoche wurde ein Plus von 26 Prozent gegenüber den Vorjahren verzeichnet.

Krankheitswellen mitverantwortlich für diese Zahlen

Die überdurchschnittlich hohen Todeszahlen sind dem Statistischen Bundesamt zufolge auf die saisonale Grippewelle sowie einen kurzzeitigen Anstieg der Corona-Fälle zurückzuführen. Die Grippewelle ist 2022/2023 besonders heftig ausgefallen, nachdem sie zwei Jahre weniger dramatisch ablief. Laut den Wochenberichten des Robert Koch-Instituts hat sie ihren Höhenpunkt kurz vor dem Jahreswechsel erreicht.

Mittlerweile sind die Krankheitswellen am Abklingen und auch die Zahl der Todesfälle geht stetig zurück – in der vierten Kalenderwoche wurden nur noch drei Prozent mehr Todesfälle im Vergleich zu den Vorjahren registriert.

+++10.02. Studie: Feinstaub verdoppelt das Grippe-Risiko+++

Was hat Umweltverschmutzung mit der Grippewelle 2022/2023 zu tun? Das haben Forschende aus Deutschland jetzt im Rahmen einer Studie untersucht und Überraschendes herausgefunden. Als wichtigstes und weniger erstaunliches Ergebnis haben die Forschenden einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Grippe und niedrigen Temperaturen nachgewiesen. Demnach haben Menschen in Regionen mit der niedrigsten beobachteten Temperatur ein rund achtmal so hohes Risiko, an Grippe zu erkranken, wie in Regionen mit der höchsten beobachteten Temperatur.

Darüber hinaus überrascht jedoch ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Expert:innen haben entdeckt, dass eine Influenza-Infektion mit erhöhten Feinstaubwerten in Zusammenhang steht. Demnach ist das Grippe-Risiko in Regionen mit den höchsten beobachteten Feinstaubwerten im Vergleich zu den Regionen mit den niedrigsten Feinstaubwerten doppelt so hoch.

Studie zu Umweltverschmutzung und Grippe

Für die Studie im Auftrag der AOK Baden-Württemberg und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben Wissenschaftler:innen den Zusammenhang zwischen Umweltstoffen, Klimawerten und Influenzafällen analysiert. Mithilfe von Satelliten konnten DLR-Modellierungen aus der Erdbeobachtung mit Krankenversicherungsdaten aus den Jahren 2010 bis 2018 kombiniert und für das Bundesland Baden-Württemberg in Beziehung gesetzt werden.

Satelliten können die Luftqualität, die Konzentrationen von Spurengasen wie etwa Stickstoffdioxid oder Feinstaub vom All aus erkennen und senden die Daten an Messstationen auf der Erde, wo sie mit weiteren Messdaten kombiniert und Computermodelle erstellt werden. Diese Modelle haben jetzt die erstaunlichen Ergebnisse geliefert.

Nun sollen weitere Studien folgen, die den Einfluss der Umweltfaktoren auf andere Erkrankungen wie von Herz und Kreislauf, des Stoffwechsels oder der Haut untersuchen.

+++03.02. Zahl der Toten in Hessen überdurchschnittlich hoch+++

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat vorläufige Zahlen veröffentlicht, aus denen eine erschreckende Erkenntnis hervorgeht: Im Dezember 2022 sind überdurchschnittlich viele Menschen gestorben – zeitweise war die Sterblichkeit sogar höher als im ersten Corona-Winter.

Allein in der Woche vom 19. bis 25. Dezember starben 1.971 Menschen in dem mitteldeutschen Bundesland. Insgesamt sind im letzten Monat des Jahres rund 8.000 Menschen gestorben.

Übersterblichkeit in Verbindung mit der Grippewelle

Eine ähnliche Anzahl an Toten erlebte Hessen im Dezember 2020 – damals war die Haupttodesursache Corona. Unter den fast 2.000 Toten in der letztjährigen Weihnachtswoche waren nun jedoch nur 33 Personen, sprich 1,5 Prozent, mit COVID-19 infiziert. Das RS-Virus grassierte enorm, doch auch bei den vielen betroffenen Kleinkindern war ein tödlicher Ausgang selten.

Auf eine Anfrage des Hessischen Rundfunks hob das Hessische Landesamt für Pflege und Gesundheit nun eine andere Ursache hervor – die hohen Sterbezahlen seien demnach mit der extremen Grippewelle zusammengefallen.

