FSME-Risikogebiete: Zeckengefahr in 6 neuen Regionen
Es gibt sechs neue FSME-Risikogebiete in Deutschland, wie aus einem Bericht des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Damit sind deutlich größere Teile der Bundesrepublik Risikogebiete für das gefährliche Virus als noch vor einigen Jahren. Das durch Zecken übertragene Virus kann schwerwiegende Gehirnentzündungen auslösen.
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Während FSME vor einigen Jahren noch ein rein süddeutsches Problem war, breitet sich das potenziell gefährliche Virus, das von Zecken übertragen werden kann, inzwischen immer weiter in der Bundesrepublik aus. Laut einem RKI-Bericht gibt es sechs neue FSME-Risikogebiete in Deutschland – unter anderem in Bundesländern, die bisher komplett als risikofreie Gebiete galten.
175 FSME-Risikogebiete in Deutschland
Treten in einer bestimmten Region vermehrt Fälle von FSME auf, weist das Robert-Koch-Institut (RKI) die ensprechende Region als neues FSME-Risikogebiet aus. Auch in diesem Jahr sind sechs neue Stadt- bzw. Landkreise dazugekommen. Die neuen Risikogebiete sind laut dem Bericht des RKI zwei weitere Kreise in Sachsen (Stadtkreis Chemnitz und Landkreis Görlitz), drei Kreise in Brandenburg (Landkreis Oberspreewald-Lausitz, Landkreis Oder-Spree und Landkreis Spree-Neiße) sowie der Stadtkreis Solingen in NRW.
NRW und Brandenburg galten bisher als komplett FSME-risikofreie Bundesländer.
Insgesamt gibt es in Deutschland jetzt 175 FSME-Risikogebiete. Welche das im Einzelnen sind, können Sie der FSME-Risikokarte des RKI entnehmen.
Unter anderem zählen zu den Risikogebieten, wo Zecken FSME übertragen können, abgesehen von den vier Kreisen in Brandenburg und NRW, folgende Regionen:
Baden-Württemberg, mit Ausnahme des Stadtkreises Heilbronn
Bayern, abgesehen von: Stadtkreis Augsburg, Landkreis Fürstenfeldbruck, Stadtkreis München und dem Stadtkreis Schweinfurt
Sachsen, mit Ausnahme von Stadtkreis Leipzig, Landkreis Leipzig und dem Landkreis Nordsachsen
große Teile Südhessens
südöstliches Thüringen
45 Prozent weniger FSME-Erkrankungen in Deutschland
Die Zahl der übermittelten FSME-Erkrankungen ist im Jahr 2021 indes gesunken. Laut RKI-Bericht war sie mit 390 gemeldeten Erkrankungen um 45 Prozent geringer als im Vorjahr 2020, in dem ein Rekordwert erfasst wurde (712 FSME-Erkrankungen). Expert:innen gingen damals davon aus, dass die Lockdowns im Zuge der Corona-Pandemie zu diesem Anstieg führten – der Grund war demnach der vermehrte Aufenthalt der Menschen im Freien.
Bei der Erfassung der Daten für 2021 gab es allerdings einen technischen Fehler, aufgrund dessen etwa fünf Prozent der in diesem Jahr gemeldeten FSME-Erkrankungen nicht gezählt werden konnten.
Die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist ein Virus, das von Zecken übertragen wird. Je nach Region ist das Virus in 0,1 bis 5 Prozent der Zecken nachweisbar – die ausgewiesenen Risikogebiete sind Regionen mit höherem FSME-Aufkommen und einer entsprechend größeren Ansteckungsgefahr.
Eine Infektion mit FSME kann sehr unterschiedlich verlaufen. Viele Infizierte bemerken überhaupt keine Symptome. Andere haben über einige Tage grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Gliederschmerzen und Kopfschmerzen. Bei einigen folgt darauf eine zweite Erkrankungsphase, in der es zu schweren Entzündungen der Hirnhaut, des Gehirns und des Rückenmarks kommen kann.
RKI empfiehlt Impfung in FSME-Risikogebieten
Es gibt keine wirksame Therapie gegen FSME – aber eine Schutzimpfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt sie Menschen, die in Risikogebieten leben oder arbeiten oder dort Urlaub machen. Die Impfung ist auch für Kinder geeignet.
Ab wann sind Zecken aktiv?
Zecken werden ab Temperaturen von etwa sieben Grad Celsius aktiv. Deutlich häufiger als zu Infektionen mit FSME kommt es nach Zeckenstichen zur Übertragung einer sogenannten Borreliose. Diese bakterielle Infektion kann Haut, Gelenke und Nervensystem befallen. Die Borreliose ist im gesamten Bundesgebiet verbreitet. Schutzmaßnahmen wie das Tragen von langer, heller Kleidung in der Natur sind darum überall angeraten – nicht nur in FSME-Risikogebieten.