Fußreflexzonenmassage: Diese Wirkungen und Nebenwirkungen gibt es

Eine wohltuende Fußmassage, die Beschwerden lindert? Genau das kann eine Fußreflexzonenmassage. Sie regt die Durchblutung an, baut Stress ab und stimuliert die Selbstheilungskräfte. Aber wie genau funktioniert die Fußreflexzonenmassage? Und gibt es Nebenwirkungen? Wir haben die Antworten!

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Was ist eine Fußreflexzonenmassage?

Die Fußreflexzonenmassage, oder auch Fußreflexzonentherapie, gehört zu den sogenannten Umstimmungstherapien. In der Lehre der Fußreflexzonen gibt es Verbindungen zwischen den Organen oder Körperpartien und bestimmten Stellen am Fuß. Die rechte Hirn- und Körperhälfte ist dabei am rechten, die linke am linken Fuß zu finden. Wird nun Druck auf die speziellen Zonen der Füße ausgeübt, wird an dem dazugehörigen Körperteil oder Organ eine Reaktion erzeugt. Wenn die Behandlung an einem der Punkte als schmerzhaft empfunden wird, deutet das auf eine Störung des entsprechenden Organs hin.

Durch eine Fußreflexzonenmassage können nicht nur Beschwerden gelindert, sondern auch die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden. Zudem sorgen die Berührungen der Massage für Entspannung und für eine verbesserte Durchblutung des peripheren Lymphabflusses.

Fußreflexzonenmassage: Wirkung auf Körper und Psyche

Eine Fußreflexzonenmassage wird meistens als begleitende Therapie in der Alternativ-, aber auch immer häufiger in der Schulmedizin angewendet. Vor allem bei chronischen Erkrankungen kommt die Fußreflexzonenmassage immer häufiger zum Einsatz, z.B bei:

  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Allergien
  • Verdauungsproblemen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Sportverletzungen
  • Erkrankungen der Muskulatur oder des Skeletts
  • Chronischen Erkrankung der Nasennebenhöhlen

Ebenso kann die Fußreflexzonenmassage als begleitende Maßnahme auch bei psychischen Problemen und Belastungen angewendet werden. Vor allem bei folgenden Beschwerden kann die Massage helfen:

  • Stress
  • Schlafstörungen
  • Erschöpfung
  • Depressive Verstimmung
  • Innere Unruhe

Woher kommt die Fußreflexzonenmassage?

Begründer der Fußreflexzonenmassage ist der US-amerikanische Arzt William Fitzgerald (1872 -1942), der neben seinen schulmedizinischen Kenntnissen auch jede Menge Wissen über die indianische Volksmedizin hatte. Dazu gehört auch eine Druckbehandlung, die seit Jahrhunderten erfolgreich angewendet wurde. Das faszinierte Fitzgerald, und er entwickelte auf dieser Basis sein System, die Zonentherapie. Er teilte den Körper in zehn senkrechte Zonen ein. Später wurden die Längszonen mit drei Querzonen weiter unterteilt. Diese Einteilung ist bis heute die Grundlage der Fußreflexzonenmassage.

Was passiert bei einer Fußreflexmassage?

Eine Fußreflexzonenmassage wird von einem ausgebildeten Heilpraktiker, Masseur, Arzt oder Physiotherapeut durchgeführt. Dieser fragt Beschwerden und eventuellen Vorerkrankungen ab und kann gleichzeitig Gründe ausschließen, die gegen eine Fußreflexzonenmassage sprechen.

Vorab untersucht der Therapeut die Füße auf Verletzungen oder Schwellungen. Spricht nichts gegen eine Fußreflexzonenmassage, unterteilt er die Fußsohlen in die von Fitzgerald entwickelten Zonen und Punkte. Grob lässt sich sagen: Die Zehen weisen den Weg zum Kopf, die Fersen den zum unteren Rücken. Je nach Beschwerden oder Krankheitsbild werden bestimmte Punkte beruhigend (sedierenden) oder anregend (tonisierenden) gedrückt.