+++26.01. RKI zieht nach elf Grippe-Wochen einen Schlussstrich+++

Dem RKI wurden in der laufenden Saison knapp 260.000 Fälle von Grippeerkrankungen gemeldet. Dabei gab es den ersten Aufschwung bereits im Oktober, ein außergewöhnlich früher Beginn gegenüber den Vorjahren, in denen die Grippewelle meist erst nach dem Jahreswechsel begonnen hat. Bis zum Dezember sind die Zahlen gestiegen und mit dem RS-Virus und Corona-Infizierten ergaben sich in Kliniken dramatische Überlastungszustände.

Seit Anfang des Jahres berichtet das RKI aber von rückläufigen Zahlen – und erklärt die Grippewelle nach elf Wochen nun als beendet. Komplette Entwarnung gibt es trotzdem nicht: Auch in Zukunft sind weiterhin Ansteckungen möglich, nur die erhöhte Aktivität gehört laut dem aktuellen Stand der Vergangenheit an.

+++20.01. Zahl der Grippefälle rückläufig+++

Die Grippewelle 2022/2023 hat mit Ende Oktober sehr früh begonnen. Ihr Höhepunkt wurde Mitte Dezember erreicht, teilte das RKI nun mit. Seitdem gehen die Infektion mit dem Influenza-Virus stetig zurück – die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen nimmt damit erstmals wieder ein Niveau an, wie vor der Corona-Pandemie. In der Woche vom 9. bis 15. Januar wurden knapp 6.000 Grippeinfektionen gemeldet, fünf Wochen zuvor waren es noch fast 60.000.

Insgesamt wurde laut dem Robert Koch-Institut in der zweiten Kalenderwoche des Jahres bundesweit bei etwa 3,8 Millionen Menschen eine akute Atemwegserkrankung nachgewiesen. Die meisten Ansteckungen gehen nun jedoch auf das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) zurück und nicht auf Influenza. Gleichzeitig ist auch die Anzahl der Arztbesuche wegen einer möglichen Atemwegsinfektion im Wochenvergleich zurückgegangen. Etwa 1300 Menschen pro 100.000 Einwohner:innen nahmen ärztliche Hilfe in Anspruch, das sind bundesweit etwa 1,1 Millionen Patient:innen.

Seit dem Beginn der Grippewelle 2022/2023 wurden im Robert Koch-Institut mehr als 255.000 im Labor bestätigte Grippefälle sowie 558 infolge einer Ansteckung Verstorbene registriert.

+++16.01. Zahl der Grippeerkrankungen sinkt+++

Dem Robert Koch-Institut zufolge ist der Trend bei den Grippe-Neuinfektionen rückläufig. In der ersten Kalenderwoche des Jahres 2023 sank die Zahl der Nachweise auf 13.779. Zum Vergleich: Drei Wochen vorher waren es noch ein Viertel mehr. Der Wert liegt somit wieder auf dem Niveau der vorpandemischen Jahre um diese Zeit. Die Zahl der Arztbesuche wegen akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) ist hingegen gestiegen und liegt über den Werten der Vorjahre.

Unter den 127 eingesandten Sentinelproben in der ersten Woche wurden die folgenden Viren identifiziert:

  • Respiratorische Viren: 73 (57 Prozent)

  • Influenzaviren: 26 (20 Prozent)

  • Respiratorische Synzytialviren: 22 (17 Prozent)

  • Humane saisonale Coronaviren: 12 (9 Prozent)

  • Rhinoviren: 8 (6 Prozent)

  • SARS-CoV-2: 7 (6 Prozenz)

  • Humane Metapneumoviren: 5 (4 Prozent)

  • Parainfluenzaviren: 3 (2 Prozent)

Der Anteil an Influenza-Diagnosen lag bei den Hospitalisierungen von schweren Atemwegserkrankungen bei 11 Prozent hinter COVID-19 und RSV. Unabhängig dieser Krankenhauseinweisungen betont das RKI in ihrem Bericht: „Influenzaviren verursachen weiterhin den Hauptteil der akuten Atemwegserkrankungen.“ Die Entwicklung könne dabei in den kommenden Wochen noch besser beurteilt werden, da der aktuelle Bericht einen Zeitraum erfasst, in dem viele Bundesländer noch Schulferien hatten. Seit Anfang Oktober wurden rund 250.000 Grippefälle registriert.

