Geschwollene Beine: Ursachen und Tipps

Geschwollene Beine kommen gerade in der warmen Jahreszeit häufiger vor. Doch in einigen Fällen sind sie auch Warnsignale des Körpers, die auf bedrohliche Erkrankungen hindeuten können.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Viele kennen das: Ist man mal den ganzen Tag auf den Beinen oder sitzt viel, fühlen sich diese am Abend schwer und geschwollen an. Auch Hitze kann dazu führen, dass sich das Blut in den Beinen staut und sich infolgedessen Wasser im Gewebe sammelt. Durch geeignete Maßnahmen verschwinden die Beschwerden schnell wieder. Ständig oder plötzlich geschwollene Beine können jedoch auf Erkrankungen hinweisen.

Geschwollene Beine: Ursachen der Beschwerden

Je nachdem, ob nur ein Bein oder beide Beine geschwollen sind, kommen verschiedene Krankheiten als Ursache infrage. Dazu gehören etwa Venenerkrankungen, Organ- und Hormonstörungen. Meist zeigt sich die Schwellung in den Unterschenkeln und Knöcheln. Manchmal ist aber auch das ganze Bein betroffen.

Ursachen für geschwollene Beine oder Knöchel einseitig

Wenn die Schwellung nur in einem Bein auftritt, kommen diese Ursachen dafür infrage:

  • Flüssigkeitsansammlung (Lymphödem), zum Beispiel infolge einer Operation oder angeboren

  • Bakterielle Infektion, zum Beispiel durch Verletzungen

  • Durchblutungsstörung in den Arterien (Ischämie)

  • selten: Tumor

Ursachen für geschwollene Beine oder Knöchel beidseitig

Beidseitig geschwollene Beine können folgende Ursachen haben:

  • Bewegungsmangel

  • Hormonschwankungen vor der Periode oder in der Schwangerschaft

  • Hormonstörungen, zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktion, Nebennierenerkrankung

  • Organstörungen, zum Beispiel Herz- oder Nierenschwäche, Lebererkrankung

  • Allergische Reaktion, zum Beispiel im Rahmen einer Nahrungsmittelallergie

  • Nebenwirkungen von Medikamenten, zum Beispiel entwässernde oder kortisonhaltige Mittel

Wie bei einseitigen Schwellungen können auch bei beidseitig geschwollenen Beinen Lymphödeme die Beschwerden auslösen.

Weil geschwollene Beine auch Symptom einer Thrombose sein können, die im Extremfall sogar lebensgefährlich ist, sollte man Beschwerden frühzeitig ärztlich abklären lassen.

Dicke Beine durch Venenprobleme

Geschwollene Beine können auch erste Anzeichen einer chronischen Venenerkrankung sein. Darunter versteht man vorwiegend das Krampfaderleiden (Varikose) und die Chronische Venöse Insuffizienz (CVI).

Bei der Varikose funktionieren die Venenklappen in den Beinen nicht mehr richtig. Diese Klappen öffnen sich für das Blut, das in Richtung Herz fließt und blockieren den Rückfluss zum Fuß. Sie sind notwendig, damit das Blut entgegen der Schwerkraft aus den Beinen zurück zum Herzen gepumpt werden kann. Funktionieren die Venenklappen nicht, sackt das Blut zurück in die Beine. Die Adern leiern aus und werden als Krampfadern sichtbar.

In der Folge kann es zu Beschwerden wie Schweregefühl und Schmerzen in den Beinen kommen. Außerdem können Schwellungen der Beine (Ödeme), Hautveränderungen und ein Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris) auftreten. Diese bleibenden Veränderungen werden als Chronische Venöse Insuffizienz (CVI) zusammengefasst.

Therapie bei geschwollenen Beinen durch Venenerkrankungen

Mediziner:innen haben sich in puncto Venenerkrankungen auf einen Konsens geeinigt: Die Therapie soll im Idealfall auf mehreren Säulen basieren. Dabei wird auf verschiedene Methoden zurückgegriffen, die entweder einzeln oder in Kombination eingesetzt werden – immer im Interesse der Patient:innen. Prinzipiell stehen dabei drei unterschiedliche Behandlungsmethoden zur Verfügung:

  • Kompression: Betroffene sollten Kompressionsstrümpfe oder einen Kompressionsverband tragen. Das drückt die Venen von außen zusammen. Dadurch schließen die Venenklappen wieder richtig und das Blut kann zum Herzen zurückfließen. Diese Behandlung belastet den Körper in keiner Form.

  • Medikamente: Venenmittel eignen sich vor allem für Menschen, die sich nicht operieren lassen möchten oder die trotz OP weiter Beschwerden haben.

  • Invasive Maßnahmen: Um Krampfadern zu beseitigen, gibt es verschiedene Methoden. Dazu zählen zum Beispiel das Veröden (Sklerosierung), das Herausziehen (Stripping) und die Laser-Therapie. Für diese Eingriffe ist der Winter ideal, denn anschließend müssen einige Monate Kompressionsstrümpfe getragen werden.

Geschwollene Beine: Was tun?

Bei leichten Beschwerden, die etwa nach einem warmen Tag auftreten, an dem viel gestanden wurde, helfen folgende Akut-Tipps:  

  • Ausziehen: Unbequeme und zu enge Schuhe und Strümpfe behindern den Blutfluss, auch hohe Absätze belasten die Venen. Schuhe ausziehen oder zumindest wechseln, bringt daher meist schnell Erleichterung.

  • Abkühlen: Füße und Beine von unten nach oben mit kaltem Wasser abduschen. Das verengt die Gefäße und lässt weniger Blut in den Beinen versacken.

  • Hochlegen: Ob nur kurz zwischendurch oder mithilfe eines Kissens über Nacht: Hochlegen begünstigt den Blutrückfluss.

Treten geschwollene Beine plötzlich oder immer wieder auf, sollte die Ursache medizinisch abgeklärt werden – dasselbe gilt bei einseitigen Schwellungen, begleitenden Schmerzen und Hautveränderungen.