Glaukom: Wie erkenne ich Grünen Star?

Bei einem Grünen Star ist der Augeninnendruck zu groß und zerstört Sehnerven

In Deutschland gibt es eine Million Glaukom-Patienten und schätzungsweise noch einmal genau so viele Menschen, die nichts von Ihrem grünen Star wissen. Doch wie erkenne ich ein Glaukom? PraxisVITA klärt auf.

Plötzlich taucht ein Radfahrer auf, es kommt beinahe zum Zusammenstoß. „Warum habe ich den nicht eher gesehen?" Diese Situation wäre typisch für jemanden, der grünen Star hat. Man nennt diese schleichende Augenkrankheit auch Glaukom. Dabei ist der sogenannte Sehnervkopf in der Mitte der Netzhaut geschädigt. Das kann bis zur Erblindung führen. In Deutschland gibt es 1 Million Glaukom-Patienten, so der Berufsverband der Augenärzte – und schätzungsweise noch einmal genau so viele Menschen, die nichts von ihrem grünen Star wissen. Aber früh erkannt, kann man die Krankheit aufhalten.

Wie entsteht ein Glaukom?

Wie entsteht grüner Star? Ein gewisser Druck im Auge ist nötig, damit der Augapfel nicht zusammenfällt. Dafür sorgt das glasklare Kammerwasser. Feine Abflusskanälchen vorn im Auge regulieren den Druck. Sind sie aber verengt oder verstopft, steigt er: Die Nervenfasern des Sehnervkopfs werden eingequetscht, nur noch schlecht durchblutet.

Glaukom
Die Augen zu lasern ist eine Methode, um ein Glaukom zu behandeln Foto: Fotolia

Wie erkennt man ihn? Grüner Star tut nicht weh, und scharfes Sehen ist noch lange möglich. Aber wenn man Ausfälle am Rand des Gesichtsfelds bemerkt, sind schon rund zwei Drittel der Nervenfasern durch zu hohen Druck zerstört. Augenärzte raten: Ab 40 Jahren sollte man den Sehnerv alle zwei Jahre checken lassen, um ein Glaukom frühzeitig erkennen zu können. Die Untersuchung ist schmerzfrei.

Der Augenarzt untersucht den Sehnervkopf mit einem Spezialmikroskop, der Spaltlampe. Bei grünem Star sieht er im Sehnervkopf Vertiefungen.

Innendruckmessung für die Risikobeurteilung

Ist noch nichts zu erkennen, empfiehlt er in der Regel für 16 bis 20 Euro eine Innendruck-Messung, um das Glaukom-Risiko abzuschätzen. Das macht er meist mit einem Gerät, das einen leichten kurzen Luftstoß auf die Hornhaut abgibt.

Was macht der Augenarzt? Schäden am Sehnerv durch das Glaukom kann er nicht beheben, aber das Fortschreiten der Krankheit kann er stoppen. Und je früher die Behandlung beginnt, desto besser.

Glaukom
Ein Glaukom lässt sich am ehesten frühzeitig erkennen und behandeln, wenn man die Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt wahrnimmt Foto: Fotolia

Medikamente gegen Grünen Star

In 90 Prozent der Fälle helfen drucksenkende Augentropfen. Es gibt verschiedene Wirkstoffe: Entweder hemmen sie die Bildung von Kammerwasser, oder sie fördern den Abfluss.

OP beim Grünen Star

Hilft das nicht, können die Abflusskanälchen in der Augenklinik geöffnet werden. Oder die Ärzte können auch einen kleinen Einschnitt in die Regenbogenhaut machen oder winzige Schläuche legen.

Laserbehandlung bei Grünen Star

Mit gezielten Laserschüssen können Augenärzte den Ablauf in den Kanälchen verbessern, kleine Schnitte in der Regenbogenhaut setzen oder auch die Bildung des Kammerwassers hemmen. All diese drucksenkenden Eingriffe sind ambulant sowie schmerzfrei und schränken die Entwickling des Glaukoms ein.