RKI warnt vor „Anstieg schwerer Erkrankungen“

Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen zurückgeht, zeigt sich das RKI besorgt. Denn aus ihrem aktuellen Influenza-Wochenbericht geht außerdem hervor, dass es durch bakterielle Sekundärinfektionen zu drei Todesfällen bei Kindern und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt kam. Neben Influenzaviren wurde bei allen drei Betroffenen eine bakterielle Hirnhautentzündung (Meningitis) festgestellt. Für zwei der Fälle war der Erreger Streptococcus pyogenes und für einen Staphylococcus aureus verantwortlich.

Der Grund für das häufige Auftreten von Sekundärinfektionen während einer Grippeerkrankung ist das bereits belastete Immunsystem. Während der Körper die gesamten Abwehrkräfte mobilisiert, um das Virus zu bekämpfen, können andere Krankheitserreger leichter eindringen. Das RKI warnt jetzt: „Die drei Todesfälle weisen auf einen Anstieg schwerer Erkrankungen durch bakterielle Sekundärinfektionen nach Influenza-A-Infektionen hin.“ Ärzt:innen und Labore sollen nun verstärkt Tests auch auf bakterielle Erreger durchführen.

Seit der 40. Meldewoche 2022 im Oktober wurden dem RKI 407 Todesfälle mit Influenzavireninfektionen übermittelt, 387 Fälle davon mit Influenza A-Virusinfektionen, vier mit Influenza B-Viren und 16 nicht nach Influenza A bzw. B differenzierte Fälle.

Quelle:

ARE-Wochenbericht, in: influenza.rki.de

+++21.12. Neue Zahlen des RKI+++

Aus dem jüngsten Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) geht hervor, dass es innerhalb einer Woche ein Plus an Grippeerkrankungen von 16.000 Fällen gab. Es sind nun 44.335 Neuinfektionen bestätigt. Am meisten sind Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 14 Jahren betroffen – in dieser Altersklasse wurden laut Daten des Sentinelsystems nicht nur am meisten Proben von Krankheitserregern ins Labor geschickt, sondern es wurden mit über 80 Prozent positiver Testergebnisse auch die meisten Verdachtsfälle bestätigt.

Auch immer mehr Klinikeinweisungen registriert

Die Krankenhäuser sind derzeit wegen verschiedener Krankheiten überfüllt – Influenza belegt dabei nun den ersten Platz, wenn es um Hospitalisierungen geht. 25 Prozent der Einweisungen sind auf Grippeviren zurückzuführen, mit 24 Prozent knapp dahinter stehen Patient:innen mit dem RS-Virus. Während die Zahl der in Kliniken behandelten Kinder momentan sinkt, nehmen die Einweisungen bei allen Altersgruppen ab 18 und insbesondere bei den über 80-Jährigen zu.

Das RKI rät Risikogruppen wie älteren Menschen und Schwangeren nach wie vor dringend zu einer Grippeimpfung.

Quelle:

ARE-Wochenbericht, in: influenza.rki.de

+++13.12. Zahlen steigen immer weiter+++

Das Robert Koch-Institut (RKI) geht in seinem aktuellen Wochenbericht von 9,5 Millionen akuten Atemwegserkrankungen aus – damit seien bereits jetzt die Höhepunkte schwerer Grippewellen aus den Vorjahren übertroffen! Die Zahl der Arztbesuche in nur einer Woche belaufen sich auf rund zwei Millionen. Grippeerkrankte sollen dabei den größten Anteil ausmachen, gefolgt von Patient:innen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) und „zu einem geringen Teil“ Corona-Infizierte. Der Höhepunkt dieser Grippesaison wird zum Jahreswechsel 2022/2023 erwartet.

Schulen und Büros sind teilweise leer

Das schwere Ausmaß der Krankheitswelle merken auch Arbeitgebende – im November waren so viele Menschen wegen Atemwegsinfektionen krankgeschrieben wie seit drei Jahren nicht mehr. Dabei wurden doppelt so viele Grippefälle gemeldet wie im November 2021. Auch Schulen berichten davon, dass es noch nie so viele Krankheitsfälle wie momentan gegeben hat – sowohl bei den Schüler:innen als auch bei den Lehrkräften.  

