Fuchsbandwurm-Symptome bei Menschen sind schwer zu erkennen
Es ist nicht leicht, Fuchsbandwurm-Symptome beim Menschen zu erkennen. Dabei ist ein frühes Entdecken wichtig, denn unbehandelt kann eine Infektion tödlich verlaufen. Auf welche Anzeichen Sie achten sollten und wie eine Fuchsbandwurm-Behandlung aussehen kann.
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Der Fuchsbandwurm, in der Fachsprache „Echinococcus multilocularis“ genannt, wird in der Regel von Füchsen auf den Menschen übertragen. Die Larven wandern durch den Körper und können verschiedene Organe schädigen. Wird die Infektion nicht behandelt, kann sie zum Tod führen. Das Problem: Die Fuchsbandwurm-Symptome beim Menschen sind nur schwer zu deuten.

Fuchsbandwurm – Aussehen und Erkennen
Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der in erwachsenem Stadium zwittrig, also doppeltgeschlechtlich ist. Er erlangt eine Größe von nur 2,5 bis 6 Millimetern, sein Körper besteht aus dem Kopf und vier bis fünf Körpergliedern. Im letzten Glied stecken 100 bis 200 Eier, durch die er sich fortpflanzt.
Diese Eier werden vom Endwirt, in der Regel ein Fuchs, mit dem Kot ausgeschieden. Da sie sehr klein sind, nur etwa 0,03 Millimeter, kann man sie mit dem bloßen Auge nicht erkennen. Kleine Nagetiere wie Feld- bzw. Wühlmäuse, aber auch Bisamratten oder Biber, verschlucken die Eier bei der Nahrungsaufnahme. Sie dienen als Zwischenwirte, in denen aus den Eiern die Fuchsbandwurmlaven schlüpfen und sich entwickeln.
Wenn die Nagetiere wiederum von Füchsen gefressen werden, infizieren sich diese mit dem Parasiten – und der Kreislauf beginnt von vorn, wenn die Füchse infizierten Kot ausscheiden. Haushunde können sich ebenfalls infizieren. Katzen sind dagegen deutlich seltener infiziert, möglich ist es aber auch.
Symptome Fuchsbandwurm: Wie infizieren sich Menschen?
Genau wie die Nager kann sich der Mensch mit dem Verschlucken der Eier eine Fuchsbandwurm-Infektion zuziehen. Im Körper gelangen die Larven dann in die Leber oder andere Organe wie die Lunge und entwickeln sich hier weiter. Das Larvengewebe breitet sich dabei tumorartig aus, allerdings entwickeln sich keine infektionsfähigen Larven, daher wird der Mensch auch als Zufalls- oder Fehlwirt bezeichnet: Die Entwicklung des Parasiten endet hier.
Wie genau sich Menschen mit dem Fuchsbandwurm infizieren, weiß die Wissenschaft noch nicht im Detail. Vermutet wird eine Übertragung beim Kontakt mit dem Fell von Füchsen. Aber auch im Fell von Hunden und Katzen können die Eier haften, zudem können sich die Haustiere infizieren, wenn sie Mäuse oder Ratten fressen, und durch Körperkontakt wiederum den Menschen anstecken. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist hingegen nicht möglich.
Außerdem können sich die Eier in der Erde, in niedrig wachsenden Pflanzen wie Bärlauch und Pilzen, in Wildbeeren oder Gemüse befinden; über die Hände gelangen sie so möglicherweise in Mund und Darm. Auch Wasser kann mit dem Kot der Fuchsbandwürmer verunreinigt sein.
Fuchsbandwurm-Symptome Mensch: Welche treten auf?
Menschen infizieren sich sehr selten mit dem Parasiten. Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert jährlich etwa 40 Erkrankungen, auch „alveoläre Echinokokkose“ genannt. Die meisten Fälle werden aus Süddeutschland gemeldet. Expert:innen zufolge liegt die Dunkelziffer aber etwa dreimal so hoch. Eine Infektion kann lebensgefährlich sein. In den allermeisten Fällen wird die Leber befallen, andere Organe wie Lunge oder Milz sind seltener betroffen.
