Gastritis: Wenn der Magen sich selbst bekämpft
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Experten raten: Wer Probleme mit dem Magen hat, sollte sie ernst nehmen. Denn es kann eine Infektion dahinter stecken. Bei einer Gastritis greift der Magensaft die Magenwände an und es kommt zu einer Entzündung der Magenschleimhaut.
Wer hatte nicht schon mal Magenschmerzen, litt unter Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen? Meist ist das nicht weiter schlimm, denn die Beschwerden verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Aber oft ist das Leiden hartnäckig, wird zu einer dauernden Belastung, die als Gastritis, Reizmagen oder Managerkrankheit beschrieben wird. Stress lautet häufig die Diagnose – aber Studien kommen zu einem anderen Ergebnis.
Gastritis: Entzündung der Magenschleimhaut
Unser Magen produziert Magensaft, eine Flüssigkeit, die aus Salzsäure, Pepsin (einem Enzym), Wasser und Schleim besteht. Sie hilft der Verdauung und bildet durch ihre starke Säure eine wirksame Schranke gegen unerwünschte Eindringlinge wie Bakterien. Damit sich der Magen nicht selbst verdaut, schützt sich seine Oberfläche durch eine dünne, aber undurchdringliche Schleimschicht, die aus den Nebenzellen gebildet wird. Wenn dieser Schutzschild versagt, greift der Magensaft die Magenwände an. Die Folge sind Entzündungen der Magenschleimhaut, die als akute oder chronische Gastritis auftreten können. Häufige Ursachen sind Stress, Alkohol oder Medikamente. Eine akute Gastritis tritt heftig und plötzlich auf, heilt aber in der Regel vollständig aus. Eine chronische Gastritis ist charakterisiert durch einen wochen-, häufig sogar jahrelangen Verlauf mit wechselnden Beschwerden. Ausgelöst wird sie oft durch eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori. 33 Millionen Deutsche sind schätzungsweise mit dem Bakterium infiziert – oft ohne es zu wissen. So sind 95 Prozent der Zwölffingerdarm- und circa 80 Prozent der Magengeschwüre das Werk von Helicobacter. Und: Der Magenkeim erhöht das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, um das 20- bis 30-fache.

Helicobacter: Unerwünschter Gast
Vor einigen Jahren spürten australische Forscher den Winzling auf. Die Entdeckung war eine medizinische Sensation, denn es galt bis dahin als sicher, dass im sauren Magensaft keine Bakterien überleben können. Aber der Helicobacter macht nicht nur die Magensäure unwirksam, sondern er trickst auch die Körperabwehr aus und nistet sich als Dauergast in der Magenschleimhaut ein. Ohne Therapie wird man ihn dann zeitlebens nicht mehr los.
Diagnose durch Schnelltest
Heute kann der Helicobacter mit dem bioFAST H. p. -Schnelltest (Apotheke) einfach und zuverlässig erkannt werden, und zwar durch Nachweis von sogenannten Antikörpern gegen das Bakterium. Diese Antikörper sind Abwehrstoffe, die der Körper nach der Ansteckung gebildet hat. Benötigt wird dazu nur ein Tropfen Blut aus der Fingerkuppe, den man schmerzfrei entnehmen kann. In weniger als 10 Minuten liegt das Ergebnis vor. Ist der Test negativ, haben Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen Helicobacter im Magen. Ihr Arzt wird dann weitere Untersuchungen vornehmen, um die Ursache Ihrer Beschwerden abzuklären (z. B. durch die Entnahme einer Gewebeprobe bei der Gastroskopie, einer Magenspiegelung). Ist der Test positiv, haben Sie sich vermutlich angesteckt. Aber das ist kein Grund zur Panik! Denn heute kann man den Keim mit der „Tripeltherapie“ wirksam bekämpfen. Die Behandlung verläuft in 95 Prozent der Fälle erfolgreich. Bestätigt Ihr Arzt nach vier Wochen, dass der Helicobacter verschwunden ist, haben Sie es geschafft – meist für immer!