Gelber Schnupfen: Was gelbes Nasensekret bedeutet
Bei gelbem Schnupfen wird oft an eine bakterielle Infektion gedacht. Jedoch sollten Antibiotika nicht vorschnell eingenommen werden. Entscheidend sind die Begleitsymptome.
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Während eines Schnupfens kann das Nasensekret verschiedene Farben annehmen – und die sagt viel über die Erkrankung aus. So kann gelber Schnupfen mitunter auf eine Superinfektion hindeuten, aber nicht immer.
Was ist gelber Schnupfen?
Von einem Schnupfen (akute Rhinitis) sprichen Mediziner:innen, wenn die Nasenschleimhaut entzündet ist. Das passiert, wenn Viren oder Bakterien in die Nase gelangen und sich dort vermehren. Sobald das Immunsystem anfängt die Viren zu bekämpfen, schwellen die Schleimhäute in der Nase an und sondern mehr Sekret ab. Das hat den Zweck, die Krankheitserreger aus der Nase zu befördern.
Ist das Nasensekret gelb, steckt in der Regel eine virale oder bakterielle Infektion dahinter. Das bedeutet, dass gelber Schnupfen nie das einzige Symptom ist, sondern von anderen Erkältungs- oder Grippesymptomen begleitet wird, wie Husten, Gliederschmerzen und Fieber.
Kann gelber Schleim aus der Nase ohne Erkältung auftreten?
Schleim in der Nase muss nicht mit einem grippalen Infekt einhergehen: Eine laufende Nase kann eine allergische Reaktion darstellen oder eine Folge von Alkoholkonsum sein, da Alkohol die Nasenschleimhaut anschwellen lässt. Aber speziell gelber Schleim entwickelt sich lediglich im Rahmen von Atemwegsinfektionen.
Schnupfen mit gelbem Schleim: Woraus besteht gelbes Nasensekret?
Gelber Schnupfen kommt besonders häufig bei einem viral bedingten Infekt vor, der schon weiter fortgeschritten ist. In der Anfangsphase ist das Sekret durchsichtig und flüssig – es besteht dann hauptsächlich aus Wasser, Proteinen und Elektrolyten.
Im späteren Krankheitsverlauf bildet sich zäher gelber Schleim in der Nase, weil sich die Zusammensetzung des Nasensekrets verändert. Verantwortlich für die gelbe Farbe sind abgetötete Krankheitserreger, Enzyme und vor allem weiße Blutkörperchen (Leukozyten), die zur Krankheitsabwehr eingesetzt werden. Somit ist gelber Schleim ein Anzeichen dafür, dass das Immunsystem auf Hochtouren läuft.
Gelber Schleim aus Nase: Sind es Bakterien oder Viren?
Früher wurden bei gelbem Auswurf aus der Nase oftmals vorschnell Antibiotika verschrieben, weil die gelbe Farbe als Beweis für eine bakterielle Infektion bzw. eine Superinfektion gedeutet wurde. Heute weiß man, dass die Farbe des Nasensekrets allein kein zuverlässiges Kriterium für eine Antibiotika-Einnahme darstellt.
Bakterien tummeln sich öfter in gelblich verfärbtem Schleim als in durchsichtigem oder weißem Nasensekret. Daraus lässt sich jedoch nicht den Schluss ziehen, dass Bakterien immer in gelbem Schleim vorhanden sind.
Erst, wenn es zusätzlich zum veränderten Nasensekret zu einem ausgeprägten Krankheitsgefühl, Hals- und Ohrenschmerzen oder Fieber kommt, deutet das auf eine bakterielle Infektion hin. Auch ein eitriger Geruch des Schleims und gelber Auswurf beim Husten können ein Indiz dafür sein.
Eine Superinfektion liegt vor, wenn zu einem viralen Infekt eine bakterielle Infektion hinzukommt. Je länger die Erkältung andauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für eine Superinfektion.
Nasensekret ist gelb bei bakterieller Infektion
Stecken im Nasensekret Bakterien und wird der Infekt verschleppt, kann der gelbe Schnupfen in schwerere Erkrankungen übergehen. So kann eine eitrige Nasennebenhöhlenentzündung entstehen, die Kopf- und Gesichtsschmerzen verursacht. Wenn die Bakterien noch weiter nach oben vordringen, ist auch eine Stirnhöhlenentzündung möglich, eine Form der Nasennebenhöhlenentzündung. Neben starkem Schnupfen macht sich die Entzündung durch Schmerzen im Stirnbereich bemerkbar.