Zu Beginn entwickeln sich die Larven langsam, das Organ wird dabei immer weiter zersetzt. In dieser Phase treten in der Regel keine Beschwerden oder Schmerzen auf. Der Prozess dauert sehr lange, zwischen der Infektion und dem Auftauchen erster Symptome können bis zu zehn Jahre oder sogar mehr liegen.
Die Symptome beim Menschen sind sehr unspezifisch und könnten auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Da meist die Leber befallen ist, sind diese Symptome typisch:
Druckgefühl bzw. Schmerzen im Oberbauch
Gewichtsverlust
Gallenstau (Gelbsucht)
Vergrößerte Leber und schlechte Leberwerte
Netzartige Gefäßzeichnungen an Hals und Oberkörper
Gerötete Handinnenflächen
Mundwinkeleinrisse
Zudem kann es zur Einengung der großen Lebervene (Pfortader) kommen, die das Blut in die Leber transportiert. Dann treten möglichweise Krampfadern in der Speiseröhre, eine Milzschwellung oder Wasseransammlungen sowie hervortretende Adern im Bauchraum auf. Schlimmstenfalls ist eine Leberzirrhose die Folge.
Fuchsbandwurm im Gehirn – welche Symptome gibt es?
Die Symptome des Fuchsbandwurms beim Menschen sind nicht eindeutig, auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder Computertomografie führen nicht immer zu einer sicheren Fuchsbandwurm-Diagnose. Daher erfolgt der Nachweis zunächst über spezielle Bluttests, die Antikörper gegen den Fuchsbandwurm anzeigen sollen.
Doch auch diese Tests sind nicht immer erfolgreich. Am sichersten wird eine Infektion über Gewebeproben nachgewiesen. Steht die Diagnose Fuchsbandwurm fest, muss beim Menschen schnell eine Behandlung erfolgen.
Fuchsbandwurm-Behandlung: Schnelles Handeln wichtig
Die Fuchsbandwurm-Therapie ist häufig sehr langwierig. Wird die Infektion rechtzeitig erkannt, kann das wuchernde Gewebe operativ entfernt werden. Danach müssen die Betroffenen noch einige Jahre lang ein spezielles Medikament gegen Parasiten einnehmen, um eventuelle Gewebereste am Wachsen zu hindern. Dies ist allerdings nur in 20 bis 30 Prozent der Fälle möglich.
Meist wird die Infektion erst so spät diagnostiziert, dass eine Operation nicht mehr erfolgen kann, da das Gewebe zu stark gewuchert ist. Dann müssen die Patient:innen die Medikamente über viele Jahre oder sogar lebenslang einnehmen, um eine potenzielle tödliche Ausbreitung des Fuchsbandwurmes zu verhindern. In besonders schweren Fällen kann auch eine Lebertransplantation nötig sein.
Fuchsbandwurm-Symptome: So können Sie den Befall vermeiden
Um einer Infektion zu vorzubeugen, sollten alle bodennah wachsenden Lebensmittel aus dem Garten oder Wald vor dem Verzehr sehr gründlich gewaschen oder am besten gekocht, gebraten oder gebacken werden. Zudem sollten man sich nach Garten-, Wald- oder Feldarbeiten die Hände sorgfältig waschen – insbesondere, wenn man in Regionen lebt, in denen der Fuchsbandwurm verbreitet ist.
Als weitere Vorsichtsmaßnahme ist es wichtig, Hunde und Katzen regelmäßig zu entwurmen und den Kot in Abständen vom Tierarzt untersuchen zu lassen. Füchse sollten nicht berührt und auch nicht gefüttert werden. Um Kinder zu schützen, ist auch auf saubere Sandkästen und Spielplätze zu achten. Wer diese Maßnahmen befolgt, kann einer Infektion mit dem Parasiten sowie dem Auftreten von Fuchsbandwurm-Symptomen so gut wie möglich vorbeugen.
Quellen:
Der Fuchsbandwurm, in: lgl.bayern.de
Fuchsbandwurm: Was ist das? in: internisten-im-netz.de
Hunde- oder Fuchsbandwurm, in: kindergesundheit-info.de