Globuli bei Halsschmerzen: Welche helfen?

In der Homöopathie werden verschiedene Globuli gegen Halsschmerzen eingesetzt. Die Wahl des Präparats richtet sich vor allem nach den individuellen Beschwerden des Patienten.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Homöopathische Globuli finden natürlich auch bei Halsschmerzen Anwendung. Die Wahl des geeigneten Mittels richtet sich vor allem nach den genauen Symptomen des Patienten. Welche homöopathischen Wirkstoffe sich bei der Behandlung von Halsschmerzen eignen? Hier eine Übersicht.

Homöopathie bei Halsschmerzen: Was hilft?

Homöopathie kann bei Halsschmerzen problemlos als Behandlung ausprobiert werden. Die Wahl der Wirkstoffe hängt von den Symptomen ab. Brennend, stechend, pochend: Halsschmerzen können sich ganz unterschiedlich anfühlen und mit diversen weiteren Beschwerden einhergehen. In der Homöopathie sind diese Angaben besonders wichtig. Denn es gilt das Ähnlichkeitsprinzip: Ein Symptom wird mit einem Mittel behandelt, das bei einem gesunden Menschen ähnliche Symptome hervorrufen würde. Dafür wird das Mittel stark verdünnt (potenziert).

Um den richtigen homöopathischen Wirkstoff gegen Halsschmerzen auszuwählen, wird der Heilpraktiker daher unter anderem wissen wollen,

  • wie der Patient die Schmerzen empfindet
  • wie der Rachen aussieht
  • wann sich die Schmerzen bessern/verschlechtern
  • ob es Begleitsymptome gibt
  • wie das psychische Befinden ist

Beginnende Halsschmerzen: welche Globuli gibt es?

Welche Naturheilmittel der Homöopath gegen Halsschmerzen empfiehlt, ist somit von den persönlichen Symptomen des Patienten abhängig: Oft zeigt sich ein Halskratzen und leichte Halsschmerzen zu Beginn einer Erkältung. Gerade im Anfangsstadium lassen sich Symptome wie leichte Schluckbeschwerden, ein Kratzen im Hals, Jucken im Rachen oder Heiserkeit mit homöopathischen Mitteln gut behandeln.

Manchmal beginnen Halsschmerzen ganz plötzlich. Wenn aber schnell passende Globuli gegen Halsschmerzen eingenommen werden, kann der Krankheitsverlauf unterbrochen werden.

Diese Globuli helfen bei Halschmerzen:

  • Aconitum: Halsschmerzen als Folge von kaltem, trockenem Wind und als Vorbote eines grippalen Infektes im Anfangsstadium. Die Schmerzen sind stechend und treten plötzlich auf. Schmerzen beim Schlucken. Häufig begleitet von hohem Fieber.
  • Gelsemium sempervirens: Wundes Gefühl im Rachen. Ausgelöst durch Stress, Aufregung oder feuchtes Wetter. Die Betroffenen sind schlapp und fühlen sich zittrig.
  • Lycopodium: Die Halsschmerzen bestehen (anfangs) auf der rechten Seite. Nachmittags und abends sind sie stärker. Getränke verschlimmern die Beschwerden. Häufig treten weitere Symptome auf, zum Beispiel Bauchschmerzen oder eine verstopfte Nase.
  • Nux vomica: beginnende Halsschmerzen. Kratzen im Hals nach Kälte, Zugluft oder nach kaltem Wind. Die Schmerzen ziehen beim Schlucken zum Ohr hin.

Welche Globuli helfen bei starken Halsschmerzen?

Homöopathie kann auch bei starken Halsschmerzen erste Hilfe leisten. Diese Globuli kommen bei starken Halsschmerzen zum Einsatz:

  • Apis: Apis kommt in der Homöopathie bei Halsschmerzen mit stechenden Schluckbeschwerden infrage. Die Rachenschleimhaut ist entzündet und blassrot. Die Mandeln sind geschwollen.
  • Argentum nitricum: Der Patient hat viel Schleim im Hals. Er ist heiser und muss sich oft räuspern. Der Schmerz wird ähnlich wie bei einem Splitter empfunden.
  • Belladonna: Nach der Lehre der Homöopathie sollten die Halsschmerzen pochend sein, wenn Belladonna in Erwägung gezogen wird. Der Hals ist stark gerötet, oft hat der Patient hohes Fieber und ist reizbar.
  • Hepar sulfuris: Die Lymphknoten am Hals sind geschwollen. Wärme ist wohltuend, etwa als warmes Getränk. Meist ist der Nasen-Rachen-Raum eitrig entzündet. Der Schmerz fühlt sich splitterartig an.
  • Lachesis: Der Patient spürt den Schmerz vor allem auf der linken Seite und nach dem Aufwachen. Der Rachen ist dunkelrot. Warme Getränke und enge Kleidung am Hals sind unangenehm. Der Patient kann feste Nahrung leichter schlucken als Getränke.

  • Lac caninum: Lac caninum (Hundemilch) ist in der Homöopathie üblich, wenn die Halsschmerzen oft die Seite wechseln. Die entzündeten Regionen sind rot oder weiß gefärbt und glänzen.
  • Mercurius solubilis: Der Patient greift wegen starker Halsschmerzen auf die Homöopathie zurück. Außerdem hat er Mundgeruch und einen schlechten Geschmack im Mund. Er fühlt sich sehr krank und hat meist Fieber. Die Halslymphknoten und die Mandeln können geschwollen sein.
  • Phytolacca: Heiße Flüssigkeit verstärkt den Schmerz. Die rechte Mandel ist geschwollen und dunkelrot. Der brennende Schmerz kann in Ohr, Nacken und Schulter ausstrahlen.

Für die Selbstmedikation eignen sich laut der Lehre der Homöopathie bei Halsschmerzen beispielsweise Globuli in der Potenz D6 (etwa bei Belladonna) oder D12 (bei Mercurius solubilis), die mehrmals täglich eingenommen werden.

Wann reicht Homöopathie bei Halsschmerzen nicht aus?

Die Wirkung homöopathischer Mittel ist durch Studien nicht belegt. Daher sollte man sich nicht auf die Homöopathie bei Halsschmerzen verlassen und lieber einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • die Halsschmerzen trotz Homöopathie sehr stark sind
  • die Beschwerden zunehmen und/oder sich nicht nach wenigen Tagen bessern
  • die Mandeln belegt oder stark geschwollen sind
  • die Lymphknoten am Hals schmerzhaft geschwollen sind
  • starke Beschwerden hinzutreten, zum Beispiel hohes Fieber, starke Schluckstörungen, Atemnot

Auch in diesen Fällen können Globuli bei Halsschmerzen eine schulmedizinische Behandlung gegebenenfalls ergänzen.

Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Homöopathie wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch ist Homöopathie als sanfte Heilmethode sehr beliebt.

Quellen:

Halsschmerzen, Halsentzündung, in: Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte

Homöopathie-Fallbeispiele aus der Praxis. Teil 7: Wiederkehrende Halsschmerzen, in: ptaheute.de

Welche Potenzen für welche Krankheitssituation? , in: Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte

Elies, M., Wiesenauer, M. (2013): Praxis der Homöopathie: Eine praxisbezogene Arzneimittellehre. Haug, Stuttgart.