Tödlicher Karussell-Unfall: Wie gefährlich sind Fahrgeschäfte?
In Emden kam es bei einem Volksfest zu einem tödlichen Unfall. Eine Frau starb, nachdem sie in einem Karussell tödlich verletzt wurde. Was bleibt, ist die Frage, wie gefährlich Fahrgeschäfte wie Achterbahnen und Co. überhaupt sind? Diese Gesundheitsrisiken werden oft unterschätzt.

Emden: Frau durch Karussell tödlich verletzt
Eigentlich sollte ein Besuch bei einem Volksfest Spaß bringen und im besten Fall für jede Menge Adrenalin sorgen. Doch ein Kirmesbesuch mit Karussell- und Achterbahn-Fahrten ist auch mit einem gewissen Risiko verbunden. Wie gefährlich Fahrgeschäfte sein können, zeigt ein aktuell tragischer Fall aus Emden.
Auf dem Matjesfest kam es zu einem tragischen Todesfall, bei dem eine 18-jährige Angestellte tödlich verunglückte. Wie die Polizei am vergangenen Sonntag mitteilte, geriet eine "18-jährige Angestellte eines Fahrgeschäfts" zwischen den Boden und das Fahrgeschäft, als dieses noch in Fahrt war. Die Frau verstarb kurz nach dem Unfall im Krankenhaus, berichtet unter anderem der "Spiegel". Das Fahrgeschäft wurde kurz nach dem Unfall abgebaut. Marktleiter Uwe Hellmann berichtet gegenüber dem "NDR" über den Vorfall. Demnach habe die Frau sich nach einer verlorenen Brille gebückt, als sie von der Gondel des Fahrgeschäfts getroffen wurde.
Bei dem betreffenden Fahrgeschäft handelte es sich um eine Schiffschaukel. Untersuchungen des Gewerbeaufsichtsamts konnten jedoch keine technischen Mängel am Fahrgeschäft feststellen.
Es ist nicht der erste Unfall, der sich auf einem Volksfest ereignet. 2018 wurde ein Mitarbeiter des Hamburger Doms bei einer Achterbahn-Testfahrt von dem Fahrgeschäft erfasst und verstarb anschließend.
Solch tragische Unfälle sind trotz des traurigen Ausgangs jedoch Einzelfälle in Deutschland. Dennoch gibt es Gesundheitsgefahren, die immer wieder unterschätzt werden. So endet ein Jahrmarkt-Besuch nicht selten mit einer ärztlichen Behandlung.
Gefährliche Fahrgeschäfte: Wo der Spaß aufhört
In Deutschland locken jedes Jahr Jahrmärkte, Volksfeste oder Freizeitparks Hunderttausende in die aufregendsten Fahrgeschäfte. Von der Achterbahn über Karussells bis hin zu Freifalltürmen ist für alt und jung alles dabei. Und jedes Jahr werden die Adrenalin-Attraktionen höher, schneller und rasanter. Doch mit diesem Trend gehen Gesundheitsgefahren einher – und allzu oft endet der Spaß mit den „fliegenden Bauten“ beim Arzt oder im Krankenhaus. Wir zeigen Ihnen in einer Bildergalerie, was Sie beachten sollten.
Eine Studie zeigt, dass in München während des Oktoberfests die Patientenzahlen bei Orthopäden um rund 20 Prozent zunehmen. Grund dafür sind nach Aussagen der Forscher größtenteils die Fahrgeschäfte auf der Theresienwiese, wo seit 1810 das Oktoberfest stattfindet. Denn die Attraktionen – wie z.B. Achterbahnen oder multirotierende Karussells – sind nicht nur ein großer Spaßfaktor, sondern auch eine echte Gesundheitsgefahr.
Wie gefährlich sind Achterbahnen und Co.? Rein technisch ist man sicher
Rein technisch muss man sich in Deutschland bei der Benutzung der sogenannten „fliegenden Bauten“ im Grunde wenig Gedanken machen, denn sie alle werden von speziell ausgebildeten TÜV-Prüfern vor Inbetriebnahme nach einer strengen Kontrolle abgenommen. Zudem tun die Betreiber besonders bei rasanten Fahrgeschäften mit beispielsweise modernen Schalensitzen oder Sicherheitsbügeln viel, um ein Maximum an Sicherheit zu garantieren.
Dennoch kommt es trotz aller Vorkehrungen immer wieder zu Verletzungen bei Besuchern von Volksfesten und Freizeitparks, weswegen gewisse Verhaltensregeln unbedingt beachtet werden sollten.
Warnhinweise ernstnehmen
An allen amtlich zugelassenen Fahrgeschäften sind in der Regel konkrete Warnhinweise angebracht, die unbedingt beachtet werden müssen. Wenn die Passagiere einer Achterbahn nicht größer als 1,90 Meter sein sollen, gewisse Attraktionen nur für Kinder über 12 Jahren zugelassen sind oder Besucher mit Herzleiden vor der Benutzung von Freifalltürmen gewarnt werden, dann hat das in der Regel Gründe, die man ernst nehmen sollte. Besonders Eltern sind dazu angehalten, ihre Kinder nur in geeignete Aufbauten einsteigen zu lassen.
Und natürlich darf es ein bisschen Nervenkitzel sein. Aber Menschen, die von vornherein Angst haben – z.B. vor einer Hang-over-Achterbahn –, sollten sich keinesfalls zu einer Fahrt überreden lassen. Die meisten Verletzungen ereignen sich, wenn Angst und Panik im Spiel sind. Dann ist der Körper verspannt – Zerrungen und andere schmerzhafte Blessuren sind die Folge.
Welche Gesundheitsrisiken genau von den Fahrgeschäften ausgehen, erfahren Sie in der folgenden Bildergalerie.