Gelbsucht-Ursachen hängen vom Entstehungsort der Krankheit ab
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Die Gelbsucht-Ursachen unterscheiden sich je nach ihrem Entstehungsort. Welche das sind, welche Formen der Gelbsucht es gibt und wie die Krankheit behandelt wird, erklärt PraxisVITA.
Gelbsucht-Ursachen: Mediziner unterscheiden zwischen drei Gelbsucht-Formen
- Prähepatischer Ikterus (Hämolytischer Ikterus) als eine der Gelbsucht-Ursachen: Bei dieser Form der Gelbsucht liegt die Ursache „vor“ (prä) der Leber, meist handelt es sich um Erkrankungen des Blutes: Durch einen verstärkten Abbau roter Blutkörperchen (Hämolyse) entsteht zu viel Bilirubin, das nicht von der Leber aufgenommen werden kann und sich im Blut und anschließend im Gewebe ablagert. Auslöser sind meist Infektionen, Vergiftungen, übermäßige Reaktionen des Immunsystems oder Erkrankungen der roten Blutkörperchen.
- Intrahepatischer Ikterus: Dabei ist die Leber direkt („intra“) betroffen. Ursachen sind zum Beispiel Entzündungen der Leber durch Infektionen mit Hepatitis-Viren oder Malaria, die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente oder schädliche Giftstoffe. Chronische Lebererkrankungen (wie Leberzirrhose) können ebenfalls zu einer Gelbsucht führen: Sie schädigen die Leber, sodass nicht mehr genügend gesundes Lebergewebe vorhanden ist, um das Bilirubin in ausreichender Menge weiterzuverarbeiten. Auch angeborene Erkrankungen, sogenannte familiäre Hyperbilirubinämie-Syndrome, lösen diese Form der Gelbsucht aus.
- Posthepatischer Ikterus (auch Verschlussikterus oder Obstruktionsikterus genannt): Ursachen hierfür sind Erkrankungen wie Gallensteine oder Tumoren, die den Abfluss der Gallenflüssigkeit aus den Gallengängen stören, die dann ins Blut übertritt. Gallensteine können zum Beispiel aus der Gallenblase in den Gallengang wandern, den Abfluss der Gallenflüssigkeit behindern und so eine schmerzhafte Gallenkolik auslösen.

Meist ist Gelbsucht harmlos
Bei rund fünf Prozent der Bevölkerung tritt das sogenannte Gilbert-Meulengracht-Syndrom, auch Morbus Meulengracht genannt, auf. Dabei handelt es sich um einen Gendefekt, der zu leicht erhöhten Bilirubin-Werten im Blut führt. Diese Stoffwechselstörung verläuft meist symptomlos, selten färbt sich die Haut bei Betroffenen vorübergehend gelblich, weshalb die Erkrankung zu den Gelbsucht-Ursachen zählt. Diese Form der Gelbsucht ist jedoch harmlos und bedarf keiner Behandlung.
60 Prozent der Neugeborenen haben Gelbsucht
Bei Neugeborenen tritt häufig die sogenannte Neugeborenen-Gelbsucht (Neugeborenen-Ikterus) auf. Sie kommt bei bis zu 60 Prozent der Neugeborenen vor. In den ersten fünf bis sieben Lebenstagen steigt bei ihnen der Bilirubin-Spiegel oft stetig an. Ursache der Neugeborenen-Gelbsucht ist eine Anpassungsstörung der Leber in den ersten Lebenstagen. In den meisten Fällen ist diese Gelbsucht harmlos, manchmal muss sie aber behandelt werden, damit das Gehirn des Neugeborenen keinen Schaden nimmt.