In diesen Bundesländern gibt es die meisten Arztbesuche

Aus dem Wochenbericht des RKI geht außerdem hervor, wo die Menschen derzeit am häufigsten zum Arzt müssen. Bestimmte Regionen wie Schleswig-Holstein und Hamburg werden dabei zusammengefasst. Es ergibt sich folgende Übersicht in absteigender Reihenfolge, immer auf die Arztbesuche pro 100.000 Einwohner:innen gerechnet:

  • Mecklenburg-Vorpommern: 4000

  • Berlin/Brandenburg: 2800

  • Bayern: 2600

  • Thüringen: 2600

  • Nordrhein-Westfalen: 2500

  • Sachsen: 2300

  • Niedersachsen/Bremen: 2200

  • Hessen: 2200

  • Baden-Württemberg: 2200

  • Schleswig-Holstein/Hamburg: 2100

  • Sachsen-Anhalt: 1900

  • Rheinland-Pfalz/Saarland: 1700

Auch die Intensivbetten in Krankenhäusern werden immer knapper: Von rund 20.312 sind derzeit nur 2046 frei, das sind 1,7 Intensivbetten pro Station. Im Dezember letzten Jahres waren es knapp 2500, vor zwei Jahren knapp 4000.

Quelle:

ARE-Wochenbericht, in: influenza.rki.de

+++30.11. Thüringen: Grippe-Infektionen nehmen rasant zu+++

Wie das Thüringer Gesundheitsministerium mitteilte, nehmen die Grippe-Infektionen rasant zu. Innerhalb einer Woche haben sich die Zahlen in dem Bundesland mehr als verdoppelt – von 312 auf 673 Erkrankungen. Bisher wurden in der Grippesaison 2022/2023 in Thüringen 1046 Fälle registriert – mit 985 Fällen erkrankte der Großteil also in nur zwei Wochen.

Kinder am meisten von Grippe-Infektion betroffen

Die meisten Infektionen wurden in Kindergärten und Schulen nachgewiesen. In der Altersklasse der Fünf- bis Neunjährigen gab es die häufigsten Fälle, gefolgt von den Ein- bis Vierjährigen.

Ein rasanter Anstieg der Fallzahlen im November ist jedoch eher untypisch und spricht erneut dafür, dass die Saison 2022/2023 deutlich früher begonnen hat als in den vergangenen Jahren. In den Grippesaisons 2018/2019 und 2019/2020 wurden solch deutliche Anstiege der Infektionen erst im Januar, Februar und März festgestellt. Im November waren die Zahlen niedriger als in dieser Saison.

+++21.11. Bayern: So viele Grippefälle wie in der gesamten Vorsaison+++

Wie das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit auf Anfrage mitteilte, sind in Bayern schon jetzt so viele Menschen an Influenza erkrankt, wie in der gesamten Vorsaison 2021/2022. Demnach wurden seit Anfang Oktober bis zum 14. November 4.515 Fälle nachgewiesen. Zum Vergleich: Zwischen Oktober 2021 und April 2022 gab es 1.613 Grippefälle.

Weniger Grippefälle 2021/2022 durch Corona-Schutzmaßnahmen

Laut Robert Koch-Institut (RKI) könnte die erhöhte Testfrequenz die hohen Zahlen erklären. Seit der Corona-Pandemie wird auch empfohlen, bei Verdacht auf eine Corona-Infektion auf Influenza zu testen. Möglicherweise würden dann auch mehr Nachweise gemeldet, ohne dass die Grippe-Aktivität zugenommen habe.

Wahrscheinlich liegt der Grund auch in den Maßnahmen, die zum Schutz vor dem Coronavirus ergriffen wurden. Ob Zugangsbeschränkungen, das Tragen einer Maske oder verstärkte Hygienemaßnahmen: So hatten auch die Grippeviren kaum eine Chance, sich zu verbreiten. Das ist nun anders, vielfach fällt die Maske weg, es finden wieder große Veranstaltungen mit vielen Besuchern statt – das Virus hat leichtes Spiel.

Grippefälle in Bayern auf vor-pandemischem Niveau

Nach Angaben des bayerischen Hausärzteverbandes hat es zwei Jahre lang fast einen kompletten Ausfall der Grippesaison gegeben. Nun bewege sich die Zahl der Influenza-Infektionen ungefähr auf dem Niveau von vor der Pandemie.

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek rief derweil zum Impfen gegen Grippe auf. Dies gelte nicht nur für Risikogruppen, jeder solle sich mit seinem Hausarzt besprechen, ob eine Impfung gegen Influenz sinnvoll sei. Die Grippe sei eine ernsthafte Erkrankung, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfe.

+++ 10.11. Grippewelle 2022/2023 geht los+++

Nach einer pandemiebedingten Pause hat die Grippewelle 2022/2023 jetzt offiziell begonnen – deutlich früher als in den Jahren vor Corona. Die zwei bevölkerungsstärksten Bundesländer sind besonders betroffen.

