Geburtswehen – wie erkenne ich sie?

Geburtswehen
Woran erkenne ich eigentlich Geburtswehen? PraxisVITA verrät, was Sie wissen sollten Foto: fotostorm/iStock

Vor allem während der ersten Schwangerschaft stellen sich Frauen häufig die Frage: Woran erkenne ich Geburtswehen? Damit Sie sich bestmöglich auf die Geburt vorbereiten können, beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen rund um das Thema Geburtswehen.

Was sind Wehen?

Der Begriff der Wehe bezeichnet das rhythmische, schmerzhafte Zusammenziehen der Gebärmutter während der Geburt. Die Muskulatur zieht sich zusammen und wird hart – das hilft dem Kind, in die richtige Position zu gelangen. Wehen bereiten den schützenden Muttermund auf den Start der Geburt vor und schieben das Baby in die richtige Richtung.

Es gibt unterschiedliche Arten von Wehen. Diese können zum Beispiel auch zu Trainingszwecken der Gebärmutter und zu einem früheren Zeitpunkt der Schwangerschaft auftreten. Manchmal handelt es sich auch vorzeitige Wehen, welche im Ernstfall zu einer Frühgeburt führen können. Nach der Geburt kann es zu sogenannten Nachwehen kommen. Auf diese Weise wird die Nachgeburt ausgestoßen und Blutgefäße sowie Gebärmutter ziehen sich wieder zusammen.   

Geburtswehen – was passiert da genau im Körper?

Treten Geburtswehen auf, so wirkt sich das auf den Muttermund aus: Er wird weicher und der Gebärmutterhals verkürzt sich. Doch vor den richtigen Geburtswehen gibt es oftmals bestimmte Vorboten: Zunächst spannt sich die Muskulatur des oberen Bereiches der Gebärmutter an. Diese Anspannung breitet sich wellenförmig nach unten hin aus, bis hin zum Muttermund. Wenn sie nachlässt, entspannt sich die Gebärmutter wieder. Man unterscheidet folgende Phasen der Geburtswehen:

  • Eröffnungswehen: Diese Wehen leiten die Geburt ein und erweitern den Muttermund auf bis zu zehn Zentimeter.
  • Presswehen: Sie schieben das Baby in Richtung Beckenausgang und dann durch die Scheide der Mutter.
  • Nachgeburtswehen: Nach der Geburt sorgen diese Wehen dafür, dass die Plazenta abgestoßen und ausgeschieden wird.
  • Nachwehen: Sie helfen dem Körper dabei, die Gebärmutter zurückzubilden und eventuelle Blutungen zu stillen.      

Geburtswehen
Geburtswehen werden von Frau zu Frau unterschiedlich wahrgenommen. Gerade deshalb ist es für viele Frauen bei ihrer ersten Schwangerschaft schwer, die "richtigen" Wehen zu erkennen Foto: ljubaphoto/iStock

Wie erkenne ich Geburtswehen?

Jede Frau empfindet Geburtswehen auf unterschiedliche Art. Doch abseits subjektiver Empfindungen sprechen diese Anzeichen für das Vorhandensein von Geburtswehen:

  • Die Wehen dauern länger als 30 Sekunden und kehren in regelmäßigen Abständen in gleicher Stärke wieder
  • Bei Geburtswehen werden die Pausen mit fortschreitender Zeit kürzer. Oft fangen sie mit 20- bis 30-minütigen Abständen an. Später verkürzen sich diese auf unter zehn Minuten. Sobald dies eintritt, sollte mit der zeitnahen Öffnung des Muttermundes gerechten werden
  • Leichte Blutungen können auf die Öffnung des Muttermundes hinweisen
  • Auch ziehende Schmerzen im Unterleib und/oder im Rücken können zusammen mit den bereits erwähnten Anzeichen auf Geburtswehen hindeuten
  • Die Fruchtblase platzt. Nach einem Blasensprung dauert es nicht mehr lange bis zur Geburt des Kindes
  • Häufig verspüren Frauen kurz vor der Geburt den Drang, alles perfekt für das Baby vorzubereiten. Wäsche falten, Windeln bereit legen, Wände dekorieren: Hier spricht man auch vom sogenannten Nestbautrieb

Wie fühlen sich Geburtswehen an?

Die Schmerzen von Geburtswehen empfindet jede Frau anders. Bei der einen sind sie kaum auszuhalten, bei der anderen gar nicht so schlimm. Demnach sind auch die Beschreibungen von Geburtswehen von Frau zu Frau unterschiedlich.

Viele Mütter beschreiben ihre Wehen ähnlich wie Menstruationsschmerzen, jedoch um einiges stärker. Auch von starken Rücken- und Bauchschmerzen ist oft die Rede. Andere wiederum berichten von einem Energiestoß, der sich durch einen scharfen Schmerz oder ein intensives Stechen im Unterleib äußert.

Erstaunlich: Wehen schmerzen nur, wenn sie wirklich da sind. Das ist eine richtige Besonderheit, denn normalerweise ebben Schmerzen langsam ab. Nach einer Wehe setzt der Schmerz bis zur nächsten Wehe einfach aus.

Säugling
Ist das Kind erst einmal auf der Welt, sind die Schmerzen der Geburt oft auch schnell vergessen Foto: narvikk/iStock

Was soll ich tun, wenn ich mir unsicher bin?

Vor allem beim ersten Baby wissen viele Frauen nicht, wie sie die Signale ihres Körpers einordnen sollen. Doch sobald einige der Anzeichen auftreten, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme informieren. Rufen Sie auch gerne im Krankenhaus an. Die Hebammen vor Ort können Sie beraten. Es ist auch möglich, in die Klinik zu fahren und vor Ort um Rat zu bitten. Manchen Frauen haben dann ein besseres Gefühl – auch wenn sie eventuell wieder nach Hause geschickt werden. Im Krankenhaus kann mit dem CTG und anderen Untersuchungen gemessen werden, ob eine Wehentätigkeit vorhanden ist und ob sich der Muttermund schon öffnet.

Video: Warum man die Nabelschnur nicht direkt nach der Geburt durchtrennen sollte

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