Gedächtnistraining für mentale Leistungsfähigkeit

Kinder schlagen Erwachsene meist beim Kartenspielen, weil sie noch in Bildern denken. Als Gedächtnistraining sollten wir darum versuchen, es ihnen nachzutun

Immer wieder vergessen wir im Alltag Dinge. Mit diesem einfachen Gedächtnistraining steigern Sie Ihre Merkfähigkeit.

Egal, ob wir 30 oder 80 sind: Unser Gedächtnis kann grundsätzlich in jedem Alter Höchstleistungen bringen. Das Gehirn funktioniert wie ein Muskel – man kann es trainieren. Davon ist Gedächtnistrainer Oliver Geisselhart überzeugt: „Wir müssen nur lernen, es richtig zu benutzen.“ Hier kommen seine besten Tipps für ein wirksames Gedächtnistraining.


Gedächtnistraining Schritt 1: In Bildern denken

Wer gegen Kinder im Vorschulalter Memory spielt, verliert. Sie prägen sich die Karten viel besser ein als Erwachsene. Warum? „Weil Kinder noch in Bildern denken. Im Lauf der Schulzeit wird uns das abtrainiert“, sagt Geisselhart. Wir lernen stattdessen, logische Zusammenhänge herzustellen. Als Gedächtnistraining empfiehlt der Experte, sich Zahlen als Symbole vorzustellen. Die Form der Null ähnelt zum Beispiel einem Ei, die Eins einer Kerze, die Acht einer Sanduhr. Die Fünf können wir uns – aufgrund der fünf Finger – als Hand denken.



Oliver Geisselhart
Gedächtnistrainer Oliver Geisselhart: „Wir müssen nur lernen, unser Gehirn richtig zu benutzen.“ Foto: Imago

Gedächtnistraining Schritt 2: Geschichten erfinden

Als Gedächtnistraining können wir diese Bilder nun spielerisch verwenden: Angenommen, unsere neue Karte für den Bankautomaten hat die PIN-Nummer 8501: „Dazu denken wir uns eine Geschichte aus, in der wir die Zahlen in richtiger Reihenfolge durch Bilder ersetzen“, erklärt Geisselhart. Sie sollte wie ein Minifilm vor unserem inneren Auge ablaufen. Zum Beispiel so: Wir wollen Geld abheben. Auf dem Automat steht eine Sanduhr (8). Mit der rechten Hand (5) nehmen wir die Sanduhr weg. Stattdessen legen wir ein Ei (0) auf den Automaten, stellen eine Kerze (1) dazu und zünden sie an.



Gedächtnistraining Schritt 3: Richtig üben



„Anwendung macht den Meister“, sagt Oliver Geisselhart. „Versuchen Sie, die Übung so oft wie möglich in den Alltag einzubauen.“ Wir können Wartezeiten beim Arzt für ein Gedächtnistraining nutzen und uns Minifilme ausdenken – und immer wieder durchspielen.



Gedächtnistraining im Wartezimmer
Wartezeiten beim Arzt lassen sich optimal für ein Gedächtnistraining nutzen, z.B. indem wir uns Minifilme ausdenken – und immer wieder durchspielen Foto: istock

Gedächtnistraining – Buchtipp

Mit einfachem Gedächtnistraining die Merkfähigkeit um ein Vielfaches steigern und sich einfach alles merken: „Kopf oder Zettel“, Oliver Geisselhart, Gabal Verlag