Gibt es einen Impfstoff gegen Parkinson?

Impfung gegen Parkinson gefunden
Die Forscher aus Wien konnten den Impfstoff gegen Parkinson bereits an menschlichen Probanden testen Foto: AFFiRiS
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Ein Forscherteam aus Österreich hat einen Impfstoff gegen Parkinson entwickelt. Das zeigt eine kürzlich vorgestellte Studie. Die Ergebnisse könnten auch ein Durchbruch bei der Behandlung von Parkinson bedeuten. Unterstützt werden die Forschungen bereits von prominenter Seite. Praxisvita hat für Sie die Fakten.

Erstmals gelang es Forschern der AFFiRiS-Laboratorien in Wien einen Antikörper (PD01A) zu entwickeln, der sich als Impfstoff gegen Parkinson eignet. Finanziert wurde die Untersuchung von der bekannten Michael J. Fox Foundation, die über 1,5 Millionen Dollar zur Verfügung stellte.

Drei Versuchsgruppen

Die 32 Studien-Probanden wurden in drei Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe bekam eine niedrige Dosis des Impfstoffes (15 Mikrogramm pro Einheit), die zweite eine hohe Dosis (75 Mikrogramm pro Einheit) – die dritte stellte die Kontrollgruppe dar und bekam keinen Impfstoff verabreicht.

Alle Probanden bekamen über einen Zeitraum von 12 Monaten eine Impfung pro Woche und wurden während der gesamten Studienphase medizinisch überwacht. Ziel war es die Anreicherung des sogenannten Lewy-Körperchens – das zu großen Teilen aus dem Protein Alpha-synuclein besteht – in den Nervenzellen des Gehirns zu verhindern. Hintergrund ist die Annahme, dass die Ansammlung von Lewy-Körperchen in größeren Mengen zum Absterben von Nervenzellen führt, was wiederum Auslöser für die typischen Symptome von Parkinson – wie z.B. Muskelstarre, Muskelzittern oder Haltungsinstabilität – ist.

Die Impfung zeigte Wirkung

Durch die Verabreichung des PD01A-Antikörpers sollen nach Aussagen der Forscher die Alpha-synuclein-Ablagerung in den Nervenzellen verhindert und – wenn bereits vorhanden – verringert werden, sodass Parkinson-Symptome entweder nicht auftreten oder gelindert werden können.

Tatsächlich zeigt die Studie nun erste Erfolge bei der Parkinsonbehandlung. Bereits nach kurzer Zeit wurden im Blutserum von rund 50 Prozent der geimpften Patienten Alpha-synuclein-spezifische Antikörper festgestellt. Darüber hinaus konnten solche Antikörper auch in der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit gefunden werden.

Aufgrund der Nachweisbarkeit von Antikörpern – gegen das Alpha-synuclein-Protein – kann aus medizinischer Sicht erstmals von einem klinisch bewiesenen Impferfolg gegen Parkinson gesprochen werden. Zudem zeigten sich die unterschiedlichen Dosen von PD01A als gut verträglich und sicher für die Patienten.