Gefahr Schlaganfall beim Friseur

Für eine 48-jährige US-Amerikanerin wurde ein Friseurbesuch beinahe zur Todesfalle: Beim Haare waschen bildete sich ein Blutgerinnsel, das später einen Schlaganfall auslöste.
Zurücklehnen, Augen schließen und die Kopfmassage genießen: Ein Friseurbesuch ist für viele eine wohltuende Auszeit vom stressigen Alltagsleben. Und wer rechnet in dieser kuscheligen Atmosphäre schon damit, dass sein Leben in Gefahr ist?
Für Elizabeth Smith (48) aus San Diego wurde ein Friseurbesuch zum Verhängnis. Sie ließ sich die Haare waschen und stylen – und acht Tage später entwickelte sie plötzlich ungewöhnliche Symptome. Sie begannen mit einem Schwächegefühl in ihrem linken Arm und Bein, das so stark wurde, dass sie nicht mehr laufen konnte. Später kamen Übelkeit und Erbrechen dazu. Die Diagnose: Schlaganfall. Untersuchungen mit Computertomographie (CT) zeigten, dass eine von Smith’s Arterien im Nacken beschädigt worden war. Smith's Ärzte vermuteten, dass das beim Haare waschen während ihres Friseurbesuchs zwei Wochen zuvor passiert war.
Das „beauty palor stroke syndrom“
Ein Schlaganfall beim Haare waschen – das kommt zwar extrem selten vor, aber dennoch häufig genug, dass es einen eigenen Namen für dieses Phänomen gibt: das „beauty palor stroke syndrome“, den Schönheitssalon-Schlaganfall. Dieser kann entstehen, wenn der Friseur die Haare eines Kunden in einem speziellen Waschbecken wäscht und der Kunde den Kopf zu stark zurücklehnt – dabei kann die Blutzufuhr in den Nackenarterien gestoppt werden, die Arterien können Schaden nehmen. So kann sich ein Blutgerinnsel bilden, das im schlimmsten Fall zu einem Schlaganfall führt.
Zwei Jahre nach dem Vorfall leidet Elizabeth Smith immer noch an Gleichgewichtsproblemen, Schwächegefühlen und Sehstörungen. Das Gerinnsel in ihrem Kopf ist noch vorhanden. Sie hofft jeden Tag, dass es sich nicht bewegt – denn das könnte tödlich für sie enden.
Vorsicht bei Gefäßproblemen
Die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls durch Haare waschen ist extrem gering – aufpassen sollten aber Menschen, die generell an Gefäßproblemen leiden. Beispielsweise Patienten mit Bluthochdruck, Arteriosklerose oder einer zurückliegenden Thrombose sollten spezielle Vorkehrungen treffen: Eine Schaumstoffrolle oder ein Handtuch im Nacken beim Haare waschen minimiert das Risiko – und macht die Wohlfühlbehandlung sogar noch angenehmer.
- Was ist ein Schlaganfall und wie wird er behandelt?
- Schlaganfall vorbeugen – die 10 wichtigsten Tipps
- Anzeichen für Schlaganfall: Achten Sie auf diese Symptome
- Schlaganfall bei Frauen: So einfach lässt sich das Risiko senken
- Ischämischer Schlaganfall: Forscher entdecken geheime Erneuerungskräfte
- Schlaganfall bei Kindern: Warum die Diagnose so schwierig ist
- Blutgerinnsel im Kopf: Kann man einen Schlaganfall wegsaugen?