Gerstenkorn-Therapie ist nicht immer nötig

Aus der Serie: Gerstenkorn

In vielen Fällen ist es nicht erforderlich, ein Gerstenkorn zu behandeln. Vor allem äußere Gerstenkörner heilen nach wenigen Tagen oft von alleine ohne Therapie ab. Größere Gerstenkörner öffnen sich dabei, sodass der enthaltene Eiter abfließen kann und sich die Entzündung zurückbildet. Trockene Wärme, zum Beispiel Rotlicht, kann diesen Vorgang beschleunigen.

In manchen Fällen kann der Arzt zur Gerstenkorn-Therapie ein örtliches Antibiotikum, zum Beispiel eine Augensalbe oder Augentropfen, verschreiben, damit die Beschwerden schneller abklingen und sich die Entzündung nicht ausbreitet. Vor allem bei einem inneren Gerstenkorn kommt es sonst leicht zu einer Bindehautentzündung. In schweren Fällen kann sich die Entzündung auch auf die ganze Augenhöhle ausbreiten.

Gründliches Händewaschen bei Gerstenkorn unerlässlich
Gründliches und häufiges Händewaschen ist für Menschen, die an einem Gerstenkorn leiden, besonders wichtig Foto: Fotolia

Nur wenn sich das Gerstenkorn nicht von alleine öffnet und der Druckschmerz am betroffenen Auge immer größer wird, muss der Arzt das Gerstenkorn zur Therapie unter örtlicher Betäubung mit einem kleinen Stich öffnen. Auf keinen Fall sollte man versuchen, das Gerstenkorn selbst zu öffnen oder den Eiter auszudrücken. Der Eingriff muss unter keimfreien Bedingungen erfolgen, da sonst eine hartnäckige Entzündung entstehen kann.

Leidet man an einem Gerstenkorn, ist zur Therapie außerdem eine gründliche Hygiene besonders wichtig. Betroffene sollten das Auge nach Möglichkeit nicht mit den Händen berühren oder daran kratzen. Bricht das Gerstenkorn vorzeitig auf, besteht die Gefahr, dass die darin enthaltenen Bakterien sich ausbreiten und die Entzündung auch andere Teile des Auges befällt. Außerdem ist es ratsam, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Die Bakterien, die die Infektion verursachen, sind ansteckend und können mit den Händen sehr leicht auf das gesunde Auge übertragen werden.