Grauer Star (Katarakt)

Der Begriff Grauer Star oder Katarakt bezeichnet eine angeborene oder erworbene Trübung der Augenlinse. Betroffene sehen nur noch getrübt, wie durch einen Schleier, der mit fortschreitender Krankheit immer dichter wird, bis nur noch Schemen erkennbar sind. Die häufigste Form des Grauen Stars ist der altersbedingte Graue Altersstar. Operationen zur Behebung eines Grauen Stars sind die häufigsten Eingriffe am Auge in Deutschland.

Was ist ein Grauer Star?

Beim Grauen Star (Katarakt) handelt es sich um eine krankhafte Veränderung der Augenlinse. Die Linse des Auges befindet sich hinter der Pupille. Sie enthält keine Nerven oder Blutgefäße und ist auf beiden Seiten nach außen gekrümmt. Die Augenlinse besteht aus mehreren Teilen: In der Mitte befindet sich ein Kern, der von der Linsenkapsel umschlossen ist. Die gesunde Linse ist klar und bündelt das ins Auge einfallende Licht, sodass auf der Netzhaut ein scharfes Bild entsteht. Beim Grauen Star trübt sich die Linse des Auges immer mehr ein, sodass sich das Sehvermögen zunehmend verschlechtert.

Beim Grauen Star wird die Augenlinse getrübt
Beim Grauen Star wird die Augenlinse getrübt – ohne Behandlung kann das bis zur Erblindung führen Foto: Fotolia

Verlauf des Grauen Stars

Durch die zunehmende Trübung der ursprünglich klaren Linse kann das Licht nicht mehr ungehindert in das Auge einfallen – auf der Netzhaut entsteht kein scharfes Bild mehr.

Menschen mit Grauem Star haben das Gefühl, alles nur noch durch einen Schleier, wie eine Art Milchglas, zu sehen. Zudem klagen sie häufig darüber, bei schlechten Lichtverhältnissen geblendet zu werden. Auch die Sicht im Dunkeln wird immer schlechter, alltägliche Dinge wie Lesen fallen den Betroffenen schwer. Die Sehschärfe nimmt immer mehr ab, bis nur noch Schemen wahrnehmbar sind.

Der Graue Altersstar

Ein Grauer Star hat unterschiedliche Ursachen. Mit einem Anteil von 90 Prozent aller Katarakt-Fälle ist der altersbedingte Graue Altersstar (Cataracta senilis) die häufigste Form eines Grauen Stars. Er tritt meist nach dem 60. Lebensjahr auf und verläuft sehr langsam. Die Trübung der Linse nimmt dabei über Jahre hinweg stetig zu. Ein Grauer Star kann aber auch infolge anderer Erkrankungen wie der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Verletzungen auftreten und alle Altersgruppen betreffen. Ein angeborener Grauer Star entsteht durch Infektionen in der Schwangerschaft.

Grauer Star: Heilung durch Operation

Da ein Grauer Star eine fortschreitende Erkrankung ist, hilft in einem späten Stadium nur noch eine Operation, um die Sehfähigkeit wieder herzustellen. Mit jährlich über 600.000 Eingriffen aufgrund eines Grauen Stars ist es die häufigste Operation in Deutschland und zählt heutzutage als Routineeingriff. Bei dem Eingriff wird die trübe Linse entfernt und durch eine künstliche Linse (sogenannte Intraokularlinse) ersetzt. Die Operation des Grauen Stars verläuft in aller Regel komplikationslos und schmerzfrei.