Podcast: Volksleiden Rückenschmerzen
Jeder vierte Deutsche leidet jährlich unter akuten wie auch chronischen Rückenschmerzen. Professor Andreas Veihelmann, ärztlicher Direktor des SRH Gesundheitszentrums Bad Herrenalb, erklärt in einer neuen Folge VITATALK die vielfältigen Ursachen von Rückenschmerzen und dessen Therapiemöglichkeiten.

Woher kommt der Schmerz und wie wird er behandelt?
Unser Experte unterscheidet in zwei ursächliche Arten von Rückenschmerzen: der unspezifische- und der spezifische Rückenschmerz. Der unspezifische Schmerz wird nicht durch Veränderungen oder Verschleiß im Rücken, sondern durch die ungenügende Balance zwischen Bauch- und Rückenmuskulatur hervorgerufen. Die fehlende Tiefenmuskulatur stärkt man ausschließlich durch physiotherapeutische Bewegung und Sport. Durch Physiotherapie und ein entsprechendes Bewegungsprogramm können 80 Prozent aller Patienten geheilt werden.
Außerdem gibt es die sogenannten somatoformen Schmerzstörungen. Hierzu zählen psychischer Druck, Stress und Depressionen, die Schmerzen in bestimmten Regionen des Körpers auslösen, wie etwa im Magen (Reizdarm), Herz und auch im Rücken. Diese sind nicht physiotherapeutisch oder operativ behandelbar. Sie können mit einem sogenannten Screening Instrument untersucht werden.
Beim spezifischen Schmerz handelt es sich um Veränderungen im Rücken, wie etwa Osteoporose (Knochenschwund). Zuerst wird der Patient auf mögliche Fehlstellungen untersucht, woraufhin ihm eine Bewegungstherapie verschrieben wird. Sollte diese keine vollständige Heilung erzielen, wird nach circa drei Monaten eine Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, kurz MRT: bildgebendes Verfahren zur Darstellung des menschlichen Körpers) durchgeführt.
VITATALK-Podcast: Volksleiden Rückenschmerzen
Wie kann ich Rückenschmerzen vorbeugen?
Professor Andres Veihelmannempfiehlt, drei bis vier Stunden pro Woche intensiven Sport zu betreiben. Dabei sollte man z.B. durch Pilates gezielt den unteren Rücken und Bauch trainieren. Nicht umsonst wird Pilates auch als Corestabilisation (Kernstabilisierung) bezeichnet. Außerdem sollte man zum Ausgleich Ausdauersport wie Schwimmen, Radfahren, Walken und Laufen betreiben. Am entschiedensten ist damit die Erkenntnis jedes Einzelnen, dass Bewegung der Schlüssel für einen gesunden und starken Rücken ist.
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Unser Experte:
Professor Andreas Veihelmann: ärztlicher Direktor des SRH Gesundheitszentrums Bad Herrenalb