Giersch essen: Geht das oder ist das giftig?
Die meisten kennen Giersch nur als lästiges Unkraut. Doch kann man Giersch auch essen? Tatsächlich steckt das Wildgemüse voller Nährstoffe und schmeckt vor allem richtig lecker!

- Kann man Giersch essen? Die meisten Pflanzenteile schon!
- Daran erkennen Sie Giersch
- Giersch ernten: Das müssen Sie beachten
- Ist Giersch essen gesund?
- Wie viel Giersch darf man essen?
- Kann man Giersch roh essen?
- Wie kann man Giersch sonst zubereiten?
- Auch die Giersch-Blüte ist essbar!
- Giersch-Samen: Natürliche Schärfe
Man kann Brennnessel essen, Löwenzahn und Lavendel auch – aber wie sieht es mit Giersch aus? Er ist einer der am meisten verbreiteten Unkräuter in Deutschland. Vor allem die weißen Blüten sind mit Sicherheit jedem schon einmal beim Spaziergang oder im eigenen Garten aufgefallen. Man wird die Pflanze nur sehr schwer los, deshalb ist es sinnvoll, sich mit dem Gewächs anzufreunden. Und dafür spricht viel! Denn man kann Giersch essen – geerntet und richtig zubereitet wird das Unkraut schnell zum neuen Lieblingsgemüse.
Kann man Giersch essen? Die meisten Pflanzenteile schon!
Giersch kann ohne Bedenken gegessen werden. Sowohl die Blätter als auch die Blüten und die Samen eignen sich zum Verzehr. Lediglich die Wurzeln des Wildgemüses sind ungenießbar und sollten daher nicht in Gerichten verarbeitet werden.
Daran erkennen Sie Giersch
Beim Verzehr von Wildkräutern ist die genaue Bestimmung elementar wichtig. Man läuft sonst Gefahr, zum falschen Gewächs zu greifen, das im schlimmsten Fall sogar giftig sein kann. Beim Erkennen von Giersch hilft die alte Bauernregel „Mit drei drei drei bist Du beim Giersch dabei“. Die Pflanze hat nämlich drei Fiederblättchen, von denen das oberste ebenfalls aus drei Blättern besteht, und der Stängel ist dreieckig.

Außerdem helfen die weißen Blüten dabei, den Giersch zu bestimmen. In der Blütezeit von Mai bis September türmen sie sich über den Blättern auf. Aber Vorsicht: Auch die Blüten ähneln denen anderer Pflanzen und sollten daher immer in Kombination mit den Blättern betrachtet werden.
Um ganz sicherzugehen, ist es auch sinnvoll, die Pflanze einem kleinen Geruchstest zu unterziehen. Werden die Blätter in der Hand zerrieben, riecht Giersch ähnlich wie Petersilie. Sind alle Erkennungsmerkmale vorhanden, können Sie das Wildgemüse ernten.
Giersch ernten: Das müssen Sie beachten
Das hartnäckige Unkraut hat eine lange Vegetationsperiode. Sogar im Winter kann Giersch überleben. Wenn Sie die Blüten verarbeiten wollen, sollten Sie am besten im Frühjahr oder Sommer, also zu Beginn der Blütezeit zugreifen. Danach reifen die Früchte des Gierschs und sie können die Samen verwerten. Giersch ist also ein Wildgemüse, das fast das ganze Jahr zur Verfügung steht.
Ist Giersch essen gesund?
Giersch als Wildgemüse zu sehen hat nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern auch für den Körper. Die Pflanze ist voller Nährstoffe und Vitamine. Giersch enthält zum Beispiel doppelt so viel Vitamin C wie eine Zitrone. Ansonsten ist es reich an Magnesium, Calcium, Zink, Kalium, Eisen und Karotin.
Giersch essen: Wirkung auf den Stoffwechsel
Durch die gesunden Inhaltsstoffe besitzt Giersch entgiftende Eigenschaften. Der hohe Mineraliengehalt fördert zum Beispiel den Stoffwechsel und entsäuert den Körper. Außerdem wirken die vielen Vitamine dem Gefühl von Trägheit und Schlappheit entgegen. Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, können durch Giersch ihren Eisenvorrat auf gesunde und natürliche Weise aufstocken.
Wie viel Giersch darf man essen?
Da die Inhaltsstoffe von Giersch in keiner Weise schädlich für den Körper sind, muss bei dem Verzehr nicht auf eine bestimmte Menge geachtet werden. Damit der Geschmack nicht eintönig wird, kann man den Giersch auf die unterschiedlichsten Arten zubereiten.
Kann man Giersch roh essen?
Giersch enthält keine Giftstoffe und kann demnach ohne Bedenken auch roh verzehrt werden. Der Geschmack erinnert ein wenig an den von Petersilie. Gekocht wird das Aroma etwas milder.
Der einfachste Weg: Giersch als Salat
Die wohl einfachste Zubereitung ist es, den Giersch als Salat zu verwenden. Besonders gut dazu passt süßeres Gemüse wie Karotten, Cherrytomaten oder rote Paprika. Mit einem Joghurtdressing kann das Gericht abgerundet werden.
Probieren Sie dieses leckere Giersch-Pesto
Um ein Pesto aus dem aromatischen Giersch herzustellen, werden ca. 100 g der Blätter mit 3 Knoblauchzehen, 100 g geriebenem Parmesan, 250 ml Olivenöl und 75 g Pinienkernen zusammen gemixt . Nach Belieben können Sie auch weitere Gewürzpflanzen wie Basilikum ergänzen.
Brotaufstrich aus Giersch und Frischkäse
Fein gehackte Giersch-Blätter vermengt mit etwas Knoblauch und Frischkäse bilden einen sommerlich leichten Brotaufstrich. Eine gesunde und erfrischende Abwechslung am Frühstückstisch!
Wie kann man Giersch sonst zubereiten?
Giersch als Wildspinat
Die Giersch-Blätter eignen sich auch herrlich als warme Beilage zu Kartoffeln, Fisch oder Fleisch. Hierzu werden die Blätter wie herkömmlicher Blattspinat in einem Topf mit etwas Butter gedünstet. Dann das Gericht nach Belieben mit Zwiebeln, Knoblauch und Gewürzen verfeinern und warm servieren.
Giersch-Kartoffel-Suppe
Für eine Giersch-Kartoffel-Suppe benötigen Sie neben 100 g Giersch-Blättern ca. 350 g Kartoffeln, etwas Crème fraîche und Gemüsebrühe. Alles wird zusammen aufgekocht, püriert und abgeschmeckt. Fertig ist die Gemüsesuppe!
Auch die Giersch-Blüte ist essbar!
Die weißen Giersch-Blüten sind bei genauer Betrachtung nicht nur außergewöhnlich hübsch und somit dekorativ, sondern auch lecker!
Das Auge isst mit: Giersch-Blüten als Salat-Topping
Die Blüten des Giersch können einfach roh, wie sie sind, verzehrt werden. Die Blüten schmecken leicht süßlich und auf einem bunten Sommersalat stellen Sie das ideale Topping dar.
Giersch-Samen: Natürliche Schärfe
Die Giersch-Samen schmecken anders als die süßen Blumen leicht scharf. Sie können im Spätsommer geerntet werden, wenn sie braun gefärbt sind und sich leicht vom Samenstand lösen lassen. Als verriebenes Pulver eignen sich Giersch-Samen zum Verfeinern von Soßen, Suppen oder Salaten.
Text: Annabel Zoepke