Beruhigende Griffe werden meistens zur Schmerzbehandlung eingesetzt. Dabei wird der entsprechende Punkt solange gedrückt, bis der Schmerz nachlässt. Bei den anregenden Griffen werden die Reflexpunkte mit kreisenden Bewegungen oder stärkerem Druck stimuliert. So sollen positive Reaktionen im entsprechenden Organ, Muskel oder Gelenk ausgelöst werden und die Beschwerden verschwinden.

In der Regel dauert eine Fußreflexzonenmassage etwa 20 bis 45 Minuten. Je nach Krankheitsbild sollte eine Fußreflexzonenmassage zwei bis drei Mal pro Woche durchgeführt werden.

Fußreflexzonenmassage Übersicht der Reflexpunkte
Der US-amerikanische Arzt William Fitzgerald entwickelte die sogenannte Zonentherapie, bei der der Körper in bestimmte Zonen eingeteilt wurde. Diese Einteilung wird bis heute als Basis für die Fußreflexzonenmassage verwendet Foto: iStock/PeterHermesFurian

Kann eine Fußreflexzonenmassage auch selbst durchgeführt werden?

Mit ein wenig Übung kann eine Fußreflexzonenmassage auch selbst durchgeführt werden. Für die Massagetechnik gilt generell: nie Kraft anwenden! In der Regel wird mit dem Daumen in fließenden Vorwärtsbewegungen gearbeitet – ähnlich dem Gang einer Raupe. Immer mit der Massage des rechten Fußes beginnen, dann nach links wechseln. Ziel dieser Technik ist es, möglichst gleichmäßig Druck auf den Fuß auszuüben.

Wenn es Ihnen anfangs noch etwas schwerfällt, die Reflexzonen zu finden, besorgen Sie sich ein Helferlein. In Drogerie-Märkten oder Apotheken bekommen Sie dünne Socken, auf denen die wichtigsten Punkte aufgedruckt sind. Massieren Sie die ersten Male durch die Socke, um sicherzugehen, dass Sie richtig liegen.

Kann eine Fußreflexzonenmassage schaden?

Auch wenn eine Fußreflexzonenmassage eine Wohltat für die Füße ist, darf sie in bestimmten Fällen nicht durchgeführt werden, da sich Beschwerden eventuell verschlimmern könnten. Schaden kann eine Fußzonenmassage bei diesen Erkrankungen und Beschwerden:

  • Diabetischem Fuß
  • Rheuma
  • Pilzbefall des Fußes
  • Offenen Wunden am Fuß
  • Knochenbrüchen am Fuß

Auch bei bestimmten Krankheitsbildern, die Einfluss auf den Stoffwechsel und das Immunsystem haben können, sollte auf eine Fußreflexzonenmassage verzichtet werden:

  • Entzündungen der Venen oder Lymphgefäße
  • Thrombose (Blutgerinnsel in den Venen)
  • Infektionen, die mit hohem Fieber einhergehen
  • Schwangerschaft (vorzeitige Wehen können ausgelöst werden)

Treten bei der Fußreflexzonenmassage Nebenwirkungen auf?

Die Fußreflexzonenmassage ist eine sanfte Heilmethode, die in der Regel keine Nebenwirkungen hat. In sehr seltenen Fällen kann es jedoch zu Herzrasen oder -klopfen oder plötzlichen Schweißausbrüchen kommen. Diese Beschwerden sollten dem behandelnden Therapeuten umgehend mitgeteilt werden. Außerdem sollten Herz- und Bluthochdruck-Patienten vor der Anwendung mit ihrem Arzt sprechen.

Wird eine Fußreflexzonenmassage von der Krankenkasse bezahlt?

Da die heilende Wirkung bis heute nicht eindeutig wissenschaftlich bestätigt ist, wird die Fußreflexzonenmassage nur als begleitende und unterstützende Maßnahme angesehen, die nicht von den Krankenkassen übernommen wird.

Quellen:

Hoffmann, Gabriele (2009): Fußreflexzonenmassage: Wohltuende Massagen mit sanftem Fingerdruck, München, Südwest Verlag

Marquardt, Hanne (2012): Praktisches Lehrbuch der Reflexzonentherapie am Fuß, Stuttgart, Haug-Verlag

Wagner, Franz Dr. (2009): Reflexzonen-Massage, München, Gräfe und Unzer Verlag