Was bedeutet dunkelgelber Schleim in der Nase?
Das Immunsystem kann sich in der Nacht, wenn der Körper ruht, stärker auf die Krankheitsabwehr konzentrieren. Deswegen bauen sich nachts mehr weiße Blutkörperchen in der Nase auf. Weil die Abwehrzellen das Nasensekret gelb verfärben, kann der Schleim am Morgen eine dunklere Farbe aufweisen. Leuchtend gelbes Nasensekret weist hingegen auf eine niedrigere Konzentration von Abwehrzellen in der Nase hin.
Ist gelber Schleim in der Nase ansteckend?
Da Schnupfen mit gelbem Schleim die Folge einer viralen oder bakteriellen Infektion ist, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, andere anzustecken. Im Falle eines viral bedingten Infekts ist die Ansteckungsgefahr in den ersten drei Tagen am größten – wenn sich gelblicher Schleim in der Nase bildet, ist der Infekt bereits weiter fortgeschritten und somit weniger ansteckend.
Bei einem bakteriellen Infekt tritt gelber Schnupfen auch im akuten Stadium auf – das Risiko einer Tröpfchen- oder Schmierinfektion ist für andere somit höher als bei viral bedingtem gelbem Schnupfen.
Erkältung mit gelbem Schleim – wann muss ich zum Arzt?
Normalerweise klingt ein viraler Infekt nach sieben bis zehn Tagen ab; die akute Phase ist nach etwa drei Tagen überstanden. Dann gehen die Symptome langsam zurück. Ändert sich die Farbe des Nasensekrets über den Krankheitsverlauf hinweg von weißlich-durchsichtig zu gelb, ist das noch kein Grund zur Sorge.
Doch wenn der Infekt nicht abklingt, die Symptome stärker werden oder neue hinzukommen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Liegt eine Superinfektion vor, müssen abhängig von der Schwere der Symptome Antibiotika eingesetzt werden.
Gelber Schleim aus der Nase: Mit Hausmitteln Schnupfen loswerden
Schnupfen mit gelbem Schleim kann schneller abheilen, wenn Hausmittel eingesetzt werden – entweder ergänzend zu einer medikamentösen Behandlung oder als einzige Behandlungsmethode, wenn keine (zusätzliche) bakterielle Infektion vorliegt. Halten Sie hier am besten Rücksprache mit dem Arzt bzw. der Ärztin.
Die wichtigste und simpelste Maßnahme, um schnell gelben Schnupfen loszuwerden, ist es, viel zu trinken. Erkältete sollten täglich mindestens zwei Liter stilles Wasser oder ungesüßten Tee zu sich nehmen, da die Flüssigkeit die Schleimhäute befeuchtet und so eine normale Funktion des Immunsystems gewährleistet. Als Tee eignen sich vor allem Kamille, Thymian und Salbei.
Gegen zähflüssigen Schleim in der Nase helfen zudem Wasserbäder mit Meersalz oder Kamille.
So stellen Sie ein Wasserbad her:
In einem Topf oder eine Schale mit heißem Wasser Meersalz (neun Gramm Salz auf ein Liter) einrühren.
Oder eine Handvoll getrockneter Kamillenblüten mit einem Liter Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen.
Anschließend das Gesicht über den Topf (oder die Schale) halten, damit der Wasserdampf in die Nase ziehen kann.
Eine Alternative zu Wasserbädern sind Kochsalz-Inhalationen mit speziellen Inhalationsgeräten aus der Apotheke. Sie zerstäuben die Flüssigkeit in feinste Tropfen. Vor allem bei einer verstopften Nase können sie Abhilfe schaffen. Auch Nasenduschen fördern den Nasenausfluss und helfen so, gelben Schnupfen schneller loszuwerden.
- Atemwegsinfektionen, in: infektionsschutz.de
- Atemwegsinfektionen: Viral oder bakteriell – differenziert therapieren, in: ärzteblatt.de