Wie das Robert Koch-Institut in einem aktuellen Bericht vermerkt, wird der offizielle Beginn der Grippewelle 2022/2023 auf die letzte Oktoberwoche (KW 43) datiert. Seit diesem Zeitpunkt wird ein deutlicher Anstieg von Influenza-Fällen beobachtet.

"Stark vereinfacht kann man sagen: Wenn in jeder fünften Patientenprobe tatsächlich Influenzaviren nachgewiesen werden, hat die Grippewelle begonnen", fassen die Expert:innen der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) zusammen.

Grippewelle 2022/2023: Monate zu früh

Auffällig ist, dass die Grippewelle 2022/2023 deutlich früher beginnt. In den Jahren vor Corona stiegen die Influenza-Zahlen meist erst im Januar und nicht schon im Oktober. Nach drei bis vier Monaten ebbte die Welle dann ab.

Im ersten Pandemie-Jahr 2020/2021 fiel die Grippewelle in Deutschland komplett aus und auch im Folgejahr blieben die Infektionszahlen deutlich unter dem bekannten Niveau.

Diese Bundesländer trifft die Grippewelle 2022/2023 besonders

"Während der letzten Monate wurden deutlich mehr Influenzameldungen an das RKI übermittelt als in den vorpandemischen Saisons um diese Zeit", informierte die AGI in ihrem Bericht.

Die höheren Zahlen an sich sind allerdings kein Beweis dafür, dass die Grippewelle 2022/2023 besonders heftig wird. Mediziner:innen nehmen routinemäßig Proben bei akuten Atemwegserkrankungen, um Erreger wie Rhinoviren, SARS-CoV-2 und Influenza zu identifizieren. Durch diese während Corona entwickelte Testroutine werden also schlichtweg mehr Influenza-Fälle erkannt als früher.

Insgesamt rund 8.330 Grippe-Fälle wurden so seit dem offiziellen Start der Grippewelle 2022/2023 ans RKI übermittelt. Allein in der vergangenen Woche waren es mehr als 2.100 Fälle. Die meisten Meldungen kamen aus den beiden bevölkerungsstärksten Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Wie hart wird die Influenzawelle 2022/2023?

Expert:innen sind sich uneins darüber, wie schwer die Grippewelle 2022/2023 Deutschland treffen wird. Das RKI betonte in den vergangenen Wochen immer wieder, dass sich der Verlauf der Influenza-Infektionen nicht vorhersagen lasse.

Dem gegenüber stehen Fachleute, die davor warnen, dass unser Immunsystem durch die lange Influenza-Pause nicht mehr ausreichend auf die Viren vorbereitet sei. Das gelte ebenso für kleine Kinder, die ihre ersten Grippeimpfungen verpasst hätten. Auch dass die Corona-Hygienemaßnahmen – wie Maske tragen und Abstand halten – inzwischen vielerorts nicht mehr eingehalten werden, könnte die Grippewelle 2022/2023 befeuern.

Grippewelle 2002/2023: Impfung als kritischer Faktor

Wie bei Corona sehen viele Expert:innen in der Impfung das wirksamste Mittel gegen Influenza. "Wie gut Deutschland durch die Influenzasaison 2022/2023 kommen wird, hängt primär von den Impfquoten ab. Und diese sind in den Risikogruppen leider weiterhin zu niedrig", teilte Sabine Wicker, Leiterin des Betriebsärztlichen Dienstes am Universitätsklinikum Frankfurt und Mitglied der Stiko-Arbeitsgruppe Influenza mit.

Wie das Paul-Ehrlich-Institut laut "dpa" mitteilte, stehen aktuell 24,1 Millionen Impfdosen bereit. Impfen lassen kann man sich in diesem Herbst nur nur bei der Hausärztin/dem Hausarzt, sondern auch in Apotheken.

Eine Grippeschutzimpfung wird unter anderem Personen ab 60 Jahren, Schwangeren, Menschen mit einer chronischen Erkrankung, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen und Personen mit einem beruflichen Risiko empfohlen. Über die Grippewelle 2022/2023 informiert das RKI auf seiner Homepage mit Ratgebern, FAQs und zusammenfassenden Berichten.

Quellen:

Arbeitsgemeinschaft Influenza, in: rki.de

Die Grippe ist zurück – und das früher als üblich, in: faz.de

"Influenzasaison 2022/2023 hängt primär von den Impfquoten ab", in: welt.de