Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): Ursachen sind fast immer Zeckenbisse
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Bei einer Frühsommer-Meningoenzephalitis sind die Ursachen die gleichnamigen Erreger, sogenannte FSME-Viren. Sie übertragen sich – ähnlich wie beispielsweise Borreliose-Bakterien – in aller Regel über Zeckenbisse. Während Borrelien allerdings erst frühestens 12 bis 16 Stunden nach dem Zeckenbiss in die kleine Wunde übergehen, infiziert das FSME-Virus den Gebissenen oft bereits deutlich früher.
Es sind auch Einzelfälle bekannt, in denen Menschen sich über rohe Schafs- oder Ziegenmilch bei einem infizierten Tier angesteckt haben. In Europa kommt dies aber praktisch nicht vor.
Eine Zecke mit dem FSME-Erreger ist selbst nicht erkrankt; sie ist nur der Überträger (Vektor) des Virus. Der Hauptüberträger der FSME in Europa ist der weit verbreitete Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), den wir als typische Zecke in Wald und Wiesen kennen. Er sitzt normalerweise in Gebüschen, Sträuchern, Laub und im hohen Gras und wartet dort, bis ein passender Wirt vorbeikommt – zum Beispiel Mäuse, Igel, Vögel, Hunde oder Menschen.
FSME-Risikogebiete
Zecken sind vor allem in der warmen Jahreszeit aktiv. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis hat ihren Namen daher, dass im Frühling und Sommer verhältnismäßig viele Menschen erkranken; eine Infektion ist aber im Herbst genauso möglich. Die FSME-Gefahr variiert aber auch nach Region. Gegenden, in denen besonders viele Zecken das Virus in sich tragen, sind sogenannte FSME-Risikogebiete. Dazu zählen viele Gebiete in Mittel- und Osteuropa, zum Beispiel in Tschechien, Österreich, Ungarn und den baltischen Staaten. In Deutschland sind vor allem Bayern und Baden-Württemberg FSME-Risikogebiete, außerdem einzelne Landkreise in Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Aktuelle Zahlen und Karten zu den FSME-Risikogebieten veröffentlicht regelmäßig